Die HanseYachts-Gruppe vertreibt ihre Schiffe weltweit. Daher wirken sich positive und negative Veränderungen in den internationalen Märkten unmittelbar auf unser Geschäft aus. Der Wassersportmarkt ist aufgrund seiner Freizeitorientierung stark mit der Kaufkraft der Endkunden verknüpft. Die Kaufkraftentwicklung ist in vielen Märkten rückläufig und die Subprimekrise in den Vereinigten Staaten sowie die negative Entwicklung an den Börsen führen zu Verunsicherungen bei potenziellen Kunden. Neben den freien Mitteln spielen auch die Fremdfinanzierungsmög-lichkeiten eine große Rolle für das Konsumverhalten. Vor diesem Hintergrund zögern Konsumenten momentan bei Kaufentscheidungen für Luxusgüter. Wir stellen fest, dass diese Volatilität des Marktes unterschiedliche Effekte auf den Bereich der kleineren Boote im Vergleich zu größeren Schiffen hat. Gerade die Zielgruppe für Schiffe bis 40 Fuß (12 Meter) Länge ist unter den Anbietern hart umkämpft. Die Kunden erwarten auch bei diesen kleineren Schiffen ein großzügiges Raumangebot und eine exklusive, hochwertige Ausstattung. Wir sind der Überzeugung, dass in diesem Teilmarkt derjenige Anbieter gewinnen wird, der das beste Gesamtkonzept aus Raumangebot, flexibler Gestaltung, Qualität, Segeleigenschaften und Preis bietet. Mit unseren neuen Modellen Hanse 320 und 350 bedienen wir genau diese Kundenwünsche. Die am Markt durchsetzbaren Preise sind dabei aktuell stark unter Druck. Im Rahmen unserer internationalen Expansionsstrategie haben wir uns entschlossen, unsere Position auch in diesem Marktsegment weiter zu festigen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir geringere Margen in Kauf genommen. Diese resultieren zum einen aus einer intensiveren Produktpräsentation auf Messen und bei ähnlichen Vertriebsmaßnahmen und zum anderen aus Mehrkosten für das im Vergleich zu den Vormodellen größere Raumangebot. Diese Mehrkosten wurden aus genannten Gründen der Preissensibilität nicht auf die Kundenpreise umgelegt. Bei den größeren Schiffen ab 40 Fuß registrieren wir hingegen eine steigende Kundennachfrage. Dies gilt auch für unsere Motorbootmarke Fjord und die neu entwickelte Moody 45 DSe. Die hohe Flexibilität in unseren Produktionsabläufen ermöglicht es uns, den geänderten Marktbedürfnissen relativ schnell zu entsprechen. Erläuterungen zur Umsatz- und Ertragsentwicklung Trotz eines wesentlich schwierigeren Marktumfeldes als in den Jahren zuvor hat die HanseYachts-Gruppe im Berichtszeitraum vom 1. August 2007 bis 31. Januar 2008 ihre Wachstumsstrategie weiter fortgesetzt. Wir haben die Umsatzerlöse gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 13,1 Mio. Euro oder 35,3 % auf 50 Mio. Euro (Vorjahr 37 Mio. Euro) steigern können. Die Gesamtleistung erreichte 56,1 Mio. Euro, was einem Anstieg um 14,2 Mio. Euro (33,9 %) entspricht. Die Umsatzerlöse wurden durch den Absatz von 413 Schiffen im Berichtszeitraum (Vorjahr 329 Schiffe) erzielt, was einem Anstieg in den absoluten Stückzahlen von 25,5 % entspricht. In diesem im Vergleich zur Umsatzentwicklung unterproportionalen Anstieg der Stückzahlen spiegelt sich eine Verschiebung in unserem Produktmix hin zu größeren Schiffen wider. Dieser veränderte Produktmix ist Ergebnis der oben geschilderten Marktsituation, die den Absatz von kleineren Schiffen schwieriger gestaltet. Um auf die aktuellen Marktbedingungen reagieren zu können, hat sich die HanseYachts Gruppe entschlossen, schneller als geplant neue Modelle der Marke Moody auf dem Markt einzuführen. Im ersten Halbjahr ist unsere Entwicklungs-abteilung personell stark gewachsen. So konnte die Moody 45 DSe als erstes Projekt komplett mit der neuen Software CATIA V5 entwickelt und sämtliche Formen in der Catia gesteuerten 5-Achs-Fräse produziert werden. Die etwas längere Entwicklungszeit wird durch einen höheren Output relativiert und das Einsteuern der Neuentwicklungen in die Serienproduktion wird mit geringeren Anlaufverlusten zu realisieren sein. Am Standort