WIEN (dpa-AFX) - Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) kürzt ihre Förderung, um den seit Monaten andauernden Preisverfall bei Rohöl zu stoppen. Die Produktion soll von November an um 1,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag gekappt werden, wie der algerische Ölminister und amtierende OPEC-Präsident Chatib Khelil am Freitag in Wien mitteilte. Dort hatten sich die 13 OPEC-Ölminister zu einer Krisensitzung getroffen. Der Preis für Rohöl war in den vergangenen Monaten von seinem historischen Höchststand von etwa 150 Dollar pro Barrel auf rund 60 Dollar gesunken.
Khelil sagte nach der nur rund 90-minütigen Krisensitzung, es gebe zurzeit "zu viel Öl auf dem Markt" und die Ölvorräte seien "sehr groß". Die OPEC-Minister gingen davon aus, dass die jetzt beschlossene Drosselung der Produktion das Wachstum der Weltwirtschaft nicht beeinflussen werde. "Das Wachstum in den USA und in Europa ist bereits tot", meinte der Politiker.
Der Ölpreis solle jedoch weiter durch den Markt bestimmt werden, sagte der Öl-Minister Saudi-Arabiens. Ein Preiszielband für den Ölpreis sei nicht geplant. Die OPEC werde jedoch alles tun, um den Markt im Gleichgewicht zu halten. Ein weiteres außergewöhnliches Treffen vor der nächsten regulären Sitzung im Dezember sei nicht ausgeschlossen. Die am Freitag beschlossene Kürzung solle am 1. November in Kraft treten. /al/fu/DP/js
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