Wohin bewegt sich Kupfer in 2012? Tobias Pichler Sehr geehrte Damen und Herren,die Entwicklung des Kupferpreis gilt es stets mit Argusaugen zu verfolgen. Denn wie kaum ein anderes Metall reagiert Kupfer, au fgrund dessen Einsatz in vielen wichtigen Industrien, sehr sensibel auf konjunkturelle Veränderungen. Da Börsen und Rohstoffmärkte zudem in der Tendenz mehrere Monate (meist sechs bis neun) vorauslaufen, können durch Preisbeobachtungen schon relativ früh Aussagen über die weitere wahrscheinliche Konjunktur-Entwicklung getroffen werden. Natürlich lässt sich zwischen Konjunktur und Kupfer kein Gesetz formulieren, dass der Markt die weitere wirtschaftliche Entwicklung immer treffsicher prognostiziert und gilt es stets mehrere Indikatoren zu berücksichtigen. Doch wäre es aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit auch fahrlässig, die Entwicklung von Kupfer gänzlich zu vernachlässigen. Was sagen also Trends und Charttechnik zum Kupferpreis?Für Trendfolger ist die Sache klar: Sie fahren in dem Basiswert schon seit einigen Monaten eine „short“-ausgerichtete Strategie, da der Preis am 5. August unter die relevante 200-Tage-Linie gefallen war. Inzwischen hat sich der Abstand sogar auf 12% ausgeweitet, sodass durchaus ein solider Abwärtstrend unterstellt werden kann. Aus Trend-Sicht ist die Wahrscheinlichkeit also hoch, dass sich die Baisse im übergeordneten Bild fortsetzt. Dafür spricht auch die Charttechnik, wobei hier zwei Aspekte wichtig sind.Zum einen zeugt die schwache Erholung nach dem heftigen Absturz im September für eine innere Schwäche des Marktes. Die Aufwärtsreaktion verläuft nicht impulsiv, sondern eher zaghaft und hat den Charakter einer bearishen Konsolidierung. Daher ist im Anschluss ein neuerlicher Abwärtsschub wahrscheinlich. Dies deckt sich mit der zweiten charttechnischen Beobachtung, die insbesondere im mittel- bis langfristigen Kontext mit weitreichenden Implikationen verbunden sein kann.Denn eine Betrachtung des Chartverlaufs seit Oktober 2009 lässt hier eine große charttechnische Trendwendeformation in Form eines Schulter-Kopf-Schulter-Musters erkennen. Diese ist aufgrund der unterschiedlichen Ausprägung der beiden Schultern zwar nicht idealtypisch, weist allerdings doch bearishen Charakter auf. Aktiviert wird diese Umkehrformation, wenn der Preis unter 7000 Zählern fällt und damit die rechte Schulter komplettiert. In diesem Fall würde der Markt ein mächtiges Verkaufssignal generieren, das mittel- bis langfristig massiv sinkende Notierungen zur Folge hätte. Ein aus der Formation abgeleitetes Kursziel würde in diesem Fall sogar im Bereich von 4500 liegen.Noch ist nichts entschieden und noch können auch die Bullen in 2012 das Ruder bei Kupfer übernehmen. Bislang regieren allerdings die Bären und fallen die Kurse nachhaltig unter 7000 Punkte, wäre das nicht nur für Kupfer, sondern auch für die Konjunktur alles andere als positiv...Wir bleiben dran!Mit bester Empfehlung,IhrTobias Pichler
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