Antizykliker-Thread - v2.0
--button_text--
interessant
|
witzig
|
gut analysiert
|
informativ
|
Daher eine Erläuterung:
Einstieg:
- Fundamental-Analyse, "Markt lesen", schauen auf was er reagiert.
- Gerne mit Stop Buy in die gewünschte Richtung oder Abstauber-Limit zum günstigen Einstieg kaufen
Ausstieg:
- Klare technische Regel. "Technisch" kann hier auch ganz einfach sein. Z.B. im Sinne von Trailing-Stops oder ganz kompliziert mit 5.000 Indikatoren.
Warum diese Unterscheidung?
Wenn ich mich beim Einstieg irre, habe ich noch kein Geld verloren!
Diesen Satz muss man wirken lassen. Erst bei Verkauf entsteht ein Gewinn/Verlust.
Wenn ich beim Einstieg nicht mehr auf den Zug komme (Limit nicht ausgeführt), dann verdiene ich halt nicht. Wenn die Kurse nach meinem Einstieg drehen, dann liegt die Kunst im richtigen Ausstieg. Und nur wenn ich hier "irre", verliere ich Geld.
Bsp: Jemand ist Ende 2008 bei Dax-Stand 7.000 long gegangen. War das jetzt richtig oder falsch?
a) am Tage des Einstiegs betrachtet war es richtig, abends lag der KUrs nämlich bei 7050
b) Aus März-Sicht 2009 war es scheiße, denn der Dax fiel auf 3500
c) Aus Dezember-Sicht 2010 war es gut, denn der Dax stand bei 7400
d) Aus März-Sicht 2011 war es scheiße, denn der Dax rutschte wieder unter 7000
e) Aus Sicht Stand heute war es gut, denn der Dax steht wieder über 7000
Kurz: Ein Einstieg kann nicht richtig oder falsch sein.
Ich wiederhole mich nochmals:
Wenn ich mich beim Einstieg irre, habe ich noch kein Geld verloren!
In meinem Depot-Thread habe ich erwähnt, dass ich mich ausgiebig mit der Entwicklung eines robusten(!!!) HS beschäftige.
Mein Fokus liegt zu 100% auf dem Ausstieg.
Ich habe ein "Ausstiegssystem" bereits mit 20 verschiedenen, in einem gesteckten Rahmen willkürrlichen Einstiegssystemen getestet und es hätte jedes Mal einen Gewinn erwirtschaftet.
Mein Ziel sieht so aus:
- Einstieg durch Zufallsgenerator
- Ausstieg durch Handelssystem
= Wenn dann nach Gebühren/Spreads, etc. ein Gewinn übrig bleibt, dann würde ich den Einstieg diskretionär traden.
Noch bin ich nicht so weit. Und im letzten Monat fehlte mir auch die Zeit daran weiter zu arbeiten.
Ich werde jedoch darüber berichten, wenn ich beginne nach einem solchen HS zu traden.
Gruß, trailer
Feierabend REALDEPOT:
http://www.ariva.de/forum/Boerse-nach-Feierabend-inkl-REALDEPOT-424667
Optionen
In der Tat ist der perfekte Ein- und Ausstieg fast unmöglich. Der Einstieg per Zufallsgenerator muss daher nicht erfolglos bleiben. Wichtig ist m.E. nur der Ausstieg im Gewinn. Und der läßt sich so realisieren, dass man eben nur im Gewinn verkauft, so blöd das klingt.
Konkret heißt das: In der Hausse darf man nur Longs kaufen ohne StopLoss (also kein oder sehr kleiner Hebel). Greift man dabei ins fallende Messer, muss man nur lange genug warten und der Kurs geht wieder über EK. Das hat z.b. letzten Sommer extrem gut geklappt: Wer die Nerven hatte, den Seitwärtsmarkt durchzustehen konnte nur gewinnen. Und es wird auch dieses Jahr klappen.
Einziges Problem: Erkennen, ob wir Hausse haben oder nicht. Hier hilft ein geeignetes HS, aber auch fundamentale Überlegungen sind nützlich.
Optionen
@flatfee:
Sorry, wollte Dir nicht zu nahe treten.
