Also wenn ich die Beiträge in der Schweiz mit Deutschland vergleiche: hier zahle ich 266 CHF pro Monat, in Deutschland wären es (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) 840?, das sind pro Jahr fast 7000? weniger Beiträge. Wenn ich schaue, wie viele Jahre ich nicht krank bin, bzw. keinen Arzt in Anspruch nehme, dann kann ich im Fall der Fälle auch mal die Franchise von 2500 CHF ausschöpfen, eh meine Kasse einspringt. Und ja, wenn man in der Schweiz nicht selbst vorsorgt, kann es schnell ebenso blöd laufen, ABER: jeder der Vollzeit in der Schweiz arbeitet, kann davon gut leben. Es gibt hier keine Aufstocker: also Menschen, die Vollzeit arbeiten und auf Sozialhilfe aufstocken, was Menschen bekommen, die gar nicht arbeiten. Klingt komisch, wenn man nur die Schweiz kennt, klingt ganz normal, wenn man vorher Deutschland kennt. Man hat in der Schweiz einfach die Wahl: man kann es sich gut gehen lassen und hat am Ende des Monat nichts mehr übrig, das kann sehr schnell gehen. Oder man legt einen Teil fürs Alter zurück. Diese Wahl haben viele in Deutschland ja nicht mehr. Und, Jake, spartanisch leben in der Schweiz ist etwas ganz anderes, als spartanisch leben in Deutschland! Mit Befög im Studium vor vielleicht 10 Jahren und vor der Promotion blieben mir beim Bafög 250? im Monat übrig, als Hartz IV bei 400? lag, nachdem alles bezahlt wurde (der Wert, der damals als Grenze der menschlichen Würde definiert wurde). Die Aussage vom Amt: wir sind ein Sozialstaat und kein Studentenstaat. Ich weiss also, was spartanisch heisst, verglichen damit, was in der Schweiz gezahlt wird, wenn alles aufgebraucht ist und man dann AHV bekommt, ist das vielleicht nicht wirklich spartanisch, man kann halt nur nicht jedes Wochenende mehr ins Restaurant.
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