Rettungsversuche für die insolvente Agiv AG sind offenbar gescheitert Hamburg - Der Versuch, die insolvente Agiv Real Estate AG zu retten, ist offenbar gescheitert. Wie verlautet, soll heute die Entscheidung über den Konkurs des Unternehmens fallen, dessen Geschichte rund 125 Jahre zurückreicht. Folge wäre die Verwertung der Vermögensgegenstände, die im wesentlichen in der Beteiligung an der Deutschen Real Estate AG und der Adler Real Estate bestehen. Die Deutsche Real Estate hält bundesweit einen Immobilienbestand von rund 60 Objekten.
Die Agiv, 2002 durch Verschmelzung der beiden Unternehmen HBAG Real Estate AG und Agiv Real Estate AG (ehemals Aktiengesellschaft für Industrie und Verkehrswesen) entstanden, hatte am 14. Dezember 2004 nach einer fällig gestellten Bürgschaft Insolvenz angemeldet, gleichzeitig aber versucht, auf dem Wege eines Insolvenzplanverfahrens das Unternehmen zu sanieren. Die außerordentliche Hauptversammlung hatte deshalb am 4. Februar 2005 eine Herabsetzung des Grundkapitals im Verhältnis vier zu eins und eine anschließende Erhöhung des herabgesetzten Grundkapitals auf eins zu sechs beschlossen, um das Unternehmen wieder mit den notwendigen Mitteln auszustatten.
Bis 31. Juli läuft im Rahmen des Insolvenzplanverfahrens die Frist, die Sanierung in trockene Tücher zu bringen. Das wird nun wohl nicht gelingen.
Und wenn es doch gelingt???????????????
Anlaß sind sechs Klagen von Kleinaktionären, die teils wegen hoher Geldforderungen nicht verhandelbar sind, gleichzeitig aber den Fortgang des Insolvenzplanverfahrens blockieren, so daß der Zeitplan nicht zu halten ist. Dabei gab es zuletzt noch gute Nachrichten für den Insolvenzverwalter Reinhard Titz: Gleich mehrere Unternehmen zeigten Interesse an der Agiv, darunter der Bonner Immobilienkonzern IVG und die amerikanische Citigroup.
Die Agiv-Töchter Deutsche Real Estate und Adler Real Estate arbeiten weiter. Sie suchen nach neuen Investoren. gs
Artikel erschienen am Di, 31. Mai 2005
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