War nur ein wenig genervt, da viele Aktivitäten der (reinen) "Techniker" mich unweigerlich an die Suche nach dem heiligen Gral und die Legionen der diebezüglich Gescheiterten erinnern.
Wollte aber nicht "grantig" rüberkommen ;-)
Natürlich jeder so, wie er es mag.
Wir "Alten" wollen doch nicht streiten ;-)
@trailer:
Mischung ist schon richtig.
Es ist tatsächlich so, dass - um bei Deinem Dax Beispiel (Ende 2008 - März 2001) zu bleiben - viele Verluste einzig und allein auf mangelndes Stehvermögen zurückzuführen sind (Buchverluste werden realisiert).
Insofern trifft es sicherlich zu, dass dem Ausstiegszeitpunkt entscheidende Bedeutung zukommt.
Um diese "Fehlerquelle" auszuschalten, diversifiziere ich im Mittel- bis Langfristbereich sehr stark, gehe Einzelpositionen dort ausnahmslos nur sukzessive (mit ansteigendem Volumen) ein, regele also bereits über den Einstieg den Ausstieg (daher auch kein SL) und stelle bei j e d e r eingegangenen Position das Worst-Case-Szenario kalkulatorisch in Rechnung, sodass mich der Kursverlauf nur noch peripher tangiert.
Nachteil: Die ein oder andere (Risiko-) Position muss (aus Gründen der Selbstdisziplinierung) quasi sehenden Auges als Totalverlust abgeschrieben werden.
Vorteile: Aus unzähligen Buchverlusten werden Gewinbringer, welche unterm Strich den finanziellen Nachteil mehr als aufwiegen. Zudem spielt die Börse nicht mit mir, sondern ich mit ihr, d.h. ihre Launen (bzw. das Geschrei der sie begleitenden Preiskommentatoren) tangieren mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, je mehr Hektik und "irrationales" Verhalten, desto interessanter für mich.
Aber: Ein (Long- bzw. Short) Einstieg erfolgt meinerseits auf o.g. Basis dennoch (nahezu) ausschließlich zu (relativen) Tiefst-bzw. Höchstkursen, da ich einfach nicht bereit bin, mein Geld für ein nur mittelmäßiges CRV zu riskieren.
Insofern ist der Einstiegszeitpunkt für mich - ungeachtet der Möglichkeit, Buchverluste theoetisch unendlich aussitzen zu können - ein ganz entscheidender Faktor, auf dem auch eindeutig mein Fokus (bei Spekulationen auf der Mittel- bis Langfristebene) liegt.
Oder anders formuliert: Kurse im "Niemandsland" (sehe ich aktuell - noch - so für den Dax und die meisten Einzelwerte) interessieren mich auf o.g. Zeitachse nicht und werden daher auch von mir (= bestmögliches CRV als Einstiegsbedingung) konsequent gemieden (von diversen Spielereien mal abgesehen).
Du hingegegen schreibst von einem Einstieg durch "Zufallsgenerator" (bzw. später evt. diskretionär) und "Fokus zu 100% auf dem Ausstieg".
Auf welcher Zeitachse soll sich denn das Ganze abspielen?
Einstieg durch "Zufallsgenerator" kann sich doch (wohl) nur den Kurzfristbereich beziehen(?), aber damit vermag ich Dein sich über einen Zeithorizont von 3 Jahren erstreckendes Dax-Beispiel, mittels welchem Du die Wichtigkeit des Ausstiegs betont hast, nicht so recht in Einklang zu bringen.
Bin ehrlich gesagt etwas ratlos, wie ich das Ganze verstehen soll, werde aber mal in Deinem Thread vorbeischauen.
Im Übrigen: Für Handelssysteme und deren Feinjustierung ist eher zahphod42 der Experte.
Vielleicht fragst Du ihn mal?
Ich gehöre eher zur alten - einfachen - Schule (Kopf, Zettel und Bleistift reichen). ;-)
Kneisl praktiziert das ja ins Extreme.
Ich glaube, dass mehrere Sachen entscheidend sind zu Aussitzen:
1. Schein muss ungehebelt sein!!! (Selbst Hebel 3 wird bei Flash-Crash von 33% Ko-gehen).
2. Das Underlying muss ein Index sein = keine Einzeltitel aussitzen
3. Das Underlying darf nur in einer Hausse getradet werden? Viele technische Haussee/Baisse-Indikatoren haben jedoch letztes Jahr im Sommer gedreht, man hätte also glattstellen müssen...
