Zum Wochenende: DER GROSSE GLAXO-THREAD
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neuester Beitrag: 11.01.02 11:59
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eröffnet am: | 05.01.02 15:28 von: | Bob Dylan | Anzahl Beiträge: | 6 |
neuester Beitrag: | 11.01.02 11:59 von: | Twinson_99 | Leser gesamt: | 10032 |
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es ist soweit. Ich habe mich endlich durchgerungen für dieses Board etwas zu erarbeiten. Sollte es nicht professionell genug sein, bitte ich um Nachsicht, es ist immerhin mein erstes richtig großes Posting hier auf Ariva. Ich habe GlaxoSmithKline schon mal in einem Thread kurz unter charttechnischer Sicht angesprochen. Um das ganze zu untermauern habe ich nun auch ein paar fundamentale Daten zusammengetragen und sie für alle Pharma-Freunde hier versammelt :)
GlaxoSmithKline (im nachfolgenden GSK genannt)
WKN: 940 561
Branche: Pharma
www.glaxosmithkline.de
Das Unternehmen
Zur Geschichte
Die Wurzeln gehen bis auf Silvanus Bevan zurück, welcher im Jahre 1715 eine Apotheke in London gründete.
Viele Gründungen, Fusionen und Verschmelzungen sind seitdem erfolgt.
Viele von Euch werden sich noch daran erinnern können, denn es war in aller Munde und eine Riesen-Aktion: Die Verschmelzung der beiden Pharma-Riesen GlaxoWellcome und SmithKline-Beecham im Jahre 2000.
Wen die -übrigens äußerst interessante- Firmengeschichte im Detail interessiert kann hier mal nachschauen: www.glaxosmithkline.de/about/historie.html
Tätigkeit und Geschäftsfelder
Mit einem Marktanteil von 6,9% gehört das Unternehmen, welches den weltweiten Firmensitz in Großbritannien beherbergt, dessen operatives Geschäft allerdings von den USA aus geleitet wird, zu den führenden Unternehmen auf dem Weltpharmamarkt.
Auf den Therapiegebieten Infektionen, Zentrales Nervensystem und Atemwege führt GSK die weltweite Rangliste mit Platz 1 an. Ebenso ist GSK der weltweit größte Impfstoffhersteller.
Über den Geschäftsbereich Consumer Healthcare vertreibt GSK erfolgreiche einige verschreibungsfreie Medikamente sowie Produkte für die Mundhygiene so zum Beispiel die bekannten Produkte der marken Abtei, EUNOVA, Cetebe, Contac, Granufink, Fagorutin, Zovirax, Corega, Sensodyne, Chlorhexamed, Dr. Best und die Odol-Produkte, um nur die wichtigsten zu nennen.
Mit einem Forschungsetat von jährlich rund 3,9 Mrd. ?, einem der größten der Branche, sind die Forschungsgebiete des Unternehmens vor allem Impfstoffe und Arzneimittel gegen Asthma, chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD), Diabetes, Krebs, Influenza und HIV/Aids.
Auch in den zukunftsorientierten Bereichen der Medizin, auf den Sektoren Gen- und Genomforschung und den damit verbunden richtungsweisenden Technologien nimmt GSK eine führende Rolle ein.
Weltweit beschäftigt der Konzern etwa 100.000 Mitarbeiter.
GSK in Deutschland
Der Firmensitz von GSK Pharma in Deutschland ist München. Hier konzentrieren sich die kundennahen Funktionen Marketing, Vertrieb, Forschung sowie Medizin, während die administrativen Funktionen für den Pharmabereich in Hamburg angesiedelt sind. Produktionsstätten für Therapeutika bzw. Impfstoffe befinden sich in Bad Oldeslohe und Dresden. Insgesamt sind in Deutschland etwa 3.000 Beschäftigte für GSK tätig.
Der Umsatz an verschreibungspflichtigen Arzneimitteln beträgt rund 820 Millionen Euro. Damit gehört GSK Pharma zu den drei führenden Arzneimittelherstellern Deutschlands.
NEWS
Als fundamentale Grundlage meiner Analyse habe ich die wichtigsten News und Analysten-Meinungen seit Anfang November letzten Jahres zusammengetragen:
02.11.2001 16:24:00
Glaxo-Medikament erhält erweiterte US-Zulassung.
Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) erteilte GSK für das Medikament Coreg® die Marktzulassung in den USA.
Das Arzneimittel zur Behandlung von starken Herzstörungen ist ein beta-blocking Agent und ist bereits zur Bekämpfung von leichten und mittelstarken Herzstörungen auf dem Markt erhältlich. Studien zeigen, daß das Präparat das Sterberisiko aufgrund starker Herzstörungen um 35% verringert und daß Coreg® sehr verträglich für die Patienten sei.
03.12.2001 10:33:00
Wellcome Trust verkauft Glaxo-Anteile
Der Wellcome Trust hat, um sein Risiko zu streuen 100 Millionen Aktien der GSK im Wert von fast 1,8 Mrd. Pfund veräußert. Rund eine Mrd. Pfund (56 Mio. Aktien) gingen davon direkt in die Hände von Glaxo.
Wellcome Trust besaß etwa 40,0% von Wellcome, bevor das Unternehmen von Glaxo übernommen wurde. Seitdem wurde der Anteil des Wellcome Trust an dem neuen Unternehmen auf 2,5% reduziert und nach diesem jüngsten Verkauf hält der Trust weniger als 1% des Unternehmens.
07.12.2001§ 10:58:00
Roche schließt Allianz mit GSK
Die Roche Holding AG und GlaxoSmithKline Plc. Schließen eine Allianz für die Entwicklung und den Vertrieb des Roche Medikaments Ibandronat. Das Produkt befindet sich in einem späten Stadium klinischer Studien und dient der Behandlung von Osteoporose nach der Menstruationspause.
Die beiden Unternehmen wollen nächstes Jahr die Marktzulassung des Präparats in den USA und der EU beantragen. Sie teilen sich die Entwicklungs- und Zulassungskosten und später den Gewinn. Roche erhält Meilensteinzahlungen und wird für die Vermarktung verantwortlich sein.
17.12.2001 10:16:00§
GSK will Berufung gegen Patent-Urteil einlegen
Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline klagte gegen den israelischen Medikamenten-Hersteller Teva Pharmaceuticals wegen Patentverletzung. Nun entschied ein Gericht hinsichtlich eines Patens, das 2002 erlischt zugunsten von GSK.
Dagegen wurde ein weiteres Patent auf das Antibiotikum Augmentin mit einem Schutz bis 2018 für ungültig erklärt. GSK beabsichtigt, gegen dieses zweite Urteil Berufung einzulegen.
17.12.2001 11:59:00
GSK erhält Medikamenten-Zulassung in den USA
Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) erteilte GSK für das Medikament Paxil® die Marktzulassung in den USA.
Das Präparat dient der Behandlung von posttraumatischen, seelischen Belastungen. Diese treten nach dem Zusehen von Ereignissen wie Todesfällen, Verletzungen oder Katastrophen auf. Die Patienten sind geschwächt, sie sind deshalb sechs mal mehr selbstmordgefährdet und leiden drei mal mehr unter Drogen- oder Alkoholabhängigkeit als gesunde Menschen.
30.12.2001 15:31:44
Von GlaxoSmithKline gefordertes Importverbot verletzt Wettbewerbsrecht
LONDON (dpa-AFX) ? Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline Plc würde einem Pressebericht zufolge mit einem Importverbot das europäische Wettbewerbsrecht verletzen. Der Konzern beabsichtige, britischen Apothekern Importe von Medikamenten aus anderen europäischen Ländern zu verbieten, in denen diese Medikamente billiger angeboten werden, berichtete der ?Independent on Sunday? ohne Angabe von Quellen.
Das britische nationale Gesundsheitssystem National Health Service wäre dadurch gezwungen jährlich rund 30 Millionen britische Pfund mehr für Medikamente auszugeben, hieß es. Dem Bericht zufolge setzt der Konzern darauf, daß sich ein solches Verbot zwei bis drei Jahre lang positiv auf die Unternehmensgewinne auswirkt, bevor es zu einer Reaktion der Brüsseler Wettbewerbshüter kommt./FX/hi/
Analysten-Meinungen
11.12.2001, Goldman Sachs OUTPERFORMER
Analyse vom 10. Dezember. Unverändertes Rating mit ?Market Outperformer?.
