ich kenne noch aus DM-Zeiten eine Situation, als z.B. die DM in relativ kurzer Zeit sehr stark geworden war. Ergebnis, die Aufträge für z.B. die Metallindustrie sind binnen weniger Wochen um mehr als 10% eingebrochen, weil Deutschland zu teuer geworden war.
Und fällt nun der EURO so stark, so wird ein positiver Effekt eintreten. Letztendlich ist es sogar wichtig, dass der EURO nicht mehr so hoch steht, andernfalls wäre die Gefahr einer Rezession oder Stagnation in Europa deutlich höher, was nunmal der Tatsache geschuldet ist, dass Europa mit Abstand der größte Exporteur vor allem von Maschinen ist. Würde man die Rohstoffe mal aus den Exporten herausrechnen, so wird dieser Anteil nochmals deutlich größer.
Des Weiteren ist es für Staaten wie den USA wichtiger, wenn der Dollar stark ist, denn dadurch werden die Importe aus Europa deutlich billiger bzw. Waren aus Europa zunehmend interessanter im Vergleich zu Waren aus China.
Dazu auch mal ne kleines Anschauungsbeispiel, was nicht die realen Zahlen widerspiegelt, doch das Prinzip zeige soll: USA importiert 50% seiner Waren, stellt 40% selbst her und weitere 10% werden exportiert. Demzufolge bezahlt die USA 50 Einheiten für den Import und bekommt 10 Einheiten für seine Waren! In Summe = 40 Einheiten Defizit!
Nun fällt der Preis für den Einkauf um 20% Die USA bezahlt nun 40 Einheiten für den Import und bekommt 8 Einheiten für seine Waren! In Summe sind es nun 32 Einheiten Defizit! D.h. das Außenhandelsdefizit der USA sinkt, auch wenn dies auf den ersten Blick unlogisch erscheint.
Nun die EU: Import 20%, eigene Herstellung 40%, Export 40% Umgerechnet in Einheiten 20 - 40 = 20E Außenhandelsüberschuss, was in etwa auch der Realität gar nicht so fern ist
Nun fällt der EURO um die besagten 20% Importe werden dadurch teurer, also 24E Exporte werden für das Ausland billiger, also 48E Demzufolge 24 - 48 = 24E Außenhandelsüberschuss.
Das bedeutet, dass die USA ihr Handelsdefizit senken und die EU den Außenhandelsbilanzüberschuss steigern können.
Gerade deshalb ist es statistisch gesehen ein schwacher EURO und starker Dollar eine deutlich bessere Konstellation als ein schwacher Dollar und starker EURO. Und wie ich schonmal schrieb, als der EUR/USD bei 1,50 stand, da hat es keine Sau interessiert, dass er "zu" stark sein könnte. Heute stehen wir immer noch über dem historischen Mittel und bekommen schon die Panik, für mich ist dies nur von den Medien gemacht, damit man an den Märkten Panik verbreiten kann und Banken wieder günstig einsteigen können, so wie sie es Beispielsweise schon im Februar getan haben. Damals war die Stimmung ähnlich pessimistisch und auch die Stimmungsindikatoren decken sich ziemlich stark. Mit dem Unterschied, dass der Pessimismus diesmal noch größer ist.
Und wenn ich mir z.B. meinen Discount CallOS auf den DAX anschaue, so ist der trotz einer gigantischen Abwärtsbewegung komischerweise noch relativ stabil geblieben. Aus einem kleinen Zeitwertgewinn ist ein dicker Zeitwertverlust geworden, somit die Abwärtsbewegung großteils kompensiert worden. Bei den PutOS genau das gegenteilige Bild, dort werden OS gar mit Zeitwertgewinnen gehandelt, was völlig unnormal ist.
Dies würden die Banken nicht tun, wenn sie einen anhaltenden Crash vermuten würden, denn dann würden sie große Summen verlieren können. D.h. die Banken müssen sich ihrer Sache sehr sicher sein, wenn sie Calls zu sehr teuren Preisen und Puts zu sehr günstigen Preisen anbieten.
Meiner Meinung nach läuft momentan alles auf eine gigantische Rally hinaus, die den DAX und Dow deutlich nach oben befördert, viel höher als es viele Anleger überhaupt für möglich halten. DAX 7000 ist da noch ein relativ konservatives Ziel.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass der DAX und Dow durch die Decke gehen, die Notenbanken dann "Angst" vor Inflation bekommen und zur Sicherheit die Zinsen Mitte bis Ende des Jahres anheben. Dies wiederum könnte dann der Zeitpunkt zu Gewinnmitnahmen sein, weil mit der Zinserhöhung evt. erstmal wieder eine längere Korrektur folgen könnte. Gold wird dann jedoch zunehmend uninteressant werden, denn die Anleger haben dann die Aktien wieder für sich entdeckt, was dann auch die weiteren positiven Konjunktur bestätigen werden ;-)
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