Lese hier bisweilen, dass manche glaube, dass die Korrektur jetzt weit genug gelaufen ist. Aber was ist passiert? Der DAX ist vom Hoch noch keine 10% gefallen. Was ist hier eigentlich eingepreist worden? Die internationale Zinswende? Oder ein Krieg in der Ukraine? M.E. sind beide Aspekte isoliert betrachtet für jeweils mindestens 10% gut. Was dann noch nicht drin ist, dass die Zinswende fast zwangsläufig in eine Rezession führen wird. Da kommt dann das Argument, dass wir doch gute Unternehmenszahlen haben, dass besser berichtet worden ist als erwartet. Aber das ist normal. Eine Quote von über 60% ist ziemlich normal. Da ist jetzt wirklich nichts Außergewöhnliches gekommen. Und die Börse bildet nun mal die Zukunft ab. Jetzt ist der Nasdaq mit 17% stärker gefallen als der DAX obwohl die Ukrainekrise die USA nicht trifft. Aber hier wirkt sich eben das Zinsthema überproportional aus. Ich schaue da gerne zurück ins Jahr 2000. Da gibt es Anschauungsuntericht was passieren kann wenn eine Bubble platzt. Wir sehen gerade z.B. auch die Beispiele Paypal , Facebook und Netflix, wo kleinste Enttäuschungen zu einem massiven Kursverfall geführt haben. So ähnlich kann es jedem Schwergewicht ergehen, wenn sich dann die Wachstumsraten doch mal abschwächen. Und das werden sie tun; das steht fest. Frage ist nur wann wir das sehen. Das Thema Liquidität habe ich schon früher beschrieben. Der Entzug von Liquidität hat ja noch gar nicht begonnen. Startet im März/April. Es bleibt dabei: jede Erholung ist zum Verkauf zu nutzen. Natürlich wird es Ausnahmen geben. Vielleicht wird Paypal gerade interessant nach 70% Kursverfall. Oder Nel. Aber selbst wenn sich solche Werte stabilisieren heisst das noch lange nicht, dass sie nach oben explodieren und dass man etwas verpasst. Kurzfristtrader werden ihre Chancen auf der Longseite bekommen. Aber man muss sich immer bewusst sein dass man jetzt gegen den Trend long geht. Wenn ich mir die Aktien im DAX anschaue, finde ich keine einzige Aktie , die noch einen glasklaren Trend nach oben ausweist. Und wenn ich dann in der Historie zurückschaue, dann sind die wenigsten auf Tiefstkursen. Es gibt also häufig noch Luft nach unten. Ich weise hier immer wieder gerne auf die Post hin. Die habe ich nach Bruch der 52/53 aus meinem Langfristportfolio verbannt. Heute bei 45,xx, aber da ist immer noch mehr Luft nach unten als nach oben. Auch wenn man nicht versteht warum es so läuft. Es gab kein Pofitwarning; die Erwartungen wurden hochgenommen, aber trotzdem fällt das Unternehmen in die Gruppe der Profiteure von E-Commerce. Und in dem Bereich wird alles geschmissen.
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