Gemeinsame Entwicklung und Werbung für das Medikament Bonviva mit Roche. Registration geplant für 2002, Produktstart erwartet im Jahre 2003. Umsatzverbuchung bei Roche, jedoch Gewinnteilung wie bei Ibandronat. Positive Auswirkung auf die Margen.
Erwartet wird bei Bonviva ein Umsatz von 450 Mio. US-Dollar.
18.12.2001, Delbrück Asset Management NEUTRAL
GSK habe Probleme mit dem Blockbustermedikament ?Augmentin?. Die FDA habe den Antrag auf Zulassung zur weiterführenden Behandlung bei Infektionen abgelehnt. Außerdem befinde man sich in Patentstreitigkeiten mit Generikaherstellern. Diese könnten die zukünftige Umsatzentwicklung gefährden.
18.12.2001, Lehmann Brothers MARKET PERFORM
Studie vom 17.12.2001. Unverändertes Rating mit ?Market Perform?.
Das Patent um Augmentin sei komplex. Ein Basispatent existiere bis 2002, eine Basislizenz sei mittels drei weiterer Patente bis 2017 ausgedehnt worden. Es gebe derzeit Rechtsstreitigkeiten mit Geneva Generics und Teva. Bezüglich der patentbegründeten Gewinnwarnungen würden Bedenken bestehen, welche die Anläger nervös stimmen würden.
02.01.2002, BHF-Bank Defensive Anlagemöglichkeit
Aktie sei moderat bewertet. Die für das 3. Quartal 2001 vorgelegten Ergebnisse hätten den Erwartungen entsprochen. Umsatz gegenüber Vorjahreszeitraum um 12 % auf 4,99 Mrd. GBP (8,05 Mrd. ?) gesteigert. Pharmageschäft mit Zuwachs von 13% auf 54 Mrd. GBP (87,1 Mrd. ?) erneut deutlich über Weltmarkt.
Konzerngewinn erneut um 19% auf 960 Mio GBP (1,55 Mrd. ?) gesteigert. Aktienrückkaufpaket mit einem Volumen von 4 Mrd. GBP (6,45 Mrd. ?) bekanntgegeben. Bei der von der Konzernleitung anvisierten Gewinnentwicklung für das Jahr 2001 liege man voll im Plan. Auch die für das Jahr 2002 ausgegebene Prognose eines Gewinnanstiegs von 15% sei erneut bekräftigt worden. GSK verweist auf um 200 Mio. GBP (322,6 Mio. ?) höhere Synergieeffekte im Jahr 2003, dadurch allerdings Anstieg der restrukturierungsbedingten Einmalkosten von 3 auf 3,8 Mrd. GBP (6,13 Mrd. ?).
Glaxo eigne sich weiterhin als defensive Anlagemöglichkeit innerhalb des Pharmauniversums und sei mit einem Bewertungsabschlag von 10% zum Pharmasektor moderat bewertet.
03.01.2002, Morgan Stanley Dean Witter OUTPERFORM
Der Ausblick für Vardenafil (Kooperation mit Bayer, ähnlich wie mit Roche allerdings fällt die Vermarktung in den Aufgabenbereich von GSK), habe konkretere Gestalt angenommen. Man schreibe auch Cialis bessere Chancen als Alternative zu Viagra zu. Anpassung der Erwartungen der Vardenafil-Verkäufe für 2006 in Höhe von 930 Mio. Dollar (momentan 590 Mio. Dollar). Dies werde allerdings bei einer Verschiebung von Cialis fraglich.
Morgan Stanley sei von der Fähigkeit des Managements überzeugt, auch nach 2003 Wachstum zu generieren.
Chartanalyse
Der Kurs von GSK in Deutschland wird eindeutig von der FSE bestimmt und der Chart aus Frankfurt ist auch Basis für meine Analyse:
Aus dem Hoch vom 05.07.2001 bei 33,50 ? und dem vom 31.07.2001 bei 33,00 ? läßt sich ein kurzfristiger Abwärtstrend konstruieren, der im Oktober und November noch drei mal bestätigt wurde. Die Hoffnung vieler Anleger, so auch meine eigene, die Seitwärtsbewegung in diesen beiden Monaten sei eine Konsolidierung der rasanten Anstiege von Ende September, wurde mit dem Durchbrechen der nicht nur psychologisch wichtigen 30,00 ? zunichte gemacht.
