Bei dem heutigen SES-Kursmassaker fehlen mir die Worte und damit bin ich wohl auch nicht alleine. Die von SES gemeldeten Zahlen waren okay, weder besonders gut, noch besonders schlecht. Fakt ist aber, dass SES die Analystenschätzungen verfehlt hat. Mit Abschlägen war deswegen zu rechnen, mit einer solchen Hinrichtung aber nicht.
Ich kann den veröffentlichten Infos nicht entnehmen, dass sich die Zukunftsaussichten wesentlich geändert hätten. SES ist m.E. ein gutes Unternehmen mit Problemen. Ich stimme Kreus Romain zu, das fehlende Umsatzwachstum ist ein großes Problem. Hier sollte O3B mittelfristig Abhilfe schaffen und könnte ein echter Game-Changer sein. Niemand weiß aber aktuell, wie sich das entwickeln wird.
SES konnte wieder einmal nicht positiv überraschen und womöglich zweifeln hier größere Anleger daran, dass SES das Ruder wirklich rumreißen kann. M.E. muss sich hier die Kapitalmarktkommunikation drastisch verbessern.
Positiv hervorzuheben war aber auch in 2019 wieder der starke Cash Flow. In 2021 werden 1,35 Mrd. € benötigt, sodass die Dividendenkürzung sinnvoll ist. Ich hätte hier sogar eine Dividendenstreichung befürwortet. Etwas kurzsichtig ist die Dividendenpolitik aber dennoch. Vor wenigen Jahren wurden hier m.E. trotz des bekannten Kapitalbedarfs zu hohe Dividenden ausgeschüttet. Stattdessen hätte es nicht geschadet, das für die zukünftigen Investitionen benötigte Kapital durch den eigenen Cash Flow zu sichern. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie das Kapital aufgebracht wird und das Management äußert bspw. Überlegungen zu einer möglichen Aufspaltung.
Auch wenn es viele Baustellen gibt, SES ist m.E. aktuell klar unterbewertet.
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