Sicherlich spielt die momentane Situation beim DAX DOW etc eine Rolle Neue Jahreshochs beflügeln die Aktien in dem Sektor und bringen ordentlich Druck auf den Goldmarkt. Zyklisch gesehen wird sich auch alles irgendwann mal wieder drehen. Wann kann ich nicht sagen. Ich weiß nur das es passiert. Umso höher die Anstiege, desto größer der Fall. Wer demnächst in Rente geht und eine Aktienorientierte Lebensversicherung hat, wird momentan einen guten Schnitt machen.
Aber zum eigentlichen Thema Besser kann ich es auch nicht ausdrücken. Grüße mit Biss, Raptor
Hier ein paar Zeilen eines Goldexperten
Viele Minenaktien entwickeln sich zurzeit schwach. Der Verkaufsdruck, der auf vielen Aktien lastet, hat jedoch einen Grund. Es geht um passive Produkte, also um ETFs. Die wichtigsten Goldminen-ETFS, sind der GDX und der GDXJ. Dieser Text, den ich gestern auch schon an Goldfolio-Leser verschickt habe, dreht sich hauptsächlich um den GDXJ. Auch wenn ich normalerweise keine Texte aus Goldfolio frei zugänglich mache, mache ich diesmal eine Ausnahme.
Ganz kurz noch einmal zur Erklärung: Dem GDXJ liegt ein Index mit kleineren und mittelgroßen Produzenten sowie einigen Explorationsunternehmen zu Grunde. Der GDXJ von van Eck ist also ein ETF auf kleinere Minenwerte. Soweit, sogut. Wer schon etwas länger bei Goldfolio dabei ist, der weiß, zu welchen Turbulenzen es kommen kann, wenn Werte bei der routinemäßigen Anpassung des Index aufgenommen oder abgestoßen werden. Die Position wird in letzterem Fall relativ zügig verkauft.
GDXJ wird zu groß
Nun hat der GDXJ ein Problem: Durch die Minenhausse des vergangenen Jahres hat der ETF starke Mittelzuflüsse verzeichnet. Der ETF ist mittlerweile rund 5,5 Milliarden Dollar schwer. Und das wiederum muss man im Verhältnis zu dem Gesamtwert der Minen sehen, die in dem zugrunde liegenden Index gelistet sind. Das sind gerade einmal etwas mehr als 30 Milliarden Dollar. Mit anderen Worten: Rein rechnerisch müsste der ETF fast 20 Prozent an jeder Einzelposition halten. Das tut er freilich nicht, weil man sich bei van Eck eines legalen Tricks bedient hat. Eine der größten Positionen im GDXJ ist nämlich GDX, also der ETF auf die großen Goldminen. Das alleine halte ich schon für schwierig, da ein Investor, der in den GDXJ investiert, eigentlich nicht die Barricks, Goldcorps oder Newmonts dieser Welt kaufen möchte ? aber es eben indirekt tut. Und die meisten werden das noch nicht einmal wissen.
Aber für uns als Anleger ist ein anderer Umstand viel bedeutender. Der ETF kann praktisch keine Transaktion mehr durchführen, ohne eine Aktie deutlich zu bewegen. Bei Gold Standard Ventures hat man zwar den Einstieg mit Hilfe eines Block-Trades geschafft. Es wurde also ein Paket geschnürt, das an einem Stück an van Eck übergeben wurde. Doch das ist nur selten der Fall. Häufig werden die Aktien über den Markt gekauft ? oder eben auch verkauft. Und das kann ein böses Erwachen geben.
?Lösung? wird zum eigenen Problem
Van Eck hat das Problem des GDXJ erkannt ? und hat jetzt eine ?Lösung?. Und diese Lösung erklärt vermutlich die schwache Performance von vielen Werten aus der zweiten Reihe im Moment. Der Index, also das Anlageuniversum des GDXJ, soll deutlich erweitert werden. 19 neue Werte sollen in den Index aufgenommen werden. Vor allem größere Werte. Der Wert der Positionen, in die der GDXJ dann investieren kann, soll von 30 Milliarden auf rund 70 Milliarden steigen. Und damit wäre eine größere Diversifikation gegeben. Das klingt gut ? aber leider nur auf den ersten Blick.
Zum einen wird das Problem damit nur aufgeschoben. Sollte der Bullenmarkt für Gold- und Goldminen deutlicher Gestalt annehmen (wovon wir wohl alle ausgehen), dürften die Mittelzuflüsse noch einmal deutlich zunehmen. Aber es gibt noch ein viel, viel größeres Problem:
Wenn sich das Anlageuniversum verändert, dann verändert sich eben auch die Zusammenstellung des ETF. Nun wäre es eine reichlich romantische Vorstellung, wenn man denkt: Das neu zufließende Geld wird dann in die neuen Aktien investiert. So funktioniert nur leider kein ETF. Sprich: Der ETF muss sich dem Index anpassen. Er muss also die neuen Werte auch kaufen. Woher kommt das Geld für einen solchen Kauf? Klar, alte Werte müssen zum Teil verkauft werden. BMO geht in einer Studie davon aus, dass beim GDXJ rund 40 Prozent der bisherigen Positionen verkauft werden müssen, um Geld für die neuen Aktien zu haben. Wir reden also von einer Summe von rund 2,5 Milliarden Dollar an Aktien die binnen kürzester Zeit auf den Markt kommen könnten. Und ich denke, aus Angst vor dieser Aktion von van Eck stehen derzeit viele Juniorproduzenten weitaus deutlich unter Druck als größere Produzenten. Dazu scheint van Eck bereits mit den Verkäufen zu beginnen. Und das dürfte einer der Hauptgründe für die Probleme der vergangenen Tage sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Markus Bußler
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