Die massivste Unterstützung, die der Chart von GSK im Moment hat ist die Marke von 27,00 ?, welche erst am 18.12.2001 wieder erfolgreich getestet wurde. Danach befand sich der MACD und die 14-Tags-Slow-Stochastik im überverkauften Bereich und GSK konnte wieder unter etwas steigenden Umsätzen anziehen. Aktuell ist von den Indikatoren einzig der RSI etwas hoch. MACD ist nach wie vor niedrig und Stochastik im neutralen Bereich. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß auch der aktuelle Bereich von um die 28,00 ? eine wichtige Marke zu sein scheint.
Am 30.10.2001 erreichte GSK seinen Höchststand mit 35,50 ?. Von ihm aus läßt sich mit dem Top vom oben genannten 05.07.2001 ein längerfristiger Abwärtstrend konstruieren, welcher momentan bei etwa 32,50 ? liegt.
eigene Analyse
Ich hoffe, Ihr seid noch alle dabei :)
Nun wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe, bin ich ein ausgesprochener Pharma-Freund. Und ich bin der Ansicht, daß viele der oben genannten Fakten für ein Engagement in GlaxoSmithKline sprechen, natürlich als eher defensive Anlage, wie die Analysten BHF-Bank ganz richtig erkannten J. Man hörte in den letzten Tagen immer wieder: Defensive Titel sind nicht gefragt (man siehe sich unsere ?einheimische? Schering an?). Doch ich möchte meinen, trotzdem ich immer Bulle war und bin, daß wir in den nächsten Tagen bestimmt noch mal schwarze Kerzen zu sehen bekommen. Außerdem, und das betone ich immer gerne als Hauptgrund: Wir haben in den USA einen republikanischen Präsidenten, dem es offenbar Spaß macht, Krieg zu führen (nehmt das bitte nicht zu Ernst, ich will nicht das jemand jetzt aus diesem Thread eine politische Diskussion macht). Was ich damit sagen will ist, daß in diesen Zeiten jeder Pharma- und Versorgerwerte sagen wir als ?Rücklage? in seinem Depot haben sollte.
Sollte ich im Unrecht sein, und mit den Märkten geht es am Montag weiter stark bergauf, dann freue ich mich trotzdem drüber und weiß, daß irgendwann einmal die ?Sucher? anfangen und nach Werten stöbern, die im ganzen Jubel und Trubel der Hausse zurückgeblieben sind.
FAZIT:
Nachdem sich die Unterstützung bei 27.00 ? als so widerstandsfähig erwiesen hat gehe ich davon aus, daß wir bei GlaxoSmithKline, ein entsprechendes Gesamtmarktumfeld natürlich vorausgesetzt, bald den 38-Tage-GD knacken dürften. Damit ist der Weg frei auf mein Kursziel von 33,00 ? in den nächsten 3 Monaten.
Ich hoffe, dieser Thread war von seiner Aufmachung her im Sinne eines Großteils der Ariva-Gemeinde und ich würde mich natürlich über rege Beteiligung freuen.
Mit Grüßen aus dem *BRRRRRR* eiskalten Oberbayern.
