Protest gegen Studiengebühren

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neuester Beitrag: 21.06.02 12:53
eröffnet am: 12.06.02 20:38 von: H-Men Anzahl Beiträge: 32
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12.06.02 20:38

2605 Postings, 8696 Tage H-MenProtest gegen Studiengebühren



Protestaktion Landesregierung (mit Überweisungstext!)(update!)
07.06.2002 Quelle: AK Aktion
Heute startet eine große Überweisungsaktion (keine Spendenaktion) an die Landesregierung NRW. Und zwar wird jeder dazu aufgerufen, einen Cent (0,01 EURO) auf folgendes Konto zu überweisen:

Regierungshauptkasse Düsseldorf
WestLB Düsseldorf
Konto Nr. 4 100 012

BLZ 300 500 00
Verwendungszweck: "Vorauszahlung Studiengebühren 2003"

Da die Landesregierung diese Gelder nicht annehmen darf, wird die Rücküberweisung wohl einiges an Arbeit verursachen. Die Studierenden aus anderen Universitäten werden sich ebenfalls an dieser Aktion beteiligen.


 

12.06.02 20:40

9439 Postings, 8493 Tage Zick-Zockja ja, da regen sich die langzeitstudenten auf.... o.T.

12.06.02 20:50

25196 Postings, 8779 Tage modDie Studenten sind die Dauerpriviligierten unserer

Gesellschaft.
Die Unis verschlingen Unsummen,
ihre praktische Effizienz ist gering, da sie meistens an der beruflichen Realität vorbei ausbilden.

Azubis dagegen werden nicht vom Staat, sondern von den Unternehmen finanziert.

Eine schreiende Ungerechtigkeit auf Kosten der Steuerzahler, die
diese Theorieprediger alimentieren.

Was konntet Ihr viel von Eurem Uni-Wissen in der Praxis anwenden?  

12.06.02 20:51

451 Postings, 8259 Tage Axelay@H-Men:

Wenn Dein Bafög für Börsenspielereien reicht, brauchst Du Dich glaube ich über Nichsts beschweren. So eine Piefke mäßige Aktion gibst echt nur in Deutschland. Peinlich! Wer mal in den USA studiert hat würde an so eine lächerliche Demo noch nicht mal denken. Super wenn man dann mit Rücküberweisungen Arbeit verursacht. Ganz toll. Wie wärs mal mit arbeiten oder Kredit aufnehmen? Nur so ne Idee...
 

12.06.02 20:59

202 Postings, 8882 Tage dcarlitomöchte mal einen sehen, der nicht arbeiten muss... o.T.

12.06.02 21:11

6537 Postings, 8339 Tage Schnorrermod: ich konnte 100% meines Uni-Wissens

umsetzen.

Alle beiden Formeln aus dem Statistik-Kurs. Das ist doch was, oder?


Mein Gott, habt Euch nicht so ... die Formel vom lebenslangen Lernen ist kein Witz: ich habe das Bilanzrecht vor 87 an der Uni gelernt, das war eins meiner Schwerpunktfächer. Kann man seit 87 den Hasen geben ... aber die Systematik der Auseinandersetzung mit neuen Themen (und auch der Wille dazu) ist das, was vermittelt werden sollte.

Wissen ist heute nur noch vorübergehend Geld wert, so wie Nutten in einem best. Zeitfenster. Im Prinzip ist es dasselbe: wer meint, daß er aus einmal erlerntem Wissen (= zu einem best. Zeitpunkt bestehenden Körper) lebenslang Kapital schlagen kann, hat nicht verstanden, was abläuft.

Oder ist Notar, Pfarrer oder Arzt.  

12.06.02 21:13

2605 Postings, 8696 Tage H-MenJetzt reichts mir aber

Ich bin

1. kein Langzeitstudent, sondern im 2 Semester
2. bekomme ich kein BaFög, sondern verdiene mein Geld nebenbei
3. Studiere ich auf einer Fachhochschule, also weitaus praxisorientierter
4. studiere ich E-Technik und gerade diese Leute werden von der Wirrtschaft gesucht und weil es nicht genug gibt (u.a.) stockt der wirtschaftliche Aufschwung im High Tech Sektor in Deutschland.

Sollte solchen Studenten der Weg durch derartige Gebühren verwährt werden??

Wer das meint, der hat von der Wirtschaftssituation gar nix verstanden!!!!  

