K+S: Kursziel NULL? 01.08.2013
Der Kurssturz bei K+S geht unvermindert weiter. Es sieht so aus, als wenn die Kali-Blase kolabiert. Analysten kappen Kursziele. Unverblümte Kampfansagen aus Russland von Uralkali.
Ist die Kursentwicklung von K+S eine typische Blase? Wenn man den Kursverlauf ansieht, könnte man tatsächlich zu dem Schluss kommen. Lange Zeit dümpelte das Papier ubeachtet an der Null Linie, bis es plötzlich im ab dem Jahre 2004 steil bergauf ging. Höhepunkt der drastischen Aufwärtsbewegung war 2008, als die Aktie - mitten in der Finanzkrise - zu Höchstkursen bei 92 Euro notierte. Von da an gings bergab.
Die Talfahrt sieht drastisch aus und sie scheint noch nicht vorbei zu sein. So wie einige andere internationale Kali-Produzenten auch lebte K+S einzig von künstlich hoch gehaltenen Preisen, die durch ein globales Kartell diktiert wurden. Doch dieses Kartell ist nun kollabiert. Der weltgrößte Kali-Produzent Uralkali ist ausgestiegen und will die Düngerwelt nun mit Dumpingpreisen kontrollieren. Da hat K+S schlechte Karten.
Entspannung ist nicht in Sicht. Unverblümt setzten die Russen auf Konfrontation. So zitiert Bloomberg den Uralkali-Chef Vladislav Baumgertner mit den Worten: "Wir gehen davon aus, dass Belaruskali nun ihre Produktion steigern und ihre Lieferungen überall hin ausweiten wird, vor allem in ihren nächstliegenden Markt Europa". Dies dürfte Herstellern wie K+S "Ärger bringen".
Keine guten Nachrichten für K+S. Hier steht nämlich jetzt die ganze Düngersparte auf dem Spiel. Schlimmer noch: man gerade eine große Aquisition in Kanada getätigt, welche man unter den gegebenen neuen Bedingungen wohl komplett abschreiben kann. Überhaupt stellt sich die Frage, ob K+S bei Kampfpreisen in Sachen Kali überhaupt noch überlebensfähig ist. Die Affäre könnte also für K+S zu nichts geringerem als eine Existenzkrise führen. Und genau das spiegelt sich auch im Kurssturz wider.
Nie zuvor wurde eine Aktie im DAX so drastisch abgestraft wie K+S. Auch das zeugt von einer Blasenbildung. Und diese Blase platzt gerade. Ähnliches gab es ein Jahrzehnt früher höchstens noch am Neuen Markt, wo ebenfalls viel heiße Luft gehandelt wurde, die einen Ballon aufgebläht hat, der dann plötzlich geplatzt ist.
Die Kursentwicklung bei K+S erinnert genau an diese Zeiten. Analysten kappen reihenweise die Kursziele für die Aktie. Übernacht wurde aus dem Börsenliebling ein Abstoßungsobjekt: Raus um jeden Preis.
Hoffnung für K+S besteht nur, wenn sich Uralkali eines Besseren besinnt. Denn die Auflösung des Kartells führt natürlich auch bei dem weltgrößten Kali-Prodzuenten zu niedrigeren Gewinnen. Doch die Strategie der Russen scheint klar: Konkurrenz pleite gehen lassen und dann die Preise neu diktieren. Dann könnte es allerdings zu spät sein für K+
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