unserer Tochtergesellschaft TTS in Goleniow, Polen, traten Produktionsengpässe auf. Wir sind auf andere Standorte und Zulieferbetriebe ausgewichen. Die Mehraufwendungen von insgesamt ca. 1,2 Mio. Euro schlagen sich vor allem in den Aufwendungen für bezogene Leistungen nieder, da ein Großteil der in Polen tätigen Handwerker selbständig ist. Wir sehen uns daher in der Entscheidung bestätigt, in Polen eine neue Produktionsanlage zu errichten. Die Ausrüstung der Produktionsstätte mit den modernsten Filtertechniken sichert uns die uneingeschränkte Verarbeitung aller notwendigen Materialien in hohen Mengen. Die zuständigen Behörden haben uns bei der Umsetzung des Bauvorhabens positiv begleitet, so dass wir im April 2008 in die fertigen Hallen umziehen werden. Auch in Greifswald, am Standort Helmshäger Berg, haben wir die Produktionskapazitäten im Kunststoff-Bereich durch ein neues Produktionsgebäude erhöht. Das Gebäude wurde im September 2007 in Betrieb genommen, 50 Mitarbeiter wurden durch Umschulungsmaßnahmen für die Epoxy-Fertigung qualifiziert. Der Schwerpunkt an diesem Standort ist die Entwicklung neuer Methoden im Bereich der Kunststofffertigung. Wir erwarten daher, dass die beschriebenen Mehraufwendungen, nach vollständiger Inbetriebnahme beider Anlagen, im letzten Quartal des Geschäftsjahres nicht mehr auftreten werden. Typischerweise ist das erste Halbjahr eines Geschäftsjahres durch den Umstand geprägt, dass im August aufgrund der Betriebsferien nur rd. 1,5 Wochen und im Dezember bedingt durch die Weihnachtsfeiertage nur rd. 3 Wochen produziert wird. Weiterhin ist anzumerken, dass ab August jedes Jahres Neuentwicklungen in die Produktion eingesteuert werden. Dies führt zunächst zu Produktivitätseinbußen, die üblicherweise im zweiten Halbjahr wieder aufgeholt werden. In diesem Jahr waren das die Modelle 320, 350, Fjord 40open und das Facelift der 370 und 400.Deutlich zu spüren ist dabei ein im Vergleich zum Vorjahr abweichender Saisonverlauf. Während im Vorjahr unsere Endkunden aufgrund der anstehenden Umsatzsteuererhöhung auf eine Abnahme der Schiffe zum Jahreswechsel drängten, besteht im Berichtsjahr die Tendenz, das Schiff erst zum Saisonstart abzunehmen. Als Folge daraus ist bei unserer deutschen Vertriebstochergesellschaft der Bestand an fertigen Schiffen um 33 Stück gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Für sämtliche Schiffe bestehen Kaufverträge mit Endkunden. Die Schiffe sind weitgehend bezahlt, so dass kein Absatzrisiko besteht. Wir konnten jedoch die in diesen Verkäufen enthaltene Gewinnmarge noch nicht realisieren. Dies wird in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres geschehen. Unsere Entwicklungsarbeit und die damit verbundene Umstellung der Fjord 40 in eine andere Fertigungsweise, die wir letzten Sommer vorgenommen haben, führte auch dazu, dass wir mit der Fjord 40 von den europäischen Wassersportjournalisten zum "European Power-boat of the Year" gewählt wurden. Ebenso hat uns die holländische Fachpresse in den Niederlanden zur "Motoryacht des Jahres" gekürt. Auch in Norwegen und Australien erhielten wir Auszeichnungen. Die Moody 45 DSe wurde Ende März in England, ihrer alten Heimat, als Weltpremiere vorgestellt und traf auf euphorisches Interesse. Sie wird von den Wassersportjournalisten als neue "European Yacht of the Year" gehandelt. Hier werden 200 Jahre englische Bootsbautradition erfolgreich fortgesetzt. Dem schnellen Wachstum der letzen Jahre geschuldet sind Organisations- und Strukturprobleme. In den letzten Monaten ist an einer neuen Management- und Organisationsstruktur gearbeitet worden. Die daraus resultierenden Effekte werden in den nächsten Monaten greifen. Aufgrund der beschriebenen Umstände ist die Materialaufwands-quote im Vorjahresvergleich bezogen auf die Gesamtleistung um 7,2 %-Punkte auf 74,8 % und die Personalaufwandsquote um 1,4 %-Punkte auf 13,8 % gestiegen. Beide Effekte führen zu einer Ergebnisbelastung von etwa 4,9 Mio. Euro. Bei