"Wenn er die SPS entwertet, und das Recht dazu hat er per Gesetz verliehen bekommen, sind 20-30 USD locker drin."
Es tut mir leid, aber wenn Calabrias in seinem Buch schreibt, dass eine Ausbuchung/Abschreibung der SPS zu null "rechtswidrig" sei, dann sollte man davon ausgehen, dass dies der Konsensmeinung bei Regierung/FHFA entspricht.
Die Denke geht so: "Wozu sollte der Staat 100 Mrd. $ an potenziellen Einnahmen verschenken?" Eine SPS-Umwandlung in Stammaktien ist nicht gesetzwidrig. HERA entrechtet die alten Stammaktionäre komplett.
Es ist sogar so, dass HERA den Stammaktionären von Fannie und Freddie weniger Rechte (fiduciary rights) gewährt, als einst die Aktionäre von AIG hatten. Trotzdem wurden die Altaktien von AIG bei der Restrukturierung wertlos. AIG-Aktionäre erhielten keinen Cent.
Sieht man sich die bisherige Historie von FnF an, sticht vor allem die unermessliche Gier des Staates ins Auge, die ihren Höhepunkt im NWS fand. Diese Gier kennt offenbar keine Grenzen. Warum sollte sich das seitdem verändert haben? Die Schattenfortsetzung des NWS nach Mnuchins/Calabria Briefvereinbarung vom Jan. 2021 spricht Bände. Seitdem wächst die Liquidation Preference (LP) mit jedem Cent, den FnF verdienen. Wozu sollte dies wohl veranstaltet worden sein - wenn nicht mit dem Ziel, die Altaktionäre abzuledern?
Man muss daher auch eine extrem verwässernde LP-in-Stammaktien-Umwandlung ins Kalkül ziehen, die die Stammaktien bei Freilassung fast wertlos macht.
Fully, du bist hier wieder sehr bullisch und trägst erneut deine alten Thesen vor, wonach die Stammaktien nach Freilassung ins Zweistellige steigen könnten. Das sei dir unbenommen, du hast alles Recht dazu, deine persönliche Meinung zu veröffentlichen. Allerdings ist der Satz von dir, den ich oben zitiert haben, nach neuestem Stand schlicht unzutreffend. Wenn die Regierung Behauptungen in Umlauf bringt, eine SPS-Abschreibung zu null sei "rechtswidrig", ist es äußerst unwahrscheinlich, dass sie die SPS wertlos ausbuchen wird.
Man kann davon ausgehen, dass Regierung/FHFA mit alle künftigen und vergangenen (NWS) "Gemeinheiten" durchkommen werden - und wenn es von den betrogenen Altaktionären (10 Cents nach Freilassung) dennoch Klagen gibt, werden diese am FoFC nach etlichen Prozessjahren abgewatscht, und es gibt allenfalls Peanuts wie bei Lamberth.
Was würdest du, lieber Fully, machen, wenn die Stammaktien nach Freilassung tatsächlich auf 10 Cents oder weniger fallen? Würdest du dich dann hier im Forum entschuldigen, oder würdest du einfach nur wieder viele Jahre von der Bildfläche verschwinden?
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