http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/...-Welt-1001436214/13 Roche: Der Krebsspezialist Neue Medikamente haben für große Fortschritte in der Krebstherapie gesorgt. Aus den Laboren des Schweizer Konzerns Roche stammen einige der umsatzstärksten Präparate. Die Markteinführung von Avastin im Jahr 2004 gilt noch heute als Revolution in der Krebstherapie. Das Präparat kappt die Blutversorgung des Tumors, hindert somit erst dessen Wachstum und lässt ihn dann austrocknen. Avastin kann mit vielen verschiedenen Krebsbehandlungen kombiniert und gegen zahlreiche Krebsarten eingesetzt werden. Mit über 6,6 Milliarden Schweizer Franken Jahresumsatz ist Avastin - zusammen mit dem ähnlich umsatzstarken Krebsmittel Herceptin - der Produktstar des weltgrößten Biotech-Unternehmens Roche, das nicht nur in Sachen Pharma, sondern auch in der In-Vitro-Diagnostik glänzend dasteht. Auch die aktuellen Halbjahreszahlen überzeugten: In den ersten sechs Monaten des Jahres steigerte der Pharmariese die Umsätze um fünf Prozent auf 25 Milliarden Schweizer Franken, der Nettogewinn legte mit gleicher Geschwindigkeit auf 7,74 Franken je Aktie zu. Das fünfte Jahr in Folge kann Roche damit Umsatzzuwächse verbuchen, dennoch tritt der Aktienkurs in Schweizer Franken schon länger auf der Stelle. Nach einem kurzen Sprung auf neue Rekordhochs Ende 2014 fiel die Aktie wieder in ihren Seitwärtstrend zurück und notiert derzeit in Franken sogar unter den Zwischenhochs von 1999 und 2007. In Euro sieht die Entwicklung viel positiver aus, was dem starken Schweizer Franken geschuldet ist. Doch mit Blick auf die Konzern-Pipeline dürfte die Aktie auch in ihrer Heimatwährung bald höher notieren. Innovation Roche ist bei der Entwicklung neuer Medikamente überaus erfolgreich. Doch diese Innovationskraft hat ihren Preis: Rund 9,3 Milliarden Franken - umgerechnet etwa 8,5 Milliarden Euro - und damit fast 20 Prozent des Umsatzes hat der Konzern 2015 in Forschung und Entwicklung investiert. Der Lohn für diesen Einsatz: 2015 wurden gleich fünf neue Roche-Produkte zugelassen. Zudem bestätigte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA für vier Indikationen einen "Therapiedurchbruch". Das heißt: Diese Medikamente werden besonders schnell zugelassen, weil sie so Erfolg versprechend sind, dass sie möglichst schnell bei Patienten eingesetzt werden sollen. Allein seit 2013 bekam Roche zwölf Therapiedurchbrüche bestätigt - häufiger als jedes andere Unternehmen weltweit in diesem Zeitraum. Und die Schlagzahl bei Produkteinführungen dürfte hoch bleiben, die Forschungspipeline ist prall gefüllt. Mit 70 neuen Wirkstoffen hat man so viele neue Medikamente wie noch nie in der klinischen Entwicklung. Insgesamt sechs Vermarktungsfreigaben erwartet Roche in diesem, fünf im kommenden und weitere vier im übernächsten Jahr. Dabei trauen Experten den Krebsmitteln Tecentriq und Perjeta jeweils Milliardenumsätze zu. Auf bestem Weg zum Blockbuster scheint auch das Multiple-Sklerose-Präparat Ocrelizumab, das Anfang 2017 auf den Markt kommen könnte und nach Einschätzung der Deutschen Bank für Spitzenumsätze von bis zu 4,4 Milliarden US-Dollar im Jahr gut sein soll. Wachstumsschub Durch die hohe Zahl der zu erwartenden neuen Medikamente gehen Analysten von einer Beschleunigung des operativen Wachstums aus. Die Deutsche Bank sieht die Umsätze bis 2018 auf fast 60 Milliarden Franken steigen, den Gewinn auf fast 14 Milliarden Franken - eine Steigerung um 58 Prozent gegenüber dem Gewinn im Jahr 2015. Mit einem 2018er-KGV von 14 und einer erwarteten Dividendenrendite von dann fast vier Prozent steigen die Chancen, dass der Kurs der Schweizer Qualitätsaktie den Seitwärtskanal nach oben verlässt. Übrigens: Viele Anleger setzen bei Roche auf den Genussschein anstatt auf die Aktie, hat dieser doch noch besser performt als die Aktie, hat zudem die höhere Dividendenrendite und wird häufiger gehandelt.
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