investitionsbedingt um 0,6 Mio. Euro gestiegenen Abschreibungen und um 0,8 Mio. Euro gestiegenen Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie um 0,7 Mio. Euro gestiegenen Sonstigen Erträgen erreichen wir ein Konzern-EBIT von Minus 0,2 Mio. Euro nach einem positiven Konzern-EBIT von 2,5 Mio. Euro im Vorjahresvergleichszeitraum. Das um 0,8 Mio. Euro gestiegene Finanzergebnis führt zu einem Ergebnis vor Steuern von 0,5 Mio. Euro (Vergleichsperiode 2,4 Mio. Euro.) Der Konzernperiodenüberschuss beträgt 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro). Investitionen und Finanzierung Wir haben in der Berichtsperiode insgesamt 19,9 Mio. Euro (Vorjahr 3,8 Mio. Euro) investiert. Dabei handelt es sich um den Restkaufpreis für dem Erwerb der restlichen 49 % an unserer Tochtergesellschaft Fjord Boats A/S in Norwegen sowie um die bereits erwähnten neuen Produktionsgebäude in Goleniow und Greifswald, moderne technische Anlagen sowie die Konstruktionssoftware. Einen Teilbetrag von 3,8 Mio. Euro haben wir davon fremdfinanziert. Aus der oben erläuterten temporären Verschiebung der Abnahme unserer endkundenverkauften Schiffe resultiert ein Bestandsaufbau an Vorräten und Forderungen. Dies führt in der Berichtsperiode zu einer Mittelbindung von 8,5 Mio. Euro. Wir erwarten eine weitgehende Neutralisierung dieses Anstiegs in der zweiten Jahreshälfte. Der Finanzmittelbestand ist durch die beschriebenen Investitionen und die Mittelbindung in Beständen und Forderungen um 24,5 Mio. Euro auf 31,8 Mio. Euro zurückgegangen. Personelle Veränderungen Unser Vorstandsmitglied Frank Domeyer wird mit Wirkung zum 30. April 2008 aus dem Unternehmen ausscheiden. Udo Potthast ist mit Wirkung zum 16. April 2008 zum Vorstandsmitglied bestellt worden und wird die Bereiche Rechnungswesen, Finanzen, Einkauf und Unternehmenssteuerung verantworten. Der Bereich strategische Entwicklung wird von Michael Schmidt, Gründer und Vorstandsvor-sitzender der HanseYachts AG, übernommen. Die Produktion wird weiterhin von Gregor Bredenbeck geleitet. Ausblick sowie Chancen und Risiken der Unternehmensentwicklung im verbleibenden Berichtszeitraum Das Marktumfeld ist geprägt durch einen starken Wettbewerb und eine hohe Preissensibilität der Kunden. Wir spüren dies in zwei, zum Teil gegenläufigen, Effekten. Zum einen gibt es eine Tendenz, kleinere Boote möglichst günstig zu erwerben, zum anderen steigt die Nachfrage nach den Schiffen über 40 Fuß Länge. Wir erwarten, dass wir den Trend zu größeren und höherwertigen Schiffen auch durch die anlaufende Serienfertigung der neuen Moody 45 DSe und die Fjord-Modelle 40 open und 40 cruiser verstärken und bedienen werden. Die Arbeit mit der Software Catia erleichtert wesentlich die Durchsetzung der Gleichteilstrategie, an der wir mit Nachdruck arbeiten. In der Folge führt dies zu einer Senkung der Materialkosten bei der Neuentwicklung zukünftiger Modelle. Trotz unserer hohen Flexibilität in den Produktionsabläufen erfordert die geänderte Nachfragestruktur innerbetriebliche Anpassungsprozesse, die wir aktuell umsetzen. Weitere Informationen zur Risikosituation enthält der Geschäftsbericht 2006/2007. Unsere am 18. Dezember 2007 veröffentlichte Umsatzprognose für das gesamte Geschäftsjahr betrug 135 bis 145 Mio. Euro. Ausgehend von der bisherigen Entwicklung in diesem Geschäftsjahr rechnen wir nunmehr mit Umsatzerlösen in der Größenordnung von ca. 135 Mio. Euro. Die oben beschriebenen Ergebniseffekte des ersten Halbjahres werden wir voraussichtlich im zweiten Halbjahr nicht kompensieren können. Wir erwarten daher für das Gesamtjahr eine deutlich unter der bisherigen Schätzung von 10 % liegende EBIT-Marge vom Umsatz von nunmehr ca. 5 %. Wesentliche Ereignisse nach Ende der Zwischenberichtsperiode Nach dem Ende der Zwischenberichtsperiode sind, mit Ausnahme der oben genannten personellen Veränderungen im Vorstand, keine berichtspflichtigen Ereignisse eingetreten.
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