dass Rosenfeld und Georg Schaeffler in den letzten Jahren eher zögerlich agiert hätten. Bei Georg S. lag es u. a. daran, dass er als ehemaliger US-Anwalt (er hat auch in USA geheiratet) in USA steuerpflichtig ist und die dortigen Steuerbehörden mitbekommen haben, dass er 8 Milliarden Dollar "schwer" ist. Dadurch werden bei großen Schaeffler-Transaktionen auch in USA Steuern fällig. Georg Schaeffler ist jedoch Wirtschaftsanwalt und verfügt über ein Team weiterer Anwälte, die ihn kreativ beraten. Dadurch konnte er große Steuerzahlungen in Richtung USA vermeiden. Aber diese "Steuerkeule" ist ein Mitgrund für seine Zögerlichkeit. Ich nehme an, dass die undurchsichtige Konzernstruktur mit den vielen Holdings (Grafik oben) auch steuerliche Gründe hat.
Rosenfeld sind vor allem finanziell die Hände gebunden. Als er 2014 antrat, hatte Schaeffler wegen der missglückten Conti-Übernahme 23 Mrd. Euro Schulden. Rosenfeld konnte die Schulden auf jetzt 5 Mrd. Euro reduzieren, wozu auch der Börsengang 2015 beitrug. Die Vitesco-Übernahme war die bislang größte nach der Conti-Übernahme in 2008.
Die Aktie könnte mMn einen Riesensprung nach oben machen, wenn Conti zum reinen Reifenkonzern geworden ist - was demnächst ansteht, weil Conti nach Vitesco nun auch der Rest an Autotechnik abspalten will - und Schaeffler dann (siehe letztes Posting) seinen 20 Mrd.-Euro-Anteil an Conti (ist als Reifenkonzern nicht mehr strategisch wichtig) verkauft. Dann wäre Rosenfeld die Schuldenaltlasten endgültig los.
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