Nach den unerwartet schwachen Zahlen haben Analysten die Aktien der deutschen Energieversorger unter die Lupe genommen. Die Meinung bleibt überwiegend skeptisch. Schlechte Nachrichten gibt es zudem von Seiten der Politik. Wie ernst ist die Lage wirklich? Die ohnehin weitverbreitete Skepsis gegenüber den Aktien deutscher Energieversorger hat nach dem unerwartet schwachen Ausblick von RWE weiter zugenommen. Insgesamt empfiehlt nur ein Fünftel der Analysten die RWE-Aktie zum Kauf. Für Konkurrent E.on, der mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen hat, sieht es nicht viel besser aus. Für den Branchenprimus ist rund ein Drittel der Analysten positiv gestimmt. Enttäuschung über zukünftige Dividende Sven Diermeier von Independent Research rät weiter zum Verkauf der RWE-Aktie. "Der Ausblick von RWE war schon sehr enttäuschend", sagte Diermeier in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Vor allem die künftige Dividende dürfe enttäuschend ausfallen. "Von den 3,50 Euro, die dieses Jahr je Aktie gezahlt werden sollen, dürfte die Dividende nächstes Jahr noch allenfalls drei Euro betragen und im Jahr darauf gegebenenfalls nochmals sinken", so Diermeier. Citigroup senkt Kursziel Auch die amerikanische Citigroup war mit dem Ausblick von RWE nicht zufrieden und hat deshalb das Kursziel von 44 auf 41 Euro gesenkt. Die Einstufung hat Analystin Sofia Savvantidou auf "Sell" belassen. Auch sie zeigte sich von der Dividende enttäuscht und sorgt sich darüber hinaus vor allem um die Bilanz des Versorgers. Zu dieser habe sich der Konzern nicht ausreichend geäußert. Ihre Prognosen für das Ergebnis je Aktie für 2011 bis 2013 habe sie um acht Prozent gesenkt. Opposition will Klage vorlegen Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung, wollen SPD und Grüne am heutigen Montag eine Klageschrift gegen die beschlossene Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke vorlegen. Demnach verstoßen die Änderungen im Atomrecht gegen das verfassungsrechtlich verbriefte Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Auch hätte die Entscheidung nicht ohne die Zustimmung des Bundesrates erfolgen dürfen. Kursziel gesenkt Dass Opposition gegen die Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke klagen will, ist aber nicht neu und dürfte für Anleger daher kaum eine Rolle spielen. Die Zahlen und vor allem der Ausblick von RWE haben dagegen ordentlich auf die Stimmung der Anleger gedrückt. Vieles ist zwar schon durch die verhaltene Kursentwicklung im vergangenen Jahr eingepreist, doch vor allem die Dividendenpolitik, die ein entscheidendes Kriterium für den Kauf einer Versorgeraktie ist, fiel unter den Erwartungen aus. DER AKTIONÄR senkt daher das Kursziel auf 60 Euro. http://www.deraktionaer.de/aktien-deutschland/...erwiegt-14636069.htm
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