12.06.02 21:15

25196 Postings, 8779 Tage modPrivileg, natürlich, Tippfehler o.T.

12.06.02 21:22

2605 Postings, 8696 Tage H-MenIst ohnehinegal,

weil die Sache mit dem Privileg echt totaler Quatsch ist. Keiner bzw. kaum einer , der von Euch arbeitet, wird soviel Zeit investieren, wie ich in mein Studium. Wetten nehme ich gerne entgegen.

MfG  

12.06.02 21:23

25196 Postings, 8779 Tage modDie Deutschen wollen alles umsonst haben und

wundern sich dann, wenn es dann nichts Wert ist.

Ausnahmen - FH - bestätigen die Regel.

Wenn die Industrie E-Ingenieure braucht, soll sie
dafür zahlen,

nicht der Steuerzahler mit seinem Brot (USt) oder Einkommen (ESt).  

12.06.02 21:25

6537 Postings, 8339 Tage SchnorrerAlso, ich bin für MASSIVE Studiengebühren ....

Grund: bezahlen, ohne Leistung zu kriegen, hat inzwischen System in Deutschland. Warum sollte es bei Unis anders sein?

Ich finde es klasse, wenn man einen Haufen Geld dafür abdrückt, daß einem nichts beigebracht wird und man die ÖTV-Angestellten bezahlt, die mit Krankheit, Kur und Urlaub 80% der Zeit nicht da sind.


Warum sollte es anders sein als mit Sozialabgaben: Krankenversicherung wird abgezogen, Leistung tendiert gegen Null. Rentenversicherung muß ich auch zahlen, aber wenn ich was haben will, muß ich noch privat was haben. Und von der Arbeitslosenversicherung ganz zu schweigen: sollte es mal soweit kommen, kriegen das eh nur Unvermittelbare, und das sind in der Regel Profifußballer, Minister und sonstige Schauspieler.  

12.06.02 21:29

25196 Postings, 8779 Tage mod@H-men,

woher willst Du das wissen?

Meinst Du, Du bist der einzige hier, der derartiges erlebt hat?

 

12.06.02 21:30

2605 Postings, 8696 Tage H-MenAlso schnorrer,

ich bekomme Leistung in der Schule, aber die Schule verlangt auch Leistung, wenn man kein Langzeitstudent werden will, den sollte man übrigens meiner Meinung nach echt was abnehmen, aber die normalen Studenten zahlen ohnehin schon.
Wenn das Geld auch wieder an die Schulen fliessen würde, wäre es ja akzeptabel, aber nur um die Staatslöcher zu flicken, dazu bin ich nicht bereit, zahle ja auch wenn ich das Diplom in der Tasche habe schliesslich mehr, als die miesten, die vorher Azubis waren ( war ich übrigens auch)
 

12.06.02 21:43

2605 Postings, 8696 Tage H-MenIch will es ja nicht umsonst,

ich sehe es wie ein Darlehen, dass meine Ausbildung jetzt bezahlt wird und ich dann später durch höhere Steuern etc. das zurückzahle.
Wie BaFöG für jeden.
Was spricht gegen diese Ansicht?  

12.06.02 21:44

2529 Postings, 9095 Tage LinusErstens sollten die Grundbedingungen an den Unis..

verändert werden.

1. Bessere Planung der Lehrinhalte und Lehrpläne
2. Aktualisierungsmassnahmen der Uni-Bibliotheken
3. Aufsichtsbehörde für Prof´s ( die sich oft nen netten lockeren machen :-( )
4. zeitliche Begrenzung der Semesterzahlen, es hat sonst eh keinen Sinn für     viele
5. Semestergebühren sollten dort angebracht werden, wo sie für Studies auch sinnig sind. Dies sollte eindeutig übermittelt werden.
6. --> bereits teilweise positiv eingeführt: Die Auswahl der Studenten sollte von den Unis ausgehen.
7. Begrenzung der Klausurversuche an allen Uni´s und FH´s auf 2 Versuche, dahinter zwei Härteanträge...
8. Begrenzung des Grundstudiums auf 5 Semester.

Es gibt übrigens mittelfristig keine gesuchten und uninteressanten Studiengänge. Es gibt nur eine Einstellung zudem was man tut. Dies wird heutzutage immer noch am höchsten angerechnet.

