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03.12.2007
15.10.2007
Köln und Berlin haben sie schon – Stuttgart, Düsseldorf und München führen sie bald ein: eine Umweltzone, die die Feinstaubbelastung senken soll. Sie ist tabu für Autos ohne Umweltplakette. Bis 2010 wird die Zone Normalfall in 20 deutschen Innenstädten sein. Nur mit einer grünen Plakette wird der Fahrer in alle Zonen kommen. Gelbe und rote Aufkleber für die nicht so strengen Abgasnormen Euro 3 und 2 werden nur eingeschränkt und übergangsweise die Zufahrt gewähren.
Vor allem die Besitzer alter Dieselfahrzeuge, die auch künftig noch in die Innenstädte fahren wollen, müssen mit Dieselpartikelfiltern nachrüsten. Ein ideales Geschäftsmodell für die börsennotierte Twintec, die solche Filter verkauft, könnte man meinen. Doch Twintec kämpft mit zwei großen Problemen.
Kunden verunsichert. Weil einige Konkurrenten im vergangenen Jahr wirkungslose Filter verkauften und bis heute keine funktionsfähigen liefern können, ermittelt die Staatsanwaltschaft – und die Autofahrer sind verunsichert. Auch wenn die Zahlen laut Finanzvorstand Markus Lorth „im Plan“ sind, trifft die Zurückhaltung auch Marktführer Twintec, dessen Filter tadellos funktionieren.
Dabei läuft für viele der 50000 betroffenen Käufer von schadhaften Filtern ein Jahr nach Einbau die Gewährleistung ab. Dann verlieren sie nicht nur die grüne Plakette und Steuervorteile, sondern auch den Anspruch auf einen Ersatzfilter. „Das ist ein großes Problem“, sagt Maximilian Maurer vom ADAC. Der Verband hat deshalb ein eigenes Formular entworfen, mit dem man sich von der Werkstätte den Verzicht auf die Verjährungsfrist bestätigen lassen kann.
Millionenmarkt. Das zweite Problem von Twintec: Es ist schwer abzuschätzen, wann die Masse der Kunden kommen wird. Laut einer Umfrage wollen elf Prozent der elf Millionen Dieselhalter in Deutschland in den nächsten zwölf Monaten nachrüsten – das wären 1,2 Millionen Filter. Doch schlimmstenfalls kommen alle auf den letzten Drücker.
Twintec kann zwar innerhalb von zwölf Wochen seine Produktion verdreifachen, doch wenn alle erst Ende 2009 bestellen, reicht auch das nicht. Verständlich, dass Finanzchef Lorth auf Grund solcher Unwägbarkeiten keinen Ausblick geben will.
Bisher wuchs das Unternehmen aus Königswinter sehr schnell und steigerte 2007 den Umsatz um 75 Prozent auf 78,5 Millionen Euro. Der Gewinn (Ebit) – nach Kosten für den Börsengang – kletterte sogar von von 4,6 auf 11,3 Millionen Euro, der Nettogewinn von 2,6 auf 6,6 Millionen Euro.
Der Markt bleibt