Wild Bunch hat sich gezehntelt. Der Einbruch könnte Folge des Ausstiegs eines Altaktionärs sein. Der Verkaufsdruck scheint nun weg. Die Vorlage aktueller Zahlen könnte den Kurs anschieben Wild Bunch AG - klingt verwegen und heißt übersetzt etwa so viel wie "wilder Haufen". Betrachtet man den aktuellen Kursverlauf könnte man "wild" schon unterstellen. Die Aktie hatte sich nämlich seit Anfang des Jahres zwischenzeitlich schon gezehntelt. Vom Tief vor einer Woche kam es nun aber zum heftigen Rebound und zum Kurssprung um mehr als 50. Trotz der Kursexplosion ist die Aktie für etwas risikofreudige Anleger noch ein Kauf - ich halte eine Kursverdopplung, Verdreifachung oder mehr schon auf Sicht von wenigen Monaten für möglich. Wild Bunch entstand im Februar 2015 durch die Fusion des vielen Nebenwerteanlegern bekannten Medienunternehmens Senator Entertainment AG und der französischen Filmvertriebsgesellschaft Wild Bunch SA Die fusionierte Gruppe sieht sich als eines der führenden Independent-Filmverleih- und Produktionsunternehmen in Europa. Unter anderem war das Medienhaus auch an VertriebNermittlung bekannter Filme wie "Der Vorleser" oder "Ziemlich beste Freunde" beteiligt. Bei einem aktuellen Börsenwert von 31,9 Millionen Euro wird die Aktie da wirklich interessant für Sie. Wild Bunch verwaltet eine Filmbibliothek mit mehr als 2200 Titeln. Allerdings liegt derzeit weder der 2015er- Geschäftsbericht vor, noch eine Orientierungshilfe für 2016. Das soll mit der Fusion und Konsolidierung der Töchter zusammenhängen aber bald gelöst sein. Zuletzt berichtete der Konzern aus Berlin vor einem Jahr über das dritte Quartal 2015. Und die Zahlen waren im Verhältnis zum aktuellen Börsenwert des Unternehmens mehr als vielversprechend. Damals stand nämlich ein Neunmonatsumsatz von 89,9 Millionen Euro in den Büchern. Dabei hatte Wild Bunch alleine im dritten Quartal 13 Filme heraus gebracht und wollte im vierten Quartal sogar 22 Titel in die Kinos in Frankreich, Deutschland und Österreich sowie in Italien und Spanien bringen. Da das vierte Quartal für das Unternehmen generell wichtig ist, könnte das Umsatzziel für 2015 auch erreicht worden sein. Das Management avisierte einen Jahresumsatz im Bereich des Sechs- bis Siebenfachen des von Senator zuletzt in 2014 berichteten Umsatzes. Das waren 20,4 Millionen Euro. Das Sechs bis Siebenfache entspräche damit einer Bandbreite von etwa 120 bis 145 Millionen Euro. Wie gesagt, es fehlen zwar noch aktueller Daten, aber Wild Bunch expandiert. So wurde im September 2015 mit Wild Bunch TV ein eigener Fernsehkanal gegründet und damit das Geschäftsmodell um Koproduktionen und den Vertrieb von internationalen TV-Serien erweitert. Zudem wurde ebenfalls vor einem Jahr der China Europe Filmfonds zusammen mit dem auf Filme spezialisierten chinesischen Investmentfonds China Film- und TV-Capital gegründet. Mit dem neuen Vehikel sollen chinesisch-europäische Film-Kooperationen entwickelt und finanziert werden. Wild Bunch sieht in China einen Schlüsselmarkt für den Filman- und -verkauf. Zu guter Letzt ist das Unternehmen auch im Bereich Video on Demand aktiv. Soviel erst einmal zu den operativen Daten. Nun zur Bewertung und den Chancen. Bei einem Verlust von -0,03 Euro je Aktie im ersten Halbjahr 2015 wies Wild Bunch ein Eigenkapital von 1,08 Euro je Aktie und eine Eigenkapitalquote von 24,8 aus. Zwischenzeitlich - zuletzt im Februar - wurde das Grundkapital um rund sieben Millionen Aktien zu einem Bezugspreis von jeweils 2,05 Euro erhöht und von institutionellen Inves- toren gezeichnet. Dadurch flossen Wild Bunch rund 15 Millionen Euro zu. Ich schätze den Buchwert je Aktie konservativ aktuell auf 1,10 Euro. Nun nochmals zurück zum operativen Geschäft. Vor wenigen Tagen berichtete Wild Bunch mit dem Verkauf der TV-Serie "Masters of Florence" - in der Serie geht es um die Familie Medici und diese war in Italien ein ganz großer Erfolg - an Netflix. Der Spezialist für Streaming und Video on Demand will die Serie ab 9. Dezember in USA, Kanada, Großbritannien, Irland und in Indien anbieten. Fazit: Wie ich höre, soll der Kursverfall der letzten Wochen auf das Kon- to von Verkäufen einer uneinigen Aktionärsgruppe gehen. Der aktuelle Kursanstieg könnte ein Beleg dafür sein, dass der Verkaufsdruck nun weg ist. Kurstreibend könnten jetzt folgende Punkte werden: Die Unternehmensgröße und der Buchwert. Dann ist, wie ich gerüchteweise höre, schon in Kürze mit Vorlage des 2015er-Geschäftsberichts zu rechnen und auch mit Daten zu 2016. Rein spekulativ gesehen könnte es möglicherweise Anfang 2017 zu einer weiteren Kapitalrunde zumindest bei 1,0 Euro je Aktie kommen. Möglicherweise wird das Unternehmen aber auch für einen großen Player wie Netflix als Übernahmeziel interessant. Ich sehe in der Aktie von Wild Bunch enormes spekulatives Kurspotential! RisikofreudigeAnleger steigen ein!
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