Du hast Talent kurze Fragen zu stellen, auf die es kaum möglich ist, einigermaßen straff zu antworten.
Ich würde Dir raten, Dich mit den Formen und den Unterformen von säkularen Inflationen und der Inflation i. a. auseinanderzusetzen. Die Wirkung auf die Volkswirtschaft muss nicht dieselbe sein wie auf den Aktienmarkt.
Es ist elementar wichtig, hier die Mechanismen und die geldpolitischen Instrumente zu verstehen.
Ich bin kein Peter Schiff Pessimist, dennoch sehe ich nicht wie die Zentralbanken ihre anstehenden Aufgaben bewerkstelligen sollen, ohne dass sie die Märkte ausbremsen bzw. falls nix hinkriegen die Märkte auch ohne ihre Hilfe (siehe EZB) kollabieren, sich reseten oder neu aufstellen. Ich selber kalkuliere ein Risiko ein, dass wir vorab einen halbgaren Semicrash, so ein Abkühlen ggf. sowas wie wir es im Techsektor schon gesehen haben, dann ein stufenweises Hin und Her, welches dann in einem richtig schweren Crash mündet, sehen.
Da ich nicht weiß, ob und in welcher Form und erst recht nicht, wann sowas passiert, richte ich mein Handeln danach aus, dass exakt das vorbezeichnete Szenario ab 2022 beginnt. Wenn ich nun sage, Multiples wie KGVs gehen runter, dann weht mir gerade in Foren immer der Wind ins Gesicht ? blablabla, Blödsinn usw.
Wenn Du Dir die Geldmarktpolitik und die Instrumentarien der Zentralbanken für die Inflation, den Arbeitsmarkt und die Konjunktur ansiehst und diese zersplitterst, wirst Du erkennen, wie sich im Zuge dessen die Geldmenge M2 verändert und auch ihren Fluss verändert, wie Zinssätze hinterhereilen und beides die Multiples am Aktienmarkt steuern und so auch im kommenden Zyklus abschmelzen müssten.
Wir haben nun 40 Jahre eine deflationäre Entwicklung hinter uns. Eigentlich sogar 50 Jahre nur in den 10 Jahren gab es noch Pingpong zwischen Inflation und Fed-Anpassungen ? bis letzten Endes P. Volcker die Bremse gezogen hatte. Und seit 1982 geht die Inflation kontinuierlich runter ? auf das Maß, welches man wollte. Die Zinssätze natürlich nicht! Die sind in Schwingungen erst später, 13 ? 15 Jahre später runtergegangen.
Meine Prophezeiung ist ? evtl. der falsche Ausdruck, ich bin mir zum überwiegenden Teil, mind. gefühlte 75%, sicher - , dass diese 40 Jahre lange Deflation in den kommenden 5 Jahren komplett kassiert wird.
Falls Du in diese Thematik lerntechnisch eingestiegen bist, kannst Du Dir im Anschluss die amerikanischen Indizes ansehen, um daran das, was Du in Bezug auf die Crash-, Bubble- und Inflationsfaktoren gelernt hast, abzulesen. Das ist erstens nicht immer deckungsgleich, was auch der Grund dafür ist, warum die Vorhersagen so schwer sind, und zweitens sind die Formationen der Dellen unterschiedlich.
Schau dir insbesondere die Zyklen April 2000 ? April 2013 an; dann Juli 1996 ? März 2009; usw. Makroökonomisch steuern die Volkswirtschaften auf die stärkste Delle seit 1929 zu. Ob die Aktienmärkte das auch so sehen werden, weiß keiner - ich würde immer damit rechnen, dass der S&P von 5´ auf 1´ fallen kann. Nach einem solchen Crash knallen zuerst Rohstoffe hoch. Darauf kann man sich einigermaßen verlassen. Aber danach rechne ich eher mit einem sensiblen Picking. Ähnlich wie in den drei Phasen zwischen 1998 ? 2013, nur diesmal ohne Trapez einer Zentralbank.
|