Da wäre z.B. die Wiedereinführung der alten Studiengänge. Wir brauchen keinen Bachelor oder Master. Wir hatten vorher Dipl.Ing und Dr.Titel. Das was die Herrschaften lernten war noch um ein vielfaches mehr als für den Beruf gebraucht wurde und dementsprechend war auch der Stand in der Gesellschaft.
------------------------- Bachelor und Master-Studiengänge sind notwendig um zumindest auf europäischer Ebene annähernde Vergleichbarkeit herstellen zu können, welche durch die alten Studiengänge nicht der Fall ist, zumal die alten Studiengänge selbst von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind.
Aus Sicht eines global agierenden Unternehmens, was zunehmend auch kleinere Unternehmen betrifft, vereinfacht Bachelor und Master die Einstellung von Fachkräften. Dass ein Bachelor nicht zwingend dem Niveau des altgewohnten Dipl. entspricht mag sein, resultiert wiederum aus einem europaweiten Konsens heraus. Dafür liegt die Regelstudienzeit eines Bachelors auch deutlich unter der Zeit des Dipl.
Ich selbst habe ein Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen und hätte auch ein Dipl. abschließen können. Der für mich ausschlaggebende Punkt war jedoch, dass das Bachelorstudium praxisnäher ausgestaltet war, d.h. den aktuellen Bedürfnisse der Industrie mehr entsprach. Dies entsprach jedoch nur den Vertiefungsrichtungen, das Grundstudium selbst, d.h. der eigentlich schwierigste Teil des Studiums, d.h. die ersten beiden Jahre zwischen Bachelor und Dipl. waren identisch. Und selbst bei der Vertiefung gab es ebenfalls öfter Schnittpunkte.
Der Umfang selbst, dies fand ich kurios, war von der Anzahl der Stunden mit dem Dipl. nahezu gleich, obwohl man dem Diplomer mehr Studienzeit eingeräumt hat.
In meinem Fall betrachtet hat mir der Bachelor mehr für die Praxis gebracht als das Dipl. u.a. wiegesagt, weil es näher an der Praxis bzw. dem Beruf ist. Viele der alten Studiengänge sind dies definitiv nicht. Im Gegenteil, der Bachelor und Master ist von der Philosophie her viel stärker auf die Praxis / Industrie geprägt und bringt entsprechend deutlich mehr für den Beruf an sich.
Es ist letztendlich eine Philosophiefrage und damit auch Streitfrage, was man mit einem Studium überhaupt erreichen möchte. Dient es dazu um für den Beruf konkrete Werkzeuge / Methoden / etc. zu liefern bzw. zu vermitteln oder dient es eher dazu abstrakte Antworten zu geben, indem man davon ausgeht, dass wenn Jemand die "Problemstellung" Diplom lösen kann, er dies auch auf die Praxis übertragen kann.
Ich selbst finde beide Ansätze für mögliche Ansätze. Zuguterletzt noch was zum Niveau der Studierten. Das Niveau wird mit alten Studiengängen nicht besser werden, weil die Vergleichbarkeit Heute zu Früher nicht gegeben ist.
Waren es vor einigen Jahrzehnten vielleicht 10% die ein Studium abgeschlossen haben, sind es heute ein Vielfaches dessen. Daher ist es logisch, dass sich Heute im Gegensatz zu früher auch viele Studenten in einem Studium versuchen, die früher irgendwo auf dem Felde gestanden haben.
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