Personalspekulationen bei EM.TV geben Aktie Auftrieb Die KirchGruppe und EM.TV wollen Spekulationen über die Führungsspitze des Münchner EM.TV-Konzerns nicht kommentieren. »Es gibt einen amtierenden Vorstand«, sagte ein Sprecher der KirchGruppe am Montag in der bayerischen Landeshauptstadt. Daher wolle man zu den Gerüchten keinen Kommentar abgeben. Mit einem Plus von 5,64 Prozent auf 7,49 Euro führte am Montagvormittag die Aktie des Medienrechte-Händlers EM.TV die Liste der NEMAX-50-Gewinner an. Am Nachmittag lag das Papier bei 7,30 Euro.
Die Börse honoriere eine mögliche Umstrukturierung des Unternehmens mit »Vorschusslorbeeren«, sagte ein Händler. Dabei sei vor allem entscheidend, dass EM.TV wieder unter eine »feste Führung« gerate. Ob Firmenchef Haffa im Zuge einer Neustrukturierung den einstigen Börsenstar verlassen solle oder nicht, spiele dabei eine untergeordnete Rolle, fügte der Händler hinzu. Der Markt hoffe einfach auf einen Aufschwung bei den Münchenern. Allerdings sei überhaupt noch nicht klar, ob Leo Kirch nun bei EM.TV einsteigen werde.
Ein EM.TV-Sprecher wollte zu einem Bericht des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel« nichts sagen, dass nach dem Einstieg der KirchGruppe bei dem Medienunternehmen Rainer Hüther, derzeit Chef der KirchNewMedia, neuer stellvertretender EM.TV- Vorstandsvorsitzender werden solle. Die Vorstandsmitglieder Hans Peter Vriens (Verkäufe) und Sylvia Rothblum (Produktion) müssten gehen, hieß es im »Spiegel«.
EM.TV-Chef Thomas Haffa will dem Bericht zufolge erst einmal weitermachen. Wenn die Aktionäre sich aber anders entscheiden sollten, werde er nicht am Amt hängen, sagte Haffa laut »Spiegel« auf einer Mitarbeiterversammlung: »Ich bin Manns genug zu gehen.« Haffas persönlicher Leib-Koch werde das Unternehmen verlassen, berichtete das Nachrichtenmagazin weiter.
In der vergangenen Woche hatten sich EM.TV und die KirchGruppe nach monatelangem Gerangel auf eine Allianz geeinigt. Demnach übernimmt die KirchGruppe 25 Prozent der EM.TV-Stimmrechte und steigt in die Formel 1-Vermarktung ein. Der angeschlagene EM.TV-Konzern erhält im Gegenzug eine Finanzspritze in Milliardenhöhe und Kirchs Hälfte an dem bisherigen Gemeinschaftsunternehmen Junior TV. EM.TV-Aufsichtsratschef Nickolaus Becker, der als Gegner der Einigung mit Kirch galt, erklärte in der vergangenen Woche seinen Rücktritt. (dpa)
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