Euer Bob
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Highlights:
Einer der größten Pharmaunternehmen, gemessen
an einem Weltmarktanteil von 7%
Führende Position in der Behandlung von Infektionskrankheiten, Atemwegsbeschwerden und Störungen des Zentralnervensystems
Gutes Management mit interessantem Produktportefeuille aber einem Mangel an Substanzen in späten Entwicklungsstadien
Kooperation zur Vermarktung eines Medikaments von Bayer gegen Impotenz (Vardenafil)
Das Unternehmen bestätigte eine Kooperation zur Vermarktung eines Medikaments von Bayer gegen Impotenz (Vardenafil) in den USA. Kosten und Erträge sollen wahrscheinlich jeweils geteilt werden. Die Kooperation mit GlaxoSmithKline bewerten wir positiv, da Glaxo über starke Vertriebskanäle im wichtigen US-Markt verfügt. Bayer geht bei dem Potenzmittel von mittelfristigen Umsatzerlösen in Höhe von 900 Mio. EUR aus, was u.E. etwas zu optimistisch ist, angesichts gestiegener Konkurrenz (Eli Lilli, Pfizer, Takeda) auf dem Markt. Bezüglich des von Bayer gesuchten "Juniorpartners" ist GlaxoSmithKline u.E. aufgrund seiner Größe kein Kandidat. (19.11.2001)
Umsatz- und Ergebniszahlen 3. Quartal 2001 im Rahmen der Erwartungen
Während im 3. Quartal 2001 der Umsatz (bereinigt um Wechselkurseffekte) um 13% anstieg, konnte der Gewinn je Aktie um 20% zulegen. Das Ergebnis liegt damit im Rahmen der Erwartungen. Eine starke Nachfrage nach Medikamenten zur Behandlung von Asthma und Diabetes hat wesentlich zum Ergebnis beigetragen. Nach Einschätzung der Unternehmensleitung soll der Gewinn je Aktie in 2002 um rd. 15% steigen und bis 2003 rd. 1,8 Mrd. GBP anstatt bisher 1,6 Mrd. GBP Kosteneinsparungen aus der Fusion von GlaxoWellcome und SmithKline erzielt werden. Zusätzlich wurde ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von rd. 4 Mrd. GBP bekannt gegeben. Damit wird die finanziell starke Verfassung des Unternehmens unterstrichen. Allerdings wurde auch bekannt, das eine Substanz gegen Diabetes aus der späten klinischen Phase ausgeschieden ist, nachdem bereits zum 2. Quartal der Abbruch eines Medikaments (Tranilast, Herz-/Kreislauferkrankung) in der späten klinischen Entwicklung bekannt gegeben wurde.
Fazit: Aus dem Ergebnis wird die Stärke des derzeitigen Produktportefeuilles deutlich. Allerdings zeichnet sich ab, dass die Produktpipeline von GlaxoSmithKline einen Mangel an neuen Substanzen in späten Entwicklungsstadien aufweist, die das derzeitig starke Wachstum des Unternehmens auch nach 2003 gewährleisten können. Das Unternehmen ist in Zukunft gezwungen, diese Schwäche durch z.B. Lizenzverträge o.Ä. (wie mit Shinogi oder Bioscience) auszugleichen. (23.10.2001)
Perspektiven
Nachdem bereits vor ca. 2 Jahren eine Fusion beider Unternehmen an Personalfragen scheiterte, war nun ein zweiten Anlauf erfolgreich. Unter dem Namen GlaxoSmithKline (GSK) entstand am 27.12.2000 ein neuer Pharmagigant. Die Gesellschaft gehört zu dem größten der Branche - bezogen auf einem pro forma Weltmarktanteil 1999 von 7%. SmithKline Beecham ist mit 41% an der neuen Gesellschaft beteiligt, die Mehrheit entfällt auf GlaxoWellcome. Für je eine Aktie von GlaxoWellcome erhielten die Aktionäre eine Aktie der neuen Gesellschaft "GlaxoSmithKline". Wir rechnen mit Kostensynergieeffekten in Höhe von 675 Mio. £ p.a. in den nächsten drei Jahren. Die Wachstumsraten beim Ergebnis je Aktien sollen sich - nach einer ersten groben Schätzung - auf ca. 15% p.a. für die Jahre 2000 bis 2002 belaufen, wobei danach mit einer deutlichen Verlangsamung zu rechnen ist.
Der Zusammenschluss ist positiv zu bewerten. GlaxoWellcome profitiert vom derzeit starken Wachstum des SmithKline-Produktportfolios, während SmithKline längerfristig von der aussichtsreichen Produktpipeline von GlaxoWellcome begünstigt wird. GSK nimmt eine führende Position in der Behandlung von Infektionskrankheiten, Atemwegsbeschwerden und Störungen des Zentralnervensystems ein. Zudem wird das neue Unternehmen über eine sehr starke Marktstellung im größten und attraktivsten Markt der Welt, den USA, sowie ein gigantisches Forschungsbudget (14% vom Umsatz) verfügen.
