So wie es aussieht (der Peak der Ölförderung leigt bereits seit Jahren hinter uns) werden wir uns dauerhaft mit Ölpreisen von 100 USD und Preisausschlägen bis zu 200 USD anfreunden müssen.
Das bedeutet zweifellos für manche Ökonomie den Todesstoß. Insbesondere die BRD, die über keine nennenswerten Reserven verfügt dürfte voll und ganz im Einschlagsbereich eines solchen Szenarios liegen, zumal auch die Versorgungsverträge mit russischen Staatsfirmen keineswegs als stabil angesehen werden können und die russische Regierung sie bekanntermaßen bereits mehrfach als Waffe gegen nicht in ihrem Sinne kooperierende Staaten eingesetzt hat. An der hohen Besteuerung der Energie kann nicht entlastende gedreht werden, da die Bundesrepublik sie zwingend benötigt, um ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen und nicht den Staatsbankrott offenkundig werden zu lassen.
Das alles ist eine brisante Situation, die leicht in unkontrollierten bürgerkriegsähnlichen Zuständen enden kann. Vor diesem Hintergrund sind die jüngst eingeleiteten Überwachungsmaßnahmen, die allesamt schon stark in Richtung Polizeistaat zeigen, verständlich. Auch die jüngsten Entscheidungen in Sachen Energiepolitik, mit denen faktisch eine Enteignung stattfand, passen in dieses Szenario. Immobilien dürfen künftig ohne Energiepass werden verkauft noch vermietet werden (Strafbewehrung 15.000 Euro).
Im Zuge der Energiekrise also quasi eine Art Planwirtschaft durch die Hintertür. Das Wort Öko-Stalinismus trifft die Situation nicht schlecht.
Wobei es ein Treppenwitz ist, dass ehemals kommunistische Staaten, wie China, sich in dieser Situation kapitalistischer verhalten als die (ehemaligen) Kapitalisten. Stehen sie doch überall Schlange, wo es ein paar mutmaßliche Ressourcen zu vertickern gibt.
In Namibia (Kunene und Hartmann-Prospekte) geht es immerhin um mutmaßliche 3,2 Milliarden Barrel von denen sich Sintez 70 % und EnerGulf 10 % gesichert haben. Zu Marktpreisen von 100 USD gerechnet (immerhin geht es um die Preise der nächsten 20 Jahre) käme also dem Anteil von EnerGulf ein Verkaufswert von 32 Milliarden USD zu. Gewinnspanne etwa 60 %.
Angesichts solcher Zahlen muss man sich also nicht wundern, dass einige Noch-Nicht-Investierte 24/7 und im Schichtbetrieb die wildesten Ausfallszenarien aufstellen. Schließlich will ein jeder dabei sein. Die reinrassigen Psychopathen, die sich als verbale Exhibitionisten gefallen, lasse ich mal außen vor.
Nur frage ich mich allen Ernstes, wie dieses denn mit ernsthaften Beträgen geschehen soll. Will man etwa die nächste Privatplatzierung zeichnen? Zu welchem Preis? Oder möchte man all die Shares, die in Kleinmengen auf dem Markt vagabundieren, einsammeln? Dann wird es aber Zeit, denn im günstigsten Fall sind es bis zum Bohrbeginn in Namibia nur noch 3 Monate. Und der Congo, ein weitres Projekt in ähnlicher Größenordnung könnte binnen der nächsten 14 Tage auch die demokratische Zustimmung haben.
Angesichts dieses Zeitdruckes bin ich überzeugt, dass uns die pekunär getriebenen Basher bald verlassen werden und nur noch die Psychopathen verbleiben Auch hier wird sich also die Spreu vom Weizen trennen.
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