Anzeichen für weitere Zinssenkung verdichten sich
Setzt die Europäische Zentralbank ihre geldpolitische Lockerung fort? Eine Umfrage und Aussagen von Notenbankern deuten darauf hin.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/...h/100114645.htmlFaktisch werden die Leitzinsen in der Eurozone in den nächsten Monaten und Quartalen sinken. Sollten die Anleihezinsen dann weiter so hoch bleiben, wird die EZB sehr wahrscheinlich früher oder später erneut mittels Markteingriffen (Anleihekäufe, etc.) für deutlich niedrigere Marktzinsen sorgen müssen (!). Ob sie möchte oder nicht wird keine Rolle spielen. Zwar möchte sie natürlich und zwar möchte auch eine Mehrheit im Direktorium, allerdings kommt es darauf gar nicht an. Angesichts der derzeitigen Bedrohungslage und angesichts der bereits jetzt hohen Verschuldung beispielsweise Frankreichs, Italiens, Griechenlands, Spaniens, etc. werden Marktzinsen von 3,3 bis 3,8 Prozent nicht tragbar sein. Ergo greift die EZB.
Meiner Meinung nach ist das mittelfristig so sicher wie das Amen in der Kirche. Geht nicht anders.
Allerdings spielt der Markt dieses Szenario noch nicht. Sollte jedoch früher oder später kommen. Spätestens wenn in z.B. 6 Monaten der Einlagenzins der EZB bei 1 bis 1,5 Prozent stehen und die Anleihezinsen auf Euroanleihen jedoch bei 3,0 Prozent notieren würden, wäre ein Eingriff nicht mehr zu vermeiden.
Meine vorsichtige Prognose auf Sicht der nächsten 5 bis 10 Jahre (vorbehaltlich eines Weltkrieges, wobei nominal vermutlich auch dann) wird sein, dass wir die vergangenen Höchststände aus 2022 noch deutlich übertreffen werden.
Im Übrigen (ich führe das relativ häufig auf, da viele diese Zeit entweder nicht selbst erlebt oder nur ein kurzes Gedächtnis haben) hatten wir wenige Jahre nach der Immobilien- und Finanzkrise ab 2008 dann die alten Hochs schon wieder eingestellt und die Höchststände, jährlich aufs neue, die dann kamen, ließen die Höchststände vor dem Crash in 2008/2009 wie Taschengeldpreise aussehen.
Also, nicht verrückt machen lassen. Entweder dem Schmerz nachgeben und einfach verkaufen und Verluste abschreiben oder nominal deutlich höheren Immobilienpreisen entgegensehen.