"Gehts um tepco höre ich nur finger weg - ich finde ein grund die aktie und die firma zumindest einmal abzuklopfen." Auf jeden Fall. Ist vom Tenor her in etwa vergleichbar mit BP im Sommer letzten Jahres. Allerdings in meinen Augen deutlich riskanter, dafür aber auch chancenreicher. Riskanter insofern, als man evt. (vor allem von Regierungsseite) versucht sein könnte, den schwarzen Peter ausschließlich Tepco zuzuschieben und quasi ein Exempel zu statuieren (genug Schaden ist ja bereits entstanden, wenn auch fraglich, ob juristisch tatsächlich Tepco anlastbar). Also insofern deutlich höhere (schwer zu durchschauende) Riskiken als bei BP, die zumindest jederzeit den englischen Staat auf ihrer Seite hatten. Erschwerend kommt hinzu, dass Tepco bereits in der Vergangenheit durch zahlreiche "Schlampereien" aufgefallen ist, die 2002 zum Abtritt ranghoher Manager führten. Insofern könnte diesmal die Geduld mit Tepco ein Ende haben bzw. dies der letzte Tropfen gewesen sein, der das Fass zum überlaufen bringt. Auf der anderen Seite größter Energieproduzent Japans (u.a. 160 Wasserkraftwerke, 25 Wärmekraftwerke, 3 Kernkraftwerke, ein Geothermiekraftwerk und ein Windkraftwerk), welcher bereits in der Vergangenheit zahlreiche Schlampereien "überlebt" hat. Auch ist juristisch längst noch nicht geklärt, ob Tepco diesmal für entstandene Schäden haftbar gemacht werden kann. Betreiber von (politisch gewollten) Kernkraftwerken unterliegen (auch in Japan) staatlicher Kontrolle und ohne diesseitige Genehmigungen (inkl. in Rechnung gestelltem Restrisiko) läuft gar nichts. Wenn also Tepco "Fehler" bei der (Grund-) Konstuktion nachweisbar sein sollten, so wären hieran auch immer staatliche Stellen beteiligt (es sei denn, es wurde diesbezüglichg von Unternehmensseite gelogen und betrogen). Es könnte also u.U. auch für den Staat äußerst unangenehm werden, sich juristisch Tepco als Sündenbock vorzunehmen. Sollte hingegen bei der Wartung etc. geschlampt worden sein, bestünde - wie in der Vergangenheit - immer noch die Möglichkeit, "nur" Köpfe rollen zu lassen und Einzelpersonen "zu opfern", um die Angelegenheit nicht mit gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen Betreiber und Staat eskalieren zu lassen. Dies Möglichkeit entspräche eigentlich auch der (nicht nur) japanischen Mentalität, einer offenen Konfrontation aus dem Wege zu gehen. Außerdem stellt sich mir (vor allem) die Frage, ob Japan im Zuge der Krisenbewältigung nicht schlichtweg auf das Know-how von Tepco und seinen "Spezialisten" angewiesen ist. Wer soll denn an deren Stelle treten? Meines Erachtens ist nicht nur Tepco, sondern weitergehend der gesamte japanische Energie- und Versorgungsektor aktuell hochinteressant. Sukzessive eine kleinere Position in Tepco (Totalverlust natürlich möglich) und eine größere Position im (übrigen) japanischen Energiesektor aufzubauen, dürfte jedenfalls unter CRV Gesichtspunkten nicht das Dümmste sein, was man aktuell machen kann. Evt. dann noch eine Portugal Anleihe dazulegen und man kann relativ sicher sein, wieder einmal das gemacht zu haben, was kaum jemand macht. Und genau diese Situationen haben sich in der Vergangenheit immer als die gewinnträchtigsten erwiesen.
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