Mauern sind nur was für Reiche des Bösen. In diesen Zusammenhang brachte es zumindestz mal ein Mann namens Reagan.
Israel muß Teil seines Sperrzauns entfernen Ein fünf Kilometer langer Abschnitt müsse verlegt werden, entschied das oberste Gericht des Landes. Der Verlauf der Anlage sei nicht durch Sicherheitsbedürfnisse begründet. Unterdessen bot die Hamas an, Angriffe auf Israel unter bestimmten Bedingungen zu beenden. Jerusalem - Israel muß einen fünf Kilometer langen Abschnitt seiner umstrittenen Sperranlage zu den Palästinensergebieten verlegen. Das entschied das oberste Gericht des Landes. Die Streckenführung diene nicht wie behauptet dem Schutz Israels, urteilten die Richter. Der Verlauf sei vielmehr politisch motiviert. Geklagt hatten eine Menschenrechtsorganisation und zwei palästinensische Gemeinden im Westjordanland, denen israelische Behörden Land für das Bauwerk weggenommen hatten.
In der Klage ging es um einen Abschnitt nahe der Stadt Kalkilia. Israel hatte einen Einschnitt in das von den Palästinensern beanspruchte Land unter anderem damit begründet, daß Beobachtungsposten gehalten werden müßten. Die Richter hatten die Klage deswegen zunächst abgewiesen. Dann stellte sich aber heraus, daß die Sperranlage so geplant worden war, um der jüdischen Siedlung Zofim Grundstücke für ein geplantes Industriegebiet zu verschaffen.
In ihrem Urteil kritisierten die Richter deshalb die israelische Regierung dafür, ein unvollständiges Bild der Entscheidung zum Verlauf der Sperranlage gegeben zu haben. Sie hat nun laut Urteil sechs Monate Zeit, den Verlauf des Zauns zu korrigieren.
Hamas nennt Bedingungen für Ende der Angriffe
Unterdessen scheint die palästinensische Hamas-Regierung bereit, die Raketenangriffe auf israelisches Gebiet zu beenden. Die Regierung könne sich bei militanten Gruppen im Gazastreifen dafür einzusetzen, den Beschuß zu stoppen, sagte Regierungssprecher Ghasi Hamad dem israelischen Rundfunk. Voraussetzung sei allerdings, daß Israel seinerseits seine militärischen Aktivitäten im Gazastreifen und dem Westjordanland beende. Israel müsse zuerst handeln, betonte Hamad.
Am Freitag hatte die radikal-islamische Hamas die von ihr vor 16 Monaten verkündete Waffenruhe beendet. Seither feuern militante Palästinenser täglich selbstgebaute Raketen auf israelisches Gebiet ab. Israel hat in dieser Woche wiederum Luftangriffe auf palästinensische Extremisten im Gazastreifen geflogen und dabei elf Menschen getötet.
WELT.de Artikel erschienen am Do, 15. Juni 2006
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