eines kleinen Mannes (irgendwie ein hässliches Wort), also doch besser Eigenheimbesitzers:
Das Gewissen und die Verantwortung sagt es wäre eigentlich gut zu handeln. Fossile Brennstoffe werden irgendwann zu Ende gehen. Das ist klar, nur wann kann mal wieder keiner genau sagen. Eine saubere Umwelt ist grundsätzlich immer zu begrüssen. Und Unabhängigkeit von den Schwankungen des Ölpreises, sowie der Unmöglichkeit die Sonneneinstrahlung privatwirtschaftlich zu vermarkten, geben ein Gefühl von Sicherheit.
Wenn dann soll es so eine Solaranlage sein. Und schon geht es mit den Fragen los. Da sind erst mal die einen, die sagen, jede Investition in Ernergiesparmaßnahmen bei vorhandener Technik sind wesentlich günstiger, als sich trotz aller Subventionen, eine Solaranlage zu installieren. Ja, und dann sind da die anderen, die einem nicht verbindlich sagen können, was so eine Solaranlage denn jetzt wirklich kostet und bringt.
Da werden zwar Planspiele gemacht, dass in einigen Dekaden eine ganze Volkswirtschaft auf regenerative Energien umgestellt werden kann und Milliardenbeträge werden hin- und hergeschoben, die die Machbarkeit beweisen sollen. Für meine kleine Welt im Hier und Jetzt bleibt das jedoch ohne Belang.
Da ist von Amortisationszeiten von wenigen Monaten bis zu zwanzig Jahren die Rede. Und so nebenbei erfährt man dann, wenn das eigene Haus nun eine Westlage hat, dann kann man nochmal 20 Prozent aufschlagen. Die Rechenkünstler weisen nicht mal daraufhin, ob ihre Berechnungen denn nun subventionsbereinigt sind oder nicht. Denn eins ist klar, die Abgaben auf die heutigen Energieformen werden irgendwann wieder anfallen. Allenfalls bereinigt um die heute echte Ökoabgabe darauf.
Weiterhin bleiben noch so viele kleinere Fragen unbeantwortet. Muss ich bei starkem Schneefall im Winter öfter mal zum Schneeschippen aufs Dach steigen? Wie sieht es mit starkem Hagelschlag und Sturm aus und werden die Anlagen dadurch beschädigt? Brauche ich eine extra Versicherung oder ist das schon in der Gebäudeversicherung mit drin? Wie lange halten die Dinger eigentlich wirklich und lassen sie mit dem Laufe der Zeit nach? Muss ich weitere Neuanschaffungen bei den Haushaltsgeräten vornehmen, weil sie nicht kompatibel sind oder einen zu hohen Stromverbrauch haben? ...
Hier in der Siedlung stehen so rund 300 Häuser. Eines davon hat ein paar Solarzellen auf dem Dach und das schon seit dem Neubau vor 12 Jahren. Ansonsten ist nichts geschehen, zumal man bei positiver Erfahrung wohl von mehr Zuspruch in der direkten Nachbarschaft ausgehen könnte.
Wo der Ölpreis in 10 Jahren steht, kann mir wie oben schon beschrieben, keiner sagen. Habe jedoch soviel von Marktwirtschaft verstanden, dass wenn die Nachfrage nachlässt (viel regenerative Energie), der Preis wieder sinkt. Also doch die anderen machen lassen und warten? oder vielleicht doch eine der anderen Möglichkeiten, wie Holzpaletts oder ein Mix aus allem?
Dabei brauch ich doch nur zwei verlässliche Rechnungen: 1. Wie sieht es finanzell heute mit allen Subventionen konkret bei einer Komplettinstallation aus? 2. Und das gleiche nochmal subventionsbereingt
Ich selber rechne dann noch 15 Prozent drauf, weil ich bin ja nicht dumm und dann könnte ich mich auch entscheiden.
Aber liebe Politiker denkt ihr nur weiter gross. Verschiebt Milliarden Euro und Millionen Tonnen CO2, mir helft ihr bei meiner kleinen Entscheidung nicht. Also lass ichs bleiben.
Denke mal so oder so ähnlich denkt der kleine Mann, äh Eigenheimbesitzer
|