Kernfrage:
Wie schützt man sich vor "schwarzen Schwänen".
Schau auf den Nikkei. Der Stand mal bei 40.000 und die Leute kaufen nach und nach und nach und nach und nach. Und das verdammte Ding hat nie ins Plus gedreht.
Dies kann auch global mit allen Indizes passieren.
Daher:
Es muss m.M.n. einen Reißleinen-Stop geben.
Sei es über einen Hausse/Baisse-Indikator oder über einen Initial-Stop oder oder oder
Und hier kommt die Erfahrung/der Bauch/etc.
Ich glaube, dass die Arroganz mit der man in ersten Börsen-Tagen/Jahren die Märkte interpretiert (und oft genug falsch liegt) sich irgendwann in eine Gelassenheit wandelt...
Feierabend REALDEPOT:
http://www.ariva.de/forum/Boerse-nach-Feierabend-inkl-REALDEPOT-424667
Optionen
Im von mir zitierten langfristigen Bereich ist m.M.n. das antizyklische Verhalten der Schlüssel zum Erfolg. Also kaufen wenn die Kurse tief sind und man den Wechsel antizipiert, bzw. verkaufen wenn die Kurse hoch sind und man den Wechsel antizipiert.
Der Einstieg ist also nicht egal, sondern beruht auf Erfahrung, bzw. der ganz "einfachen" Abschätzung, ob Aktien gerade "teuer" oder "günstig" sind und ob Geld gerade "in" oder "aus" dem Aktienmarkt läuft.
Das HS mit dem zufälligen Einstieg spielt sich im wesentlich kürzeren Zeitrahmen ab.
(5 bis 8) Signale pro Monat.
Schön, dass du bei Bleistift, Kopf und Zettel gelandet bist. Das ist nämlich m.M.n. nicht der Anfang, sondern das Ende einer Entwicklung. Bzw. das ist die einen Beitrag weiter oben angesprochene Gelassenheit im "Alter". Ich hingegen, mit einer 2 als erste Jahreszahl, bin davon noch ein gutes Stück weg.
Das war ein interessanter Austausch gerade. Besten Dank. Ich muss jetzt leider weg.
Werde mir jedoch, dass Geschriebene, Gelesene nochmals durch den Kopf gehen lassen...
Viele Grüße, trailer
Feierabend REALDEPOT:
http://www.ariva.de/forum/Boerse-nach-Feierabend-inkl-REALDEPOT-424667
Optionen
Zu 2: Richtig, den Einzelwerte sind zu unberechenbar
Zu 3: richtig, aber für die Baisse kann man z.b. den Shortdax traden.
Ich nutze als das HS zunächst als Indikator, in welcher Marktphase wir uns befinden. Das ist zur Zweit die Hausse. Daher darf nur Long getradet werden.
In der zweiten Analyse kommt das Finetuning durch das HS. Das gelingt nicht immer, daher trade ich mittlerweile nur HS-unterstützt und nicht nur rein HS. Also: Erster Einstieg nach Bauch bei deutlichem Abschlag etwa auf GD200, Vollinvestition spätestens dann, wenn das HS Long geht. Leider gibt es aber auch hier Fehlsignale, die man aber einfach aussitzen muss, solange der Long-Filter greift, s.o.
Zum Hebel: Optimal ist für mich ist Hebel 3-4 im Mdax, weil der Mdax bislang niemals 25% vom letzten Long-Signal nachgab bevor er wieder über EK-Signal stieg. Das liegt daran, dass ein Flashcrahs in einer Hausse grundsätzlich NICHT vorkommt, sondern nur in einer Baisse. Und wenn doch, dann ging das HS immer rechtzeitig vorher flat.
Also: Wenn man sich eine Tradingstratege zurecht legt, dann muss man seine Hausaufgaben machen. Dies ist der Test der Strategie in der Vergangenheit und zwar in allen 3 Marktphasen (Hausse, Baise und Seitwärts). Ein Rückblick bis 1997 ist ME Pflicht (Rußland- und Asienkrise beachten mit 40% Abschlag in einer Hausse)
Optionen
"Jeder muss sich selbst ein Vorgehen mit eigenem Regelwerk bauen."
