Ich habe am Wochenende eine Messe im CCH in Hamburg besucht.
Dort wurden unter anderem die Mini - BHKW`s auf Brennstoffzellenbasis von Buderus und Viessmann vorgestellt.
Die Vitovalor von Viessmann ist seit Q3 2014 auf dem Markt und kann für 30.000€ erworben werden. (zuzüglich 5000,-€ Installationskosten). Es handelt sich um ein Hybridkraftwerk, welches in Zusammenarbeit mit Panasonic für den europäischen Markt entwickelt wurde. (Panasonic hat die PEM Brennstoffzelle entwickelt, die schon über 30.000 mal in Japan installiert wurde mit einer elektrischen Leistung von 300 kw) Es handelt sich um eine stromgeführte Anlage, die allerdings weder im Winter den Wärmebedarf eines normalen Einfamilienhauses decken noch den kompletten Strombedarf eines solchen Hauses vollständig bedienen kann. Der elektrische Wirkungsgrad liegt etwa bei 35 % , die Lebensdauer, per Simulation ermittelt, bei ca. 60.000 Stunden. Da die Wärmeversorgung in Spitzenlastzeiten nicht gewährleistet ist, beinhaltet das Gerät in einem Gehäuse integriert einen zusätzlichen Brennwertkessel, der diesen Fehlbedarf ausgleichen soll.
Auch das Mini-BHKW auf Brennstoffzellenbasis von Buderus ist ein Hybridgerät mit integriertem Brennwertkessel zur Abdeckung von Wärmespitzen. Bei der Brennstoffzelle handelt es sich allerdings um eine SOFC BZ, also eine Hochtemperaturbrennstoffzelle, die einen elektrischen Wirkungsgrad von etwa 45 % haben soll und doppelt soviel Strom produziert wie die PEM- Brennstoffzelle von Viessmann/Panasonic. Die Lebensdauer dieser BZ wird mit etwa 10 Jahren angegeben und ist damit deutlich höher als die Lebensdauer der PEM-BZ von Viessmann. Dieses Gerät befindet sich allerdings immer noch in der Pilotphase (Callus, und Enefield) und wird erst Anfang 2016 auf dem freien Markt zur Verfügung stehen. Der Preis ohne Installation wird mit 25.000€ etwa 5000,-€ niedriger sein als bei Viessmann. Als Grund für die spätere Markteinführung macht man die mangelnde Gasqualität verantwortlich, die dazu führt, dass eine Gasreinigung (Entschwefelung) vorgeschaltet werden muss.
Diese beiden Geräte sind derzeit als ernstzunehmende Wettbewerber