Ukraine bezahlt ihre Gasrechnung in letzter Minute Foto: picture-alliance/ dpa/EPA200 Millionen Euro bezahlte die Ukraine an den russischen Staatskonzern Gazprom und wendete damit einen drohenden Lieferstopp für vier Wochen ab. Die Situation bleibt aber angespannt: Der Ukraine droht der Staatsbankrott und die nächste Gasrechnung ist bereits für Anfang August fällig.Die Ukraine hat in der Nacht zum Dienstag ihre offenen Gas-Rechungen in Höhe von rund 200 Mio. Euro an Gazprom bezahlt. Das bestätigen der russische Staatskonzern und die ukrainische Naftogaz. Im Gegenzug verzichtet Gazprom auf einen angedrohten Lieferstopp. Von einer Lösung des Konflikts könne aber keine Rede sein. Noch sei offen, ob die von einem Staatsbankrott bedrohte Ukraine auch die nächste Rechnung Anfang August zahlen kann, hieß es bei Gazprom.
Angeblich hat die Ukraine in den vergangenen Tagen ihre Bezüge aus Russland vervierfacht, um die eigenen Speicher für den Winter zu befüllen. „Es ist offensichtlich, dass dieses Gas nicht für den jetzigen Verbrauch gedacht ist“, sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow. Sollte die Ukraine im August nicht für die Bezüge im Juli bezahlen, droht Gazprom erneut mit einem Lieferstopp.
Bislang sind alle Bemühungen der Europäischen Union gescheitert, den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland dauerhaft beizulegen. Vergangene Woche hatte die EU-Kommission alle Mitgliedstaaten aus Sorge vor Lieferproblemen aufgerufen, „die Gasspeicher aus allen zur Verfügung stehenden Quellen zu füllen“. Die EU deckt rund ein Viertel ihres Gasbedarfs aus Russland, in Deutschland liegt der Anteil bei gut einem Drittel.
Die Kommission hatte zudem klar gemacht, dass die EU der Ukraine keinen Kredit geben werde, um offene Rechnungen zu bezahlen. Stattdessen forderte sie die Ukraine auf, ihren Gassektor zu reformieren. Westliche Importeure arbeiten an einem Konsortium, in dem russische und ukrainische Konzerne gemeinsam mit westeuropäischen Versorgern mehr Transparenz für die Transportleistungen herstellen können. Gazprom rief den Westen auf, sich an einer Lösung zu beteiligen, um eine Wiederholung der Gaskrise aus dem Januar zu verhindern. Damals waren die Lieferungen durch die Ukraine mehrere Wochen unterbrochen.1/2 vor»
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