Ein fast mustergültiges Beispiel hierfür ist Turboluke, der auf seiner Seite, die er derzeit etwas stiefmütterlich pflegt, diese eisernen Regeln aufschreibt.
Ein Kollege von mir steigt gerade in die Börse ein und will ganz viel von mir wissen, so dass es auch für mich interessant war, gezwungen zu sein, meine "eisernen" Regeln zu formulieren und zu erklären.
Die entscheidende Frage, die sich jetzt anschließt ist, ob man die Qualität seiner Einschätzung durch einen Austausch verbessern kann - ich bin der Überzeugung, dass das geht. Keine Delphi-Befragung mit n-facher Rückkopplung, keine "Car-Clinic", bei der nur ein mittelmäßiges Produkt heraus kommt...
Wir sind hier ja keine Investitionsclub, der sich auf eine Meinung festlegen muss - jeder kann reingeben und rausholen, was er denn mag.
Und ich will hier einladen, dass wir versuchen, solcherlei "Drehen" des Marktes gemeinsam versuchen zu antizipieren. Ich sehe das immer noch als Sternstunde des alten AZ, als man fast punktgenau das Steigen EUR/USD ausrief.
Die tödliche Krankheit des Menschen ist seine Meinung, er wisse.
Michel de Montaigne
Optionen
"Im von mir zitierten langfristigen Bereich ist m.M.n. das antizyklische Verhalten der Schlüssel zum Erfolg. Also kaufen wenn die Kurse tief sind und man den Wechsel antizipiert, bzw. verkaufen wenn die Kurse hoch sind und man den Wechsel antizipiert."
Absolut richtig erkannt. Nur dann erhält man das bestmögliche CRV für sein Geld.
"Der Einstieg ist also nicht egal, sondern beruht auf [...] der ganz "einfachen" Abschätzung, ob Aktien gerade "teuer" oder "günstig" sind und ob Geld gerade "in" oder "aus" dem Aktienmarkt läuft."
So ist es. Ist an den (historischen) Indexständen und damit an der Verfassung des Gesamtmarktes auch relativ "einfach" festzustellen, auf welchem Niveau man sich aktuell befindet.
Einschränkung: Niedrige / hohe Indizes beruhen auf Gründen. Diese Gründe für hohe oder tiefe Indexstände (bzw. Einzeltitel) gilt es zu eruieren und daraufhin abzuklopfen, ob sie (auch in naher Zukunft) noch die gegenwärtige Tendenz zu tragen in der Lage sind oder nicht.
Ferner ist es äußerst hilfreich, sich in diesem Zusammenhang eine ganz einfache Frage zu stellen: Wieviel Angst steckt im gegenwärtigen Kursniveau bzw. wieviel Euphorie begleitet die aktuellen Kurse?
Alte (aber bewährte) Faustregel (bzgl. der Indizes): Wenn der Weltuntergang als reales Szenario in den Raum gestellt wird, einfach kaufen (nicht denken). Wenn die Schönste aller Welten angekündigt wird, einfach verkaufen (nicht denken). Hört sich einfach an, ist aber in der Praxis sehr schwer zu realisieren (und kann m.E. auch nur durch sehr viele Negativerlebnisse - wenn überhaupt - "erlernt" werden).
Schein muss ungehebelt sein!!! (Selbst Hebel 3 wird bei Flash-Crash von 33% Ko-gehen).
Nicht unbedingt erforderlich, aber am Anfang sicherlich hilfreich, da nervenschonender. Entscheidend ist, sich nicht durch Zeitwertverlust, KO-Schwellen oder Verfallsdaten zusätzlich (und unnötigerweise) von Emittenten unter Druck setzen zu lassen. Das Bewusstsein, (theoretisch) unendlich Aussitzen zu können, gibt (zumindest am Anfang) Ruhe und Gelassenheit.