Der Umsatz wird derzeit von einer Fülle von Produkten getragen, mit einem guten "Mix" aus bereits länger eingeführten und neuen, margenstarken Produkten. Als innovatives, zukunftorientiertes Unternehmen bringt SmithKline Beecham in die Fusion einen kontinuierlichen Strom an neuen Medikamenten ein (dazu gehören z.B. Mittel gegen rheumatische Arthritis, Alzheimer und Migräne). GSK verfügt daher über eine gut bestückte Produktpipeline, die dem neuen Unternehmen auch längerfristig zu signifikantem Umsatz verhelfen sollte. Allerdings wird befürchtet, dass die Produktpipeline von GlaxoSmithKline einen Mangel bei neuen Produkten in späten Entwicklungsstadien aufweist, die genug Potenzial haben, die aktuellen Verkaufsschlager des Konzerns ersetzen könnten. Es ist daher zu erwarten, dass das Unternehmen diese Schwäche durch z.B. Lizenzverträge mit anderen Unternehmen auszugleichen sucht.
Allerdings mussten GlaxoWellcome und SmithKline Beecham in jüngster Zeit Rückschläge hinnehmen. Über das schon am Markt befindliche Mittel Lotronex (Reizdarm) sind mit der FDA Gespräche über Nebenwirkungen aufgenommen worden. Ausserdem haben beide Unternehmen Probleme mit Produkten, die in der Endphase der klinischen Entwicklung stehen. Die Fertigstellung von beispielsweise Ariflo und Advair (u.a. gegen Asthma), sowie Factive (Antibiotikum) wird sich verzögern. Das neue Unternehmen will daher insgesamt rd. 14% vom Umsatz p.a. für Forschung und Entwicklung ausgeben.
Abzuwarten bleibt auch, wie die Integration der einzelnen Unternehmensteile voranschreiten wird. Fraglich ist ferner die Entscheidung der Kartellbehörde bezüglich dem Bereich Entwöhnungshelfer für Raucher (Nicorette Kaugummi bzw. Nicoderm, ein Pflaster, mit der gleichen Wirkung). GSK wird sich voraussichtlich von Teilen dieses Bereichs trennen müssen, da das Unternehmen in diesem Segment mit einem Umsatz von 850 Mio. $ eine dominante Stellung hat.
Als zukunftsträchtig ist die Sparte der Selbstmedikation einzustufen. Hier rechnen wir zukünftig mit starkem Wachstum, da zu erwartende Gesundheitsreformen den "Konsumenten" zunehmend aus den Arztpraxen hin zur "Medikation in Eigenregie" treiben dürften. (02.05.2000)
Kurzportrait
GlaxoSmithKline ist am 27.12.2000 aus der Fusion mit GlaxoWellcome und SmithKline Beecham hervorgegangen. GSK gehört mit einem pro forma Weltmarktanteil in 2000 von 7% zu den grössten Pharmaunternehmen, mit einem voraussichtlich Umsatz in 2000 von rd. 18 Mrd. £. Das Unternehmen verfügt über eine breite Palette an Medikamenten, deren Anwendungsgebiete weit gefächert sind und ist hauptsächlich in den zwei Sparten Pharma und Consumer Health tätig. 50% des Pharmageschäfts werden in den USA generiert.
Pharma
Die wichtigsten Bereiche bilden (jeweils wichtige Medikamente in Klammern): virale und bakterielle Infektionen (Zovirax - Patentschutz ist abgelaufen, Augmentin), Antidepressiva (Praxil), Störungen des Zentralnervensystems (Imigran, Wellbutrin), Atemwegsbeschwerden (Flixotide, Serevent) Stoffwechselerkrankungen (Zantag), sowie andere Indikationsgebiete. Medikamente von GlaxoSmithKline werden in ca. 150 Ländern verkauft. Regionale Umsatzschwerpunkte befinden sich in Nordamerika, Europa sowie die Region Asien Pazifik.
Consumer-Health
Nach dem Zukauf des Selbstmedikationsbereichs von Sterling durch SmithKline Beecham platzierte man sich in diesem Bereich weltweit auf Platz 3. Die breite Vielfalt der Produkte umfaßt u.a. eine OTC-Variante* von Tagamet, sowie das Mundwasser 'Odol'.
* OTC - "Over The Counter". In den USA sind Medikamente, die als unbedenklich eingestuft werden (z.B. Aspirin), auch in Supermärkten bzw. Drogeriemärkten erhältlich.
Bin zwar nicht so der Glaxo Fan. Aber hoffendlich hilft es Dir weiter.
mfg
Twinson_99
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