MOSKAU (dpa-AFX) - Ein Jahr nach dem heftigen Gasstreit zwischen Kiew und
Moskau hat die Ukraine pünktlich für russische Lieferungen gezahlt und damit
einen neuen Konflikt bis auf weiteres vermieden. Die Summe von 892 Millionen
US-Dollar (rund 622 Millionen Euro) für die Dezember-Lieferungen sei in Moskau
eingegangen, teilte der russische Energiekonzern Gazprom am Donnerstag nach
Angaben der Agentur Interfax mit. Noch am Vortag hatte der ukrainische Präsident
Viktor Juschtschenko die Zentralbank in Kiew wegen Zahlungsproblemen um
Unterstützung gebeten. Die Ukraine steckt im Präsidentenwahlkampf und setzt seit
Monaten international geforderte Reformen nicht um.
Im vergangenen Winter hatte Russland wegen offener Rechnungen wochenlang
kein Gas an die Ukraine geliefert. Da die Ex- Sowjetrepublik für die Europäische
Union ein wichtiges Transitland für russisches Gas ist, froren damals tausende
Menschen in Europa.
Unterdessen bemühten sich Russland und Weißrussland weiter um eine Lösung
ihres Öl-Streits. Delegationen beider Länder seien in Moskau zu einer neuen
Verhandlungsrunde zusammengekommen, sagte ein Sprecher des russischen
Energieministeriums am Donnerstag nach Angaben der Agentur Itar-Tass. Die
Nachbarländer streiten über ein neues Abkommen für russische Öl-Lieferungen.
Über Weißrussland laufen auch wichtige Transitwege für russisches Öl Richtung
Europäische Union. 2007 waren die Pipelines wegen eines ähnlichen Streits kurz
abgedreht worden./wo/DP/she
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Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie." (Otto von Bismarck)
"Ein Dummkopf der zuviel weiß, ist gefährlicher als ein Unwissender