Ein islamistischer Staat im laizistischen
Der Begriff ?Separatismus? hat aufhorchen lassen. Aber sonst bietet das, was Macron äußert, wenig Neues. Ähnliches haben auch schon seine Vorgänger Hollande, Sarkozy, Chirac und Mitterrand gesagt, zu deren Amtszeiten der muslimische Bevölkerungsteil Frankreichs wesentlich kleiner, die Bedrohlichkeit der Lage wesentlich geringer war. Auch im Hinblick auf die unter Macron getroffenen Maßnahmen wird man keine qualitative Veränderung feststellen können. Von den insgesamt 150 Moscheen Frankreichs, die unter islamistischem Einfluß stehen, wurden 2019 lediglich zwei geschlossen. Als nach der sogenannten ?Affäre Mila? ? ausgelöst durch die Polemik einer Schülerin gegen den Islam (JF 8/20) ? ein Mitglied des vom Staat unterstützten Dachverbandes Conseil français du culte musulman (CFCM) erklärte, daß sie sich die folgenden Morddrohungen selbst zuzuschreiben habe, wurde das mit Schulterzucken quittiert. Mehr noch. Die Justizministerin Nicole Belloubet äußerte, daß die Kritik des Islam wenn schon kein Gesetz, dann aber doch die Prinzipien der Meinungsfreiheit verletze. Bezeichnend schließlich, daß die Behörden alles getan hatten, um einen Bericht geheimzuhalten, der feststellte, daß man die Kontrolle über 150 Bezirke in Frankreich verloren habe. Sie bilden im Grunde einen islamistischen Staat im laizistischen Staate, und der Einfluß der Radikalen reiche bis in die Parteien, die Unternehmen, die Amtsstuben. Hinzu kommt, daß sich eine ?Salafisierung? im Mikrobereich feststellen läßt, die von einzelnen Häusern auf Straßenzüge und dann die weitere Umgebung ausgreift, bis ein weiteres Quartier ?kippt?. ...
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2020/...ontrolle-verloren/
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