(München): Dem Energieversorger GEW Köln AG wurde die großflächige Umstellung auf eine SAP Branchenlösung fast zum Verhängnis. Nachdem das Abrechnungssystem zum 01.September 2001 seinen Dienst aufnehmen sollte, ging zahlungstechnisch in teilbereichen gar nichts mehr. Monatelang konnten keine Abschlagszahlungen von Privatkunden mehr verbucht werden.
Auf IT-Probleme bei der GEW Tochter Bergische Licht-, Kraft- und Wasserwerke (Belkaw) und der Rheinisch-Bergischen Versorgungsgesellschaft mbH (RBV) war die Öffentlichkeit indirekt durch eine Anzeige der beiden Energieversorger in der Zeitung "Bergisches Handelsblatt" vom 31.Oktober 2001 aufmerksam geworden. Hierin teilten die Firmen Ihren Kunden mit, daß die Abrechnungen "zukünftig über ein neues System in Euro" erstellen würden. Bei der Umstellung auf das neue System seien "leider unvorhersehbare Schwierigkeiten" aufgetreten.
Die Probleme rührten jedoch nicht von der Euro Anpassung her. Vielmehr drohte die zuständige IT Abteilung der GEW Köln AG an der komplexität eines Migrationsprojekts zu scheitern. Nicht nur wurden die Daten der rund 120.000 Privatkunden der Belkaw/RBV von einem eigenentwickelten Host-Verbrauchsabrechnungs-System des Belkaw-IT-Dienstleisters RKU auf die Branchenlösung "Industry Solution Utilities / Customer Care and Services" übertragen. Zur gleichen Zeit setzten die IT Experten der GEW auch noch die Daten ihrer eigenen rund 650.000 Kunden von dem in der Energiewirtschaft eingesetzten System "integriertes Rechnungswesen im Dialog" um.
Quelle: Computerwoche Nr 46 Titelstory
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