"Das Underlying muss ein Index sein = keine Einzeltitel aussitzen"
Na ja, ich will es mal so sagen: Einzeltitel sind zeitaufwändiger (schwerer zu beurteilen) und (wesentlich) riskanter. Andererseits gibt es immer wieder Situationen, in denen Einzeltitel vom Gesamtmarkt sträflichst vernachlässigt wurden (aus welchen Gründen auch immer) und sich (geradezu) als phantastische Gelegenheiten für ein Investment entpuppten (ebenso wie komplette Sektoren). Aber in der Tat (wohl) etwas für Fortgeschrittene.
"Das Underlying darf nur in einer Hausse getradet werden? Viele technische Haussee/Baisse-Indikatoren haben jedoch letztes Jahr im Sommer gedreht, man hätte also glattstellen müssen..."
Unterscheidung Hausse/Baisse/Seitwärtsmarkt. Oberhalb der Tiefst- und unterhalb der Höchstkurse nur sehr schwer zu treffen. Siehe nur die Diskussionen hier bei Ariva hinsichtlich der Einschätzung zur aktuellen Lage.
Kann man sich m.E. allerdings auch komplett schenken, wenn man tatsächlich nur an (relativen) Tiefstkursen kauft und an (ebensolchen) Höchstkursen verkauft.
Soll heißen: Die Dinge nicht komplizierter machen, als sie ohnhin schon sind.
Nachteil einer solchen Vorgehensweise: Entweder man hat sich unten oder oben eingedeckt oder ist (eben) weitestgehend flat. Eine - zugegebenermaßen - sehr radikale (und langweilige) Sichtweise, aber (für konservative Anleger) eine sehr effektive Möglichkeit, sich aus den Irrungen und Wirrungen der Börse (vermögensschonend) herauszuhalten. Zumindest in der Vergangenheit (statistisch betrachtet) der richtige Weg, auch wenn er unglaublich viel Disziplin erfordert.
Oder anders formuliert: Warum unnötige Risiken eingehen, wenn es auch anders geht?
Weil der Laden angekündigt hat, dass sie "Schadensersatz" leisten würde.
Wie blöd muss man sein, dass man ob dieser Nachricht verwundert ist und dann fix die Aktien verkauft?!
"Dass die jetzt Schadensersatz zahlen wollen, hat mich echt überrascht, jetzt verkaufe ich doch besser..."
Die tödliche Krankheit des Menschen ist seine Meinung, er wisse.
Michel de Montaigne
Optionen
der satz "einstieg ist egal" ist es genauso - richtig und falsch - denn er wird vielfach falsch zitiert oder falsch angenommen/interpretiert - denn er beziekt sich mM nach eben auf das phänomen - das man technisch, fundamental oder eben durch nachbars lumpi zu einem einstieg kommen kann
IST MAN ABER erstmal drin - gibt es in allen ebenen, aus allen einstiegszenarien NUR NOCH eine lösung und die wurde unfangreich bereits beschrieben
1. raus wenn sl
2. raus wenn idee abgespult (ideal)
letztlich und dabei ist es egal was man ggf macht - kann man sogar mit ko´s geld machen ob dies sinnvoll ist ist dann eine andere sache (kosten spread etc.)
und bei TEPCO - bin ich mir immer noch nicht sicher ;-))
Optionen
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,755214,00.html
Frisch gefangener Fisch aus dem Pazifik ist angeblich vollkommen gefahrlos. Jeder Depp kann sich ausrechnen, dass das eine Lüge sein muss angesichts der Massen an hochradioaktivem Wasser, was da eingeleitet werden. Zwar ist das Risiko sicher noch nicht lebensbedrohlich, aber vorhanden ist es. Und trotzdem wird die Gefahr aus wirtschaftlichen Gründen verleugnet.
Die ganze Choose zeigt eigentlich die Nachteile des asiatischen Konflikt-Vermeidungs-Verhaltens: Blinder Obrigkeitsgehorsam und törichter Anpassungswille; in der Folge eine verkrustete, anpassungsunfähige und total verfilzte Gesellschaft. Folgender Artikel ist diesbezüglich lesenwert:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,754933,00.html
Optionen
"Blinder Obrigkeitsgehorsam und törichter Anpassungswille" hat die Asiaten erst dahin gebracht wo sie heute sind - im positiven - was gestern gut war muss deshalb nicht zwingend heute schlecht sein - nur weil es ggf in die argumentationskette passt
lean management, just in time um nur ein paar zu nennen erwuchsen hieraus - ohne obrigkeitsdenken hätten dieses so nie stattgefunden - und heute werden sie in der ganzen welt genutzt
und der pazifik ist weit und gross - btw fisch wird überbewertet ;-) und stinkt - meist vom "kopf her zuerst"
Optionen
Na, dann erzähl mir mal das Positive. Aber bitte die Wirtschaftliche Stärke ausklammern. In fast allen asiatischen Ländern haben wir eine totalitäre Regierung oder eine nur Pseudo-Demokratie. Kein Land schaffte es jemals, von selbst ohne Hilfe von aussen demokratisch zu werden. DAS ist das Ergebnis einer Konfliktvermeidungsgesellschaft.
