Ja, der Migros Deal hat 360 Mio. CHF Kapital gebracht. In der Halbjahresbilanz weist Doc Mo allerdings noch immer ca. 516 Mio CHF Verbindlichkeiten (ggü. 748Mio im Vorjahr) aus. Schuldenfrei ist da gar nichts, auch weil auf der Aktivseite "intangible assets" mit 519 Mio die größte Mittelverwendung darstellen. Diese immateriellen Vermögen sind höher als die aktuelle Marktkapitalisierung. Keine Ahnung was bei einem Versender immateriell wertvolles von einer halben Milliarde vorhanden sein soll. Wahrscheinlich entwickeln sie gerade das nächste Ozempic ;-). Das sind wohl eher die Restbuchwerte der zu überhöhten Preisen aufgekauften anderen Versandapotheken.
Aus meiner Sicht war der Migros Deal die absolute Notbremse, um cash zu generieren. Seitdem macht man eine Hochpreispolitik, auch zu lasten des Kundenstammes (Die Rohertragsmarge hat sich 2021,2022 bis 2023 von 16.1% über 18.4% auf 21.6% entwickelt) Damit überlässt man Redcare das Feld. Man hatte wohl die Hoffnung, dass die im OTC Bereich höhere Inflation diese Absatzverluste zumindest ggü. Anlegern etwas kaschiert. Der Preiseffekt auf den Absatz war aber wohl stärker als erwartet.
Ich persönlich finde als interessierter Laie die Bilanz darüber hinaus als unnötig undurchsichtig.
200 Mio. cash als liquidität sind schnell weg, vor allem, wenn das Wachstum wie angekündigt jetzt wieder los gehen sollte. Wachstum kostet Liquidität. So oder so, ich denke, dass bei Doc Mo die Kacke am dampfen ist, und das wissen die auch selbst. Der Oberhänsli hat das sinkende Schiff rechtzeitig verlassen.
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