Laut Homepage Shares Outstanding: 135,690,619 Gewünschter Kaufpreis der Samwer-Trickser: 135.690.619 Aktien x 18,57 Euro = 2.519.774.794,83 Euro.
Der Rocket-Kassenbestand beträgt laut oben verlinktem Artikel des Manager Magazins Ende April 2020 runde 2,5 Mrd. Euro. Die Samwer's wollen damit die ganzen Unternehmensbeteiligungen von Rocket zum gebotenen Delistingpreis also quasi geschenkt haben. Offensichtlich liegt hier zum Delistingpreis eine massive Unterbewertung vor, denn die Unternehmensbeteiligungen haben ebenfalls einen ganz erheblichen Wert und ganz sicher nicht nur die Differenz zum Cash von 20 Mio. Euro.
Wer den Samwer-Tricksern den Gefallen tut, seine Aktien zu diesem angebotenen Delistingpreis zu verkaufen, ist selber Schuld, selbst 25 Euro wären m.E. viel zu wenig. Dann bleibe ich eben lieber notfalls noch weitere 20 Jahre Rocket Internet - Aktionär und nerve damit die Samwer's vielleicht ein wenig. Die Beteiligung wird dann halt etwas länger als geplant zu meinem Privatvergnügen - wäre auch gar nicht das erste Mal. Trickser deshalb, weil man vorher mit seinem Verhalten selbst alles dafür getan hat, um diesen gewünschten niedrigen Preis von Rocket an der Börse zu bekommen. Dahinter steckte offensichtlich eine schon sehr lange geplante (Miesmach-)Strategie.
Falls Hedgefonds/Finanzinvestoren jetzt diese offensichtliche, derzeitige Unterbewertung von Rocket Internet nicht sehen und den Samwer's hier nicht etwas Paroli bieten und ihnen so billig das Feld überlassen, kann man den Finanzprofis auch nicht mehr helfen. Es wäre jedenfalls ganz klar, wer bei einem alternativen fairen höheren Gebot die Aktien der (Minderheits-)Aktionäre kaufen könnte. Vielleicht sollte mal jemand Warren Buffett einen Wink mit dem Zaunpfahl geben, der suchte doch meines Wissens nach in D. Beteiligungen an unterbewerteten Unternehmen.
Auch Vorstände und Aufsichtsräte von nicht gelisteten Unternehmen sind jedenfalls allen ihren Aktionären verpflichtet und können keinesfalls machen, was sie wollen. Der Buchwert je Aktie lag laut ariva zum 31.12.2019 schon bei 26,39? und zu diesem reinen Buchwert würde ich meine Anteile aber ganz bestimmt ebenfalls nicht verkaufen. Eine Bewertung des Unternehmens durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer würde wohl noch einiges mehr ergeben.
Gierige Vorstände, Aufsichtsräte und Eigentümer, die in erster Linie nur an ihre eigenen finanziellen Vorteile denken, tragen hier mal wieder zum üblichen Verdruss bei Finanzangelegenheiten in dieser Republik bei. Schlimm ist, daß der Staat dieses Verhalten quasi mal wieder gutheißt. Eine Gesetzesänderung für eine gerechte Unternehmensbewertung bei einem Delisting - egal aus welchen Gründen der Börsenabschied für notwendig erachtet wird - und eine Bewertung, die sich eben nicht nur lediglich an vergangenen Kursen orientieren darf, ist in Deutschland (und offensichtlich auch in der ganzen EU) jedenfalls dringend geboten. Im Moment ist D. diesbezüglich jedenfalls nur eine Bananenrepublik und trägt mit seinen derzeitigen Gesetzen mal wieder zu ganz legalem Diebstahl an Kleinaktionären bei. Rechtens ist leider mal wieder Unrecht!
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