Die Mähr von den rationalen Märken... Die Tatsache, dass sich die Effizienzmarkthypothese (EMH) so hartnäckig in den Köpfen festgesetzt hat, ist an sich schon anstaunlich. Viele Marktüber- und -untertreibungen der letzten Jahre sprechen ja eine eindeutige Sprache und lassen sich nicht mit dieser Theorie erklären bzw. widerlegen die These geradezu.
Tatsächlich würde die EMH zutreffen, wenn nur jeder rational wäre. Irrational sind alleine schon die Chartanalytiker und Trendfolger - warum soll man eine Aktie kaufen, nur weil sie in den letzten Tagen oder Sekunden schon gestiegen ist.
Wenn die EMH zutreffen wäre, dann aber die Schlussfolgerung, dass man jede beliebige Aktie auf dem Markt kaufen könnte und dann nie mehr verkaufen sollte. Jeder Kurs entspricht ja zu jedem Zeitpunkt immer dem tatsächlichen intrinsischen Wert des Unternehmens und alle Risiken sind immer schon eingepreist.
Aus meiner Sicht machen Value Investoren wie Buffett u.a. die Märkte effizienter, Trendfolger und Chart-ANALlytiker destabilisieren die Märkte dagegen (siehe Euphorie um die Dotcom-Blase). Langfristig verdienen die Value Investoren besser (siehe Buffett), während die Trendfolger langfristig verlieren. Die EMH-Gläubigen liegen irgendwo in der Mitte, je nachdem wie "effizient" die Märkte gerade sind.
Wenn aber alle Investoren nur noch ETFs kaufen und sich auf die Effizienz der Märkte verlassen, dann ist spätestens das der Zeitpunkt, an dem die Märkte dann auch nicht mehr effizient sind. Damit die Märkte mehr oder weniger effizient sind, muss sich irgendjemand mit den Unternehmensdaten beschäftigen - und dann ist es selbstverständlich, dass er bei guter Analyse eine bessere Rendite "verdient" hat, als andere.
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