Der operative Cash-Flow der Firma ist übrigens jetzt schon seit Jahren negativ und liegt jetzt bei satten ca. -360 Mio. D. h. Eingänge durch Substanzverkäufe wie jüngst Ansan gehen beinahe vollständig drauf, um die entstandenen Finanz- und Liquiditätslöcher zu stopfen.
Wie lange kann so etwas eigentlich noch gut gehen?
Diese Bilanz ist natürlich Produkt einer extrem aggressiven Expansionspolitik der letzten Jahre. Die Crux dabei: Wenn die Wette nicht aufgeht, wird der Pleitegeier über dem Unternehmen kreisen. Es wird ja immer so getan als würden sich durch die neu geschaffenen Produktionskapazitäten wundersamerweise auch automatisch die Kunden erhöhen, also Problem gelöst. In realiter schaut es aber wohl so aus, als hätte man keine Kunden für all die neuen Kapazitäten. Das ständige Verschieben der Produktionsstarts in Kulim und Leoben spricht ja Bände. Gegenüber 2023 gab es 2024 ein Umsatzminus von 13 Prozent. Fallende Umsätzen bei steigenden Produktionskapazitäten und immer höheren Schulden: Das ist der Stoff aus dem Pleiten sind. Würde mich auch nicht wundern, dass der Kredit, um den bei der Weltbank angesucht wurde, eben dazu dienen soll, eine solche zu verhindern. Noch immer kräht außer den zwei altbekannten und selbst massiv krisengeschüttelten Großkunden AMF und Intel kein Hahn nach den Produkten von ATS. So viel nur zur "Marktführerschaft", von der die Firma immer großspurig redet. Wie gesagt: Wenn der massive Expansionskurs nicht bald Früchte trägt, dann wird es hier leider noch ganz gewaltig scheppern! Irgendwie auch bezeichnend, dass bei diesem jetzt schon extrem niedrigen Börsenwert nicht einmal Übernahmegerüchte aufkommen. Spricht nicht unbedingt für die Firma. Offenbar will den Laden niemand - nicht einmal (fast) geschenkt. Für mich steht fest: Die Firma hat sich massiv überhoben und versucht mit ein paar Notsubstanzverkäufen aus den edelsten Teilen den Tag der Wahrheit noch ein bisschen hinauszuschieben.
|