Mezzanine Kapital – der wichtige Unterschied
Der wichtige Unterschied beim Mezzanine Kapital liegt in der bilanziellen und rechtlichen Einordnung des Kapitals, da diese Geldmittel im Gegensatz zu den anderen beiden Formen der Finanzierung eine Zwischenstufe zwischen Eigenkapital und Fremdkapital darstellen. Deshalb erhielt diese Finanzierungsform auch ihren Namen, der auf den italienischen Begriff „mezzanino“ für Zwischengeschoss zurückgeht. Bei dieser Form der Finanzierung handelt es sich um eine Mischform zwischen einer Eigen- und einer Fremdkapitalfinanzierung.
Wirtschaftlich gesehen stellt das Mezzanine Kapital Eigenkapital dar, bilanziell kann es je nach Ausgestaltung des Vertrags als Eigen- oder Fremdkapital angesehen werden. Steuerrechtlich wird es immer als Fremdkapital angesehen. Unabhängig davon erhält beim Mezzanine Kapital der Kapitalgeber kein Stimmrecht, dies spiegelt den Fremdkapitalcharakter wider.
Im Gegensatz dazu sind bei den anderen beiden Beteiligungsfinanzierungen, besonders beim Venture Capital ist es extrem der Fall, die Kapitalgeber stark in die geschäftliche Ausrichtung mit eingebunden.
Da aber etablierte Unternehmen im Gegensatz zu Start-up-Unternehmen in ihrer Entscheidungsbefugnis nicht eingeschränkt werden wollen, ist das Mezzanine Capital für sie die bessere Alternative. Je nach Wunsch kann dabei bei der Vertragsgestaltung der Eigen- oder Fremdkapitalcharakter überwiegen. Bei der ersten Variante wird das Kapital als Equity Mezzanine bezeichnet und ist bilanzrechtlich als Eigenkapital anzusehen. Typische Formen für diese Finanzierung sind zum Beispiel Genussscheine sowie atypisch stille Beteiligungen. Im Gegensatz zu den Equity Mezzanine stellt das Debt Mezzanine eine Verbindlichkeit, also bilanziell Fremdkapital dar, gilt aber dabei wirtschaftlich als Eigenkapital. Für eine solche Form der Finanzierung bietet sich zum Beispiel neben dem Nachrangdarlehen auch die typische stille Beteiligung an.
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