Auswüchse dessen ist auch die ungebremste Spekulationswut der Chinesen, die uns noch alle ins Verderben stürzen wird. So wie sie früher kollektiv fanatisch den Kommunismus betrieben (bis zur Verleugnung der eigenen Kultur), so betreiben sie heute fanatisch den Manchester-Kapitalismus (große Teile der Beölkerung sind fast leibeigen).
Eine Gesellschaft braucht nun mal den Dissens, um sich geordnet weiterentwickeln zu können. Nur durch Fehler lernt sie und diese müssen angesprochen und diskutiert werden. Das ist oft hart für die Betroffenene, aber nur so geht es.
Meine Befürchtung ist, dass die Japaner DIESE Chance einer Weiterentwicklung verpassen. Die Russen haben Tschernobyl als Katalysator für die Perestroika genutzt und die Welt damit deutlich vorangebracht. Bei den Japanern wird sich vermutlich nichts regen, bei den CHinesen sowieso nicht. Und das ist eine riesige Gefahr, denn so ein großes Land ohne Demokratie von einer kleinen Oligarchie gelenkt ist eine immense Gefahr für die Welt. (Indien z.B. ist gott sei Dank eine echte Demokratie, was uns vermutlich vor dem Atomkrieg mit Pakistan bewahrte)
Optionen
"Im Übrigen: Wer es mit hohem Hebel mag, sollte unbedingt in der Vorbörse zwischen 8 und 9 Uhr handeln (aber fast ausnahmslos nur mit Calls).
Ja, ich weiß. Geht (aus bekannten Gründen) eigentlich gar nicht.
Áber statistisch schon mal die Mühe gemacht zu eruieren, an wieviel Tagen im Jahr der Tiefstkurs zwischen 8 und 9 im Laufe des (späteren) Tagescharts nicht mehr erreicht oder zumindest nach oben hin temporär überkompensiert wurde? ;-)
Kleiner Tipp. Erwarte keinen Dank. ;-)"
Hast du es denn gemacht?
Wie du unten anhand des FDAXes (zwischen 08 und 09 ist auch Börse) über einen Zeitraum von einem Jahr Intraday sehen kannst, wurde das 08-09 Low nur in 8% der Fälle im Verlauf der restlichen jeweiligen Perioden nicht mehr erreicht oder unterschritten. Der Prozentsatz der Zeitpunkte (Tage des Jahres) an dem das Hoch für den Zeitraum nach 9:00 Uhr (bis 18 Uhr oder 22 Uhr) vor dem Tief nach 9:00 (bis 18 Uhr oder 22 Uhr) erreicht wurde, beträgt 50%. Das restl. Drumherum machst du (ich hab's schon). Geht schnell.
Bitte ... Danke.
PS: Was bedeutet in dem Zusammenhang "unbedingt"?
Optionen
Selbst wenn das Periodenhoch vor dem Tief erscheint, heißt das ja noch nicht, dass damit sein TP erreicht wurde, wenn ersteres (das Periodenhoch) nur 1 Punkt über 09:00 Schluss liegt, sein Stopp aber 15 Punkte (TP dann z.B. auch 15 Pkt. oder 20 Pkt.) beträgt. Wenn sein TP (>1R) nur in ..., 10%, 20%, ... der Fälle erreicht wird, trotz dessen, dass das Hoch nach 09:00 zu 50% vor dem Tief erscheint, dann .... Genau.
Hat er es selbst mal selbst über einen längeren Zeitraum durchgerechnet?
