Neue Dimension Die deutsche Stratec Biomedical hat den Durchbruch am Weltmarkt geschafft. Ein weiterer Wachstumsschub steht unmittelbar bevor.
In den ersten neun Monaten 2003 glänzte Stratec mit einem Gewinnanstieg um 60 Prozent auf 1,07 Millionen Euro.
Zeit ist Geld! Ob Zeitdruck bei der Entwicklung neuer Medikamente oder Kostendruck in der Gesundheitsvorsorge, die vollständige Automatisierung von Laboranalysen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ein deutsches Unternehmen, das sich in diesem Wachstumsmarkt eine lukrative Nische gesichert hat, ist die im Schwarzwald ansässige Stratec Biomedical Systems AG.
Deutlich über Plan Stratec entwickelt und produziert vollautomatische Analysesysteme für Diagnostikhersteller. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich in vitro Diagnostik, die sich mit dem Nachweis von Substanzen in Körperflüssigkeiten wie Blut, in den Blutanteilen Serum und Plasma, aber auch in Urin, Speichel, Exkrementen oder Atem beschäftigt. Während Stratec für die technische Umsetzung von manuellen Laborarbeiten in automatisierte Prozesse verantwortlich ist, übernehmen die OEM-Kunden, zu denen bereits fünf der zehn führenden Diagnostikkonzerne zählen, die Vermarktung unter eigenen Markennamen. Dieser Vertriebsweg bietet Stratec dank langfristiger Entwicklungs- und Lieferverträge eine solide Planungsgrundlage. Beeindruckend waren die Ergebnisse für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2003. Mit einem Umsatzanstieg um 18 Prozent auf 22,7 Millionen Euro und einem um 60 Prozent auf 1,07 Millionen Euro sprunghaft angestiegenen Periodenüberschuss konnte die Gesellschaft die Erwartungen der Börsianer mehr als erfüllen. Das Ergebnis je Aktie erreichte mit 0,32 Euro fast den Wert des gesamten Vorjahres. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man berücksichtigt, dass das vierte Quartal traditionell das stärkste ist. Der ursprünglich für 2003 angepeilte Gewinn je Aktie von 0,40 Euro dürfte demnach deutlich übertroffen worden sein.
Wachstumsschub Zudem stehen die Zeichen für eine Fortsetzung dieses Wachstumstrends günstig, denn in den kommenden Monaten ist mit dem Auslieferungsbeginn mehrerer Neusysteme zu rechnen. Im Jahr 2006 soll ein Großauftrag von Bayer Diagnostics, für die Stratec ein neues Analysesystem entwickelt, einen zusätzlichen Umsatzsprung bringen. Im Erfolgsfall könnten 2006 schon Erlöse von bis zu 60 Millionen Euro durch die Stratec-Bücher wandern. Das Ergebnis je Aktie dürfte dann weit über der Marke von einem Euro liegen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet DER AKTIONÄR mit einem Gewinn je Aktie von 0,64 Euro, der im Jahr 2005 auf 0,88 Euro ansteigen dürfte. Auf dem aktuellen Niveau ist Stratec folglich trotz der starken Kursentwicklung in den letzten Monaten lediglich mit einem 2005er-KGV von 10 und einem KUV von deutlich unter 1 bewertet.
Anhaltender Höhenflug Die Wachstumsstory von Stratec ist intakt. Die Zusammenarbeit mit Chiron und Bayer haben der Gesellschaft endgültig zum Durchbruch verholfen. Angesichts der ausgezeichneten Perspektiven und der günstigen Bewertung dürfte die Zeit der einstelligen Kurse schon bald der Vergangenheit angehören. Auf Sicht von zwölf Monaten erscheint ein Kursziel von 15 Euro realistisch.
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