Also ich finde Drillisch ist weder ein ein überdurchschnittlich verlockender Shortkandidat, noch sollte man auf der anderen Seite den Wert durch ranziehen einer schwammigen und leicht manipulierbaren Bewertungsgröße wie EBITDA schöner reden als er ist. Im englischsprachigen Raum wird oft scherzhaft dazu gesagt : EBITDA= Earnings before I tricked the dumb auditor. Diese Größe wird ja in erster Linie genutzt, um durch gezielte Bilanzkosmetik und bewußtem vernachlässigen wichtiger Größen, die Lage besser aussehen zu lassen als sie ist. War zu Nemax-Bubble Zeiten beliebt, um naive Leute einzulullen. Wer sich seriös mit der Bewertung eines Unternehmens befaßt, der sollte das EBITDA nicht zu ernst nehmen und dafür mehr andere Kennzahlen im Fokus der Betrachtung haben. Kein Wunder also, daß auch ein Warren Buffett EBITDA für "Bullshit" hält. Auszug aus dem Buch "Die Bilanztrickser - wie Unternehmen ihre Zahlen frisieren und den Anleger täuschen" Autor: Christof Schürmann : ".......Bei der beliebtesten Erfindung der Neuzeit präsentieren die Unternehmen der Öffentlichkeit regelmäßig ein so genanntes Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda oder Ebita, Earnings before Interest Expense, Taxes, Depreciation and Amortisation). Hiermit soll dem geneigten Investor eine Art Betriebsergebnis gezeigt werden, das alle Sonderfaktoren außen vor lässt. Nun, allein schon die Tatsache, dass dabei suggeriert wird, Zinszahlungen gehörten nicht zur unternehmerischen Tätigkeit, ist selbstverständlich absurd. Schließlich ist es ja nicht gerade so, dass die Passivseite der Bilanz regelmäßig zu 100 Prozent aus Eigenkapital und Rückstellungen besteht. Im Gegenteil besteht sie bei gewachsenen Unternehmen zu einem erheblichen Teil aus Krediten. Als Kenngröße ist am Ebitda im Vergleich zu der Zinslast zu erkennen, ob - vor etlichen Sonderfaktoren - das Unternehmen genug "verdient", um wenigstens die Zinsverpflichtungen bedienen zu können. Viel mehr eigentlich nicht. Das Ebitda ist die vielleicht am besten geeignete Kennzahl, um sich schön zu rechnen und den Aktionär zu täuschen. Sie ist in Mode gekommen, als die Unternehmen sich aufgrund der Mega-Übernahmen finanziell verhoben (daher beim Ebitda die herausgerechnete Zinslast) und einen erheblichen, latent das Eigenkapital belastenden Goodwill aufgebaut hatten (folglich beim Ebitda die herausgerechneten Abschreibungen). Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass selbst ausgewiesene Bilanzfachleute bei allen großen deutschen börsennotierten Unternehmen und den jungen High-Tech-Firmen nicht in der Lage waren, die Ebitda-Angaben anhand der Bilanz nachzuvollziehen. Der Grund liegt höchstwahrscheinlich eben daran, dass das Ebitda eine Täuschgröße ist, ein Scheingewinn par ex-cellence, wie später an den Beispielen noch gezeigt werden wird. Die Gewinnpräsentation vieler Unternehmen ist heutzutage also eine Märchenstunde, die einem die Haare zu Berge stehen lässt. Dennoch ist es nicht unmöglich, die Zahlen zu filtern, um auf einen greifbaren Gewinn zu kommen, der ein operatives Ergebnis oder Betriebsergebnis widerspiegelt. Um sich dem zu nähern, kann sich der Bilanzleser auf die Bilanzierungsvorschriften und -grundsätze, die vorgestellt wurden, stützen...." _____________________ 03.11.2010 - Quartalszahlen sind (oft) Bullshit - www.gevestor.de/details/quartalszahlen-sind-oft-bullshit-88616.html : " Sorry für das harte Wort in der Überschrift. Es ist aber ein Zitat von Charlie Munger, dem Partner von Warren Buffett. Und ein Zitat aus so berufenem Mund möchte ich nicht verändern. Muss ich das Wort „Bullshit“ übersetzen? Elegant könnte ich sagen, es heißt Unsinn. Exakt übersetzt heißt die Überschrift aber: Quartalszahlen sind (oft) Bullenschei*e. Jedes Quartal legen die Konzerne ihre Quartalszahlen vor. Dabei wird uns oft das sogenannte bereinigte EBITDA präsentiert. Das kommt aus dem englischen und heißt: Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization. Auf Deutsch: Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Warren Buffett und Charlie Munger zu EBITDA: Bullshit . Schon im Jahr 2003 haben die beiden legendären Investoren, Warren Buffett und sein Partner Charlie Munger, diese Kennzahl bei ihrer Jahreshauptversammlung der Berkshire Hathaway abgelehnt. Charlie Munger wörtlich : „Every time you see the word EBITDA in a presentation, you should replace it with BULLSHIT EARNINGS, because that's what they are!“ Frei übersetzt: Wann immer sie bei einer Präsentation das Wort „EBITDA“ sehen, ersetzen Sie es durch das Wort „Bullenschei*-Gewinne“, ganz einfach, weil es die Wahrheit ist. Warren Buffett stimmte ihm mit etwas weniger harschen Worten zu und lehnte „EBITDA“ damit als relevante Bilanzkennziffer ebenso klar ab. Besonders scharf kritisieren die beiden Investoren, dass mit den „Abschreibungen“ jede Bilanz so manipuliert werden kann, wie immer es dem Vorstand gerade gefällt. Benötigt man niedrige Gewinne oder Verluste, z.B. um Dividenden zu drücken, fallen die Abschreibungen höher aus. Will man Verluste kaschieren, um zu glänzen, werden die Abschreibungen niedrig angesetzt. Nun kommt bei vielen Unternehmen noch das kleine aber feine Wort „bereinigte“ hinzu. Hiermit lässt sich zusätzlich trefflich „spielen“. Tatsache ist, dass die Zahlenakrobaten in den Finanzbuchhaltungen der Unternehmen dermaßen viele Erklärungen, Fußnoten und Rumrechnereien präsentieren, dass selbst Profis die Bilanzen kaum noch lesen, geschweige denn, mit Bilanzen konkurrierender Unternehmen vergleichen können. Im Handelsblatt wird die Lufthansa als eines der wenigen Unternehmen genannt, die diese Zahlenschönfärberei nicht mitmacht. Das heißt im Umkehrschluss, die meisten Unternehmen tricksen mit den Quartalsbilanzen herum und veröffentlichen Zahlen, die Charlie Munger als „Bullenschei*e“ bezeichnet. Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht, sage ich. Hier werden uns zumindest geschönte Zahlen präsentiert. Natürlich alles legal...." _______________________ EBIDA - http://www.1x1-boerse.de/EbitDa.html EbitDa ist ebenfalls eine Kennzahl, welche zur Aktienanalyse heran gezogen wird. Grundsätzlich gilt die Kennzahl allerdings nicht als sehr aussagekräftig und auch als leicht zu manipulieren, weil viele Faktoren ausgeklammert werden.
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