Deswegen frage ich ja, was "unbedingt" heißt. "Unbedingt" kann ja auch ironisch sein.
Optionen
beginnst ein post mit die japaner um dann in DIE Nachteile des asiatischen Konflikt-Vermeidungs-Verhaltens zu schwenken - ausgehend von einer katastrophe eben IN japan
lasse ich die verallgemeinerungen mal weg - kommt das bei mir so an - dass du eben eine ggf in deinen augen typische verhaltensweise auf die reaktion der japaner in bezug auf tepco und deren vorgehen münzt
die in deinen augen "verkrustete, anpassungsunfähige und total verfilzte Gesellschaft" hat es seit den 50er jahren - völlig losgelöst von jedweiger wirtschaftsstärke - geschafft als ehemaliger outlaw und verlierer des 2.weltkrieges aus dem nichts aufzuerstehen
UND dies eben lt mM nach mit nachahmenswerten ideen und ideologien
dies führte dazu das sie die andere total "verkrustete, anpassungsunfähige und total verfilzte Gesellschaft" - nämlich good old america - einen bereich nach dem anderen "abnahmen" und sie teils sogar im eigenen land in ihre schranken wiesen
aber um mal auf den gesmaten asiatischen bereich zurück zu kommen - denn lean management und just intime hatte ich ja bereits angesprochen - auch namen wie kurojamagi, wang, jiping,wada oder shojoma sind "legendär"
aber ohno war sicherlich ein vorreiter - und hier noch einmal meine these - dieses hätte OHNE "stille duldung" niemals erfolg gehabt - denn neben oben genanntem sind auch lean implementation u.a. dinge nicht zu vergessen - an denen sich so ein berühmter mensch wie ford noch in den frühen 20ern die zähne ausbiss
wie ich es schon drüben in qv sagte - die welt dreht sich weiter (hoffe ich ;-) ) - und nun kann man in einem thread wie diesem hier entweder erwarten dass er hellhörig wird - so war der ansatz auch mit tepco gemeint oder man lässt sich ggf dazu herab nun zu sagen - das die japaner morgen alle wirtschaftlich tot sind - das wäre aber eher in den wurzeln des bt zu suchen
DENN mM nach liegt eine grosse chance ggf im zulieferbereich eben der industrie die in japan gezeigt hat was asiatische "erduldsamkeit" bewirken kann - anpacken und einfach machen - weil es jemand "befohlen" hat
ich rede von zulieferern im asiatischen bereich - die in den nächsten monaten jahren ggf das auffangen was in japan zerbrechen könnte
auch nur wieder eine idee - bilden wir doch mal einen pool - jemand vorschläge ?
Optionen
Alle sind auf Harmonie aus und Ahnenverehrung - aber keiner haut mal auf den Tisch...
Das japanische Unternehmen als Bürokratie - als "stählernen Gehäuse", das funktioniert. Teilweise sogar sehr effizient und rund - da man sein Gesicht nicht verlieren will, schaut man halt, dass alle Schrauben halt richtig angezogen sind...
Aber es fehlt das, was der olle Max postuliert hat:
Den charismatischen Führer - der kann auch einiges an Unfug anstellen - das unbestritten. Das mag ich aber gar nicht sagen, weil die Soziologen das als Universalkritikpunkt an Weber anführen.
Aber es fehlt auch ein Helmut Schmidt, der sagt, was getan werden muss, wenn es brennt - oder zuviel an Wasser den Fluß hoch kommt. Oder ein Piëch, der obwohl finanziell versorgt, die Vision Audi als Nobelmarke zu etalieren realisiert. Oder einen Jobs, der mal schnell die Musikindustrie und den Telefonmarkt auf den Kopf stellt...
Oder meine Freundin, die überlegt und sagt, dass DAS, DAS und DAS 2011 in der Firma angepackt werden muss.
Haben die japanischen Hochschullehrer schon erkannt - wobei sie versuchen "zu spielen", "künstliche Konflikte, Widersprüche" zu erzeugen... Aber das ist, wie es scheint - künstlich. Was kommt da heraus? Autos, die wie ein Dixi-Klo aussehen...
Das letzte coole Produkt aus Japan war der Walkman.
Die tödliche Krankheit des Menschen ist seine Meinung, er wisse.
Michel de Montaigne