Rasantes Umsatzwachstum bei deutlich steigendem Gewinn. Davon träumen viele Unternehmenslenker. DER AKTIONÄR hatte bereits im Sommer erklärt, dass das für Patrick Brenske, Vorstand der MPH Mittelständische Pharma Holding AG (WKN A0N F69) keine Träume mehr sind. Im ersten Jahr nach der Unternehmensgründung im November 2008 hat seine im Pharmabereich tätige Beteiligungsholding den Umsatz auf 62 Millionen Euro verfünffacht. Der operative Gewinn lag bei 6,1 Millionen Euro, wobei hier bedacht werden muss, dass das Rumpfgeschäftsjahr 2009 nur etwas mehr als drei Quartale andauerte. Im laufenden setzt sich dieser Trend eindrucksvoll fort. In den ersten neun Monaten wurden bereits ein Umsatz von 81,5 Millionen Euro und ein EBIT von 8,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Jahresüberschuss lag bei 7,6 Millionen Euro des gesamten Vorjahres Günstige Bewertung Cosmin Filker von GBC Research erwarten für das Gesamtjahr Umsätze in Höhe von 105,15 Millionen Euro und ein EBIT von 11,8 Millionen Euro. Daraus resultiert eine starke Marge von 11,2 Prozent. Unter dem Strich erwartet der Analyst einen Gewinn von 0,26 Euro je Aktie. Und ein Ende des Wachstums ist derzeit nicht in Sicht. "Wir sind der Meinung, dass sich das Unternehmenswachstum auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird und erwarten einen Anstieg der EBIT-Marge auf 13,5 Prozent", gibt auch der GBC-Analyst einen positiven Ausblick. 2011 sollte der Umsatz auf 133,5 Millionen Euro steigen und der Gewinn je Aktie auf 0,35 Euro klettern. Daraus resultiert ein 2011er-KGV von günstigen 6. Rasantes Wachstum Was macht die Gesellschaft so stark? Das derzeit einzige operativ tätige Portfolio-Unternehmen, Haemato Pharm, hat sich auf den Handel mit Arzneimitteln innerhalb der EU, den sogenannten Parallelimport, sowie auf die Herstellung und den Vertrieb von Nachahmerpräparaten (Generika) spezialisiert. "Damit ist MPH in einem Marktumfeld tätig, welches nicht nur als vergleichsweise krisenresistent gilt, sondern auch in den letzten Jahren ein dynamisches Wachstum aufgezeigt hat", so der GBC-Analyst. Durch auslaufende Patente und den steigenden Kostendruck werden immer mehr Generika verschrieben. "Das Produktportfolio der Haemato Pharm konnte seit 2008 von vier Zulassungen im Bereich der Parallelimporte über 40 im Vorjahr auf mittlerweile über 200 erweitert werden", erklärt Finanzvorstand Dr. Christian Pahl gegenüber dem AKTIONÄR. Ende des Jahres dürften es bereits mehr als 300 sein, 2011 weitere 150 mehr. Dazu kommen neun Zulassungen für die Herstellung von Generika. Der Schwerpunkt deckt hauptsächlich die Indikationsbereiche Onkologie, HIV, Rheuma und Diabetes ab. Neue Gesetzgebung "Besondere Impulse für diese Segmente sind in erster Linie vor dem Hintergrund der neuen Rabattverordnung zu erkennen", erklärt Filker. "Durch eine neue Gesetzgebung haben die Krankenkassen die Möglichkeit, direkt Rabattverträge mit den Pharmaunternehmen abzuschließen, um somit die eigenen Arzneimittelausgaben zu senken. Vor dem Hintergrund der Einsparbemühungen der Krankenkassen dürften damit besonders die Hersteller von Generika oder die Lieferanten von Parallelimporten profitieren", führt der Experte aus. Die Erhöhung des Zwangsrabatts auf Parallelimporte von sechs auf 16 Prozent treibt den MPH-Verantwortlichen keine Sorgenfalten auf die Stirn. Die Gesellschaft will diese Einschränkung durch die geschickte Einkaufspolitik kompensieren. Aktie unter Druck Ein Blick auf den Chart zeigt, dass die Aktie in den vergangenen Wochen deutlich unter Druck stand. Die Aufwärtsbewegung, die den Kurs im Frühjahr von 1,80 bis auf 3,20 Euro geführt hat, wurde wieder komplett abverkauft - trotz des rasanten Wachstums der Gesellschaft. Die Beteiligungsgesellschaften Magnum und Windsor, die 54,6 beziehungsweise 28,9 Prozent an der Gesellschaft halten, verkaufen nach Angaben von Finanzvorstand Pahl "keine Aktien zu den niedrigen Kursen". Zweite Chance nutzen Dank weiterer Zulassungen, dem Ausbau der Internationalisierung und der Erschließung neuer Kundensegmente dürfte MPH künftig weiter rasant bei Umsatz und Gewinn zulegen. Das sollte sich auf Sicht auch im Aktienkurs widerspiegeln. Die GBC-Analysten haben in einer aktuellen Studie ein Kursziel von 4,30 Euro ermittelt. DER AKTIONÄR legt die Meßlatte zunächst nicht ganz so hoch und sieht die erste Zielmarke bei 2,60 Euro - also rund 30 Prozent über dem aktuellen Niveau. Sollte die Aktie wider Erwarten weiter zurückfallen, sichert ein Stoppkurs bei 1,60 Euro die Position ab. Kurs — 11:08 27.10.10 2,14 € www.deraktionaer.de/xist4c/web/..._id_921__searchNewsId_12856989_.htm
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