Gruss Linus
 

12.06.02 21:56

6537 Postings, 8339 Tage SchnorrerDieses Uni-system ist nicht reformierbar

... die Profs sitzen in allen Reform-Gremien. Das mal vorab.

Ich teile mir mit Bosch und DaimlerChrysler die sagenhafte Ehre, einen externen Doktoranden zu beschäftigen für einen der Ikonen in der dt. BWL-Landschaft.

Was das kostet an freiwilligen Spenden für seine gemeinnützige Gesellschaft für ...blablabla ... sach ich ma nicht.

In den letzten zwei Jahren hatte ich doch die Gnade, ganze zwei Besuche und 10 Gesprächsminuten bereitgestellt zu bekommen haben. Da fragt man sich: wann hat er Zeit für Studenten, immerhin ruft der Golfplatz, ein Einweihungsevent, der Besuch von Clinton, das Abendessen mit der Familie H., dessen Milliardenvermögen er verwaltet ... und, und, und ....

Das System ist kaputt: ich kenne drei Profs für BWL in Dtld, und die sahnen ab wo es nur geht. Studenten sind lästige Beigabe, und wenn sie zur Massenware werden, kommt die Keule.

Besonders bei diesem Prof. mit dem Doktoranden habe ich in den intensiven 10 Minuten festgestellt: diese Jungs fangen erst mit 40 Jahren an, Geld zu verdienen. Müssen aber immer bei Klassentreffen die Erfolgsstorys ihrer Ex-Mitschüler schlucken. DIE TRAGEN EIN EWIGES FUTTERNEIDSYNDROM MIT SICH RUM.

Das ist das Problem der Unis: laßt jüngere Profs rein, so wie in US. Leute mit 28 bis 35. Und laßt sie Geld verdienen.  

12.06.02 21:56

8328 Postings, 8724 Tage maxperformanceStudiengebühren für Bummelstudenten

Warum nicht?

Die Ausbildungszeiten werden immer länger.
Die Zeit in der ehemalige Studenten in das Sozialsystem
ihren Beitrag leisten wird dagegen immer kürzer.

Warum sollen Leute, die länger als 5 Jahre leisten
pro Semester einen bescheidenen Beitrag leisten und
zudem die Suventionen aus dem Gesundheitswesen strichen.
Würde glaube ich einigen Dampf machen und die Studiendauer
zum Nutzen aller verkürzen.

Ich hatte auch 12 Semester auf dem Buckel als ich
das Diplom erhielt. Im nachhinein muss ich sagen
eine Easy Time vom Aufwand ebenso wie finanziell.
Eine Studiengebühr hätte nicht geschadet. Wär ich wahrscheinlich
ein Jahr eher fertig geworden
@H-Men: Vorzeigestudenten wie Du, die mehr Zeit
ins Studium investieren als Manager in der Woche arbeiten
und daher spätestens zur Regelstudienzeit abgehen haben
eh keine Konsequenzen zu erwarten.
als Manager  

12.06.02 22:04

25196 Postings, 8779 Tage modStimmt alles, was Ihr sagt, aber Reformen?

Nicht in Sicht.

Beamtentum und Bürokratie regieren auch hier.

H-men hak Deine Scheine ab und fang an zu arbeiten.

Jetzt hättest Du schon wieder einiges gelernt haben. *g*

Viel Erfolg

 

12.06.02 22:42

1564 Postings, 8863 Tage Seth GeckoJawoll, hohe Gebühren! Kinder armer Eltern dürfen

nicht am akademischen Leben teil haben! Und wer jetzt behauptet, daß wäre ungerecht, der spinnt total! Das einzig ungerechte an der jetzigen "kostenlosen" Studiererei ist die Tatsache, daß die reichen Muttersöhnchenstudenten, die jeden morgen mit Mama's BMW Z8 in die Uni fahren, von den armen Schluckern, die womöglich BAFöG kassieren, belästigt und behelligt werden können! Dagegen sollte man was Unternehmen, am besten eine saftige Studiengebühr und zwar nicht nur für langzeitstudenten, sondern gleich ab dem ersten Semester! Ach ja, Studenten, die monatlich mehr als 600EUR von ihren Eltern als taschengeld erhalten, müssen natürlich als privilegierte keine Studiengebühren bezahlen....

cu, seth (der sich schon sehr wundert, wie elitär und selbstgefällig hier so manch einer daherredet, ohne vorher den Verstand bemüht zu haben...)

PS: Das schlimmste ist, daß genau die leute, die eine Studiengebühr fordern, dann auch die Beführworter für die BAFöG-Erhöhung waren, welche in meinen Augen an sich schon ungerecht genug war, denn die ärmsten bekommen kein BAFöG: Kinder von überschuldeten Eltern (da sagt das Studentenwerk, sorry, eure Eltern verdienen zuviel, und daß sie jeden monat 90 Prozent ihres einkommens an Kredittilgung leisten müssen ist uns wurscht...) Solche Zustände sollte man beheben, dann kann man auch eine Studiengebühr einführen.  

12.06.02 22:49

25196 Postings, 8779 Tage modEmotionalisierter Seth arbeitet mit Unterstellunge

Natürlich gibt es dabei für Minderbemittelte Befreihungen, wie es
auch BaFÖG gibt (rückzahlbar natürlich).

Bring bitte nicht alles durcheinander.


 

12.06.02 22:59

6537 Postings, 8339 Tage SchnorrerUm das zu ent-emotionalisieren .... oder zu

verschärfen, stelle ich jetzt, GANZ LEIDENSCHAFTSLOS, meinen Bafög-Lebenslauf rein:

Bafög gekriegt von 1981 bis 1986. Grund Eltern hatten kein Einkommen. Eigene Wohnung, Bafög nicht gereicht haben tun. Ich arbeiten. Viel arbeiten, weil auch Eltern unterstützen, sonst ich kein Bafög hätte kriegen können. Ich zrückzahlen alles, letzte Rate (mit Zinsen) anno 97.

Meine Frau: Eltern Kohle ohne Ende, immer sauer sein auf Bafög-Empfänger. Aber selber nie arbeiten müssen. Auto haben im Studium. Und CSU wählen. Weil: Kohl retten dt. Staatsfinanzen anno 83 durch Streichung von 183 mio DM Bafög.

Ich kein Argument mehr haben. Vor Scham in CSU eingetreten.


PS: DIE DUMMHEIT DER WELT IST UNBESIEGBAR .... und ich bin der Meinung: ich bin intelligent genug, um auch so dumm zu werden wie andere ... dann klappts auch mit der Kohle ... und der Nachbarin ....  

12.06.02 23:04

6537 Postings, 8339 Tage SchnorrerIch vergessen haben, heutige Staatsverschuldung

reinzustellen: ca. 2.000 Milliarden DM.

Was für ein Glück, daß damals Bafög gestrichen wurde. Sonst wärs ja wirklich besorgniserregend.  

12.06.02 23:04

25196 Postings, 8779 Tage modIcke

nie BaFÖg gekriegen,
da immer voll arbeiten
bei Abendgym und Studi an Unität.
Vor Scham in junge Jahren in SPD und Gewerkschaft getreten und aktiv:

= Schrecken ohne Ende

AMEN
 

12.06.02 23:05

1564 Postings, 8863 Tage Seth Geckoich habe übertrieben (z.B. die 90%) aber Recht,

denn beim BAFöG zählt nur die Einkommensseite, nicht die Ausgabeseite. Und Kredittilgung ist leider eine Ausgabe.

Daß es Befreihungen für minderbemittelte gibt, hat niemand bestritten.

Naja, es ist spät, und wir haben unser Feld bestellt, wie man so schön sagt.

gute nacht, seth (der nur an der Börse nicht emotionalisiert ist :-)  

12.06.02 23:14

1564 Postings, 8863 Tage Seth Geckodas nennt ihr entemotionalisieren? :-)

mal im Ernst: Unser Land muß sparen, auch am BAFöG. Die zahlen m.E. mehr als genug, denn als Student kann man ruhig mal samstags und während den Semesterferien arbeiten (ich habe sogar während kompletten Semestern gearbeitet). Aber man sollte einen genaueren Blick auf die Verteilung des Geldes haben: Wer monatlich 1000EUR verdient, aber nur 300EUR Miete zahlen muß, ist reicher als jmd., der monatlich 1200EUR verdient, aber satte 600EUR Miete zu berappen hat (z.B. weil er in einer Großstadt studiert)...
Auch eine Studiengebühr für Langzeitstudenten ist eine akzeptable Idee.
Was aber nicht geschehen darf, ist schon eine ansatzweise(!!!!) Ausgrenzung der Unterschicht vom Bildungsangebot. Zustände wie in den USA sind nicht immer erstrebenswert.

cu, seth  

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