Premiere sperrt Schwarzgucker aus Schlechte Zeiten für Abo-TV-Hacker - zumindest für eine Weile: Premiere will sein geknacktes Verschlüsselungssystem durch ein neues ersetzen, das keine Schlupflöcher mehr bietet - zumindest für eine Weile. Dass Premieres bisheriges Verschlüsselungssystem nicht der Weisheit letzter Schluss ist, war lange bekannt. Doch jetzt hat es sich der Pay-TV-Sender von Experten bestätigen lassen: Nagravision ist geknackt, wird vieltausendfach illegal umgangen, um die Bezahlprogramme des Münchener TV-Senders ohne Abogebühr gucken zu können. Damit soll jetzt Schluss sein. Im zweiten Quartal dieses Jahres soll ein neues System die Schwarzseher wieder aussperren. DPA Ein Mikrofon des Pay-TV-Anbieters Premiere: Ein neues Verschlüsselungssystem soll nicht-zahlende Zuschauer aussperren Dass die bisherige Verschlüsselung namens Nagravision tatsächlich nichts mehr tauge, ließ sich der Konzern ganz offiziell bestätigen, gab beim TÜV Rheinland ein entsprechendes Gutachten in Auftrag. Das kommt zu dem Schluss, "dass es kriminellen Hackern gelungen ist, mit modifizierten Digital-Receivern Pay-TV-Programme illegal zu empfangen". Neu ist diese Erkenntnis nicht. Modifizierte Settop-Boxen und Smartcards werden seit langem im Internet gehandelt. Nun aber stellt Premiere fest, dass bestimmte Geräte chinesischer Herkunft "mittlerweile im größeren Umfang in Deutschland verkauft" werden. Grundsätzlich können diese TV-Empfänger ganz normal zum Empfang verschlüsselter und nicht-verschlüsselter Programme genutzt werden. Allerdings sei es auch relativ leicht möglich, ihre Betriebssoftware so zu modifizieren, dass sie das Bezahlfernsehen ohne Abokarte empfangen können. Nagravision ist tot, es lebe Nagravision Der durch den Verkauf derartiger Receiver angerichtete wirtschaftliche Schaden sei für Premiere seit Weihnachten zu spüren, habe deutliche Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf und das Wachstum der Firma. Konkrete Zahlen könne man aber nicht nennen, sagt Premiere-Sprecher Torsten Fricke SPIEGEL ONLINE. Schließlich sei es nicht möglich zu erfassen, wie viele der gekauften Geräte zum illegalen "Schwarzsehen" genutzt würden. Eine Abkehr vom derzeit genutzten Nagravision-Verschlüsselungssystem ist laut Fricke aber nicht geplant. Vielmehr sei die neue Verschlüsselung ein Update der bisher genutzten Software. Ein Umstieg auf das VideoGuard-System des zu Rupert Murdochs News Corporation gehörenden Verschlüsselungsunternehmens NDS, wie er von einigen Nachrichtenmagazinen vermutet wurde, sei derzeit nicht angedacht. Man behalte sich aber die Option offen, möglicherweise eines Tages auf dieses System umzusteigen, sollte es sich als dauerhaft sicherer als Nagravision erweisen. Erster Systemwechsel seit fünf Jahren Zuletzt hatte Premiere das Verschlüsselungssystem im September 2003 gewechselt. Damals stieg das Unternehmen vom Betacrypt-System auf das Nagravision-System der Schweizer Kudelski Group um. Pro Tag verschickte das Unternehmen damals 200.000 neue Smartcards an seine 2,8 Millionen Abonnenten. Gemeinsam mit Premiere änderten alle großen Kabelnetzbetreiber, Kabel Deutschland, iesy, ISH und Kabel Baden-Württemberg, ihre Verschlüsselung, nutzen seither Nagravision. Ob diese Unternehmen auch diesmal wieder gemeinsam mit Premiere umsteigen, ist derzeit noch unklar. Kabel Deutschland teilte auf Anfrage mit, dass es bislang keine Pläne gibt, es auch dieses Mal Premiere nachzutun. Man stehe jedoch in engem Austausch mit den Münchnern. Sollte sich Kabel Deutschland entschließen, ebenfalls auf die neue Nagravision-Version umzusteigen, so eine Unternehmenssprecherin, würde dieser ebenso wie bei Premiere durch einen kostenfreien Austausch der Smartcards geschehen. Kurze Pause im Katz-und-Maus-Spiel Langfristig, so viel ist klar, stehen solche Austauschaktionen regelmäßig an. Zwar war sich der damalige Premiere-Geschäftsführer Georg Kofler seinerzeit sicher: "Schwarzsehen mit gefälschten Karten gehört schon bald der Vergangenheit an. In Zukunft werden nur noch Abonnenten Premiere sehen, die auch an Premiere bezahlen." Tatsächlich dauerte es jedoch nur wenige Jahre, bis Nagravision entschlüsselt wurde. Seit 2005 kursieren im Internet Anleitungen, wie das System zu umgehen ist. Premiere ändert seither regelmäßig seine digitalen Schlüssel und nötigt die Schwarzseher so dazu, ebenso häufig ihre Entschlüsselungssysteme anzupassen. Mit der neuen Nagravision-Version soll dieses Katz-und-Maus-Spiel vorläufig ein Ende haben. Vorläufig, denn bei Premiere ist man sich mittlerweile bewusst, dass jede neue Verschlüsselung früher oder später geknackt wird. mak Anmerkung: Nicht mehr als LOOL 3 Monate geb ich den System ;)) hahaha ...! Der Artikel ist missverständlich, dort wird so getan, als ob das Problem erst seit kurzem massiv besteht, dass stimmt nicht, mit dt. Geräten ist PRE seit Jahren frei empfangbar. EINMALIGER Kostenaufwand 150 €. -----------
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