Ich kann dich schon verstehen, aber das antizyklisch handeln ist halt immer so ein Problem. Man kann das relativ gut, wenn die Aktie schon längere Zeit konsequent seitwärts dümpelt. Schwierig wird es aber in einem intakten Abwärtstrend. Wenn der Kurs nochmal 50% nachgibt, dann brauchst du eben wieder einen 100% Anstieg um das auszugleichen. Wartest du aber den Boden ab und steigst höher wieder ein, dann fährst du i.d.R. besser. Ist natürlich kein Patentrezept, aber ich habe inzwischen gelernt es zu beherzigen (obwohl ich hin und wieder auch mal ins Messer greife, vor allem bei Dividendenaktien).
Kauf zu 30?, Tiefpunkt bei 15? macht 50% Verlust und du benötigst ein Plus von 100% für deinen EK. Tiefpunkt bei 15?, EK bei 20? und du hast bei 30? bereits einen Gewinn von 50%.
Ist natürlich jetzt trivial dargestellt, aber sollte man sich hin und wieder bewusst machen. Psychologisch denkt man eben bei einem Sprung von 15? auf 20?, dass die Aktie schon zu gut gelaufen ist um noch auf den Zug aufzuspringen (aber ursprünglich wollte man sie ja schon bei 30? kaufen, das wird dann aber ausgeblendet). Ich bin normalerweise ein sehr rationaler Mensch (Naturwissenschaftler), aber an der Börse halte ich das leider auch nie konsequent durch. Dafür bin ich dann psychologisch doch oft zu instabil, wenn mein Depot jeden Tag tiefer in die Miesen rutscht. Naja, alles nicht so einfach. Langfristig bin ich von Vestas auch überzeugt und deshalb verkaufe ich meine derzeitigen Anteile auch nicht. Aber nachkaufen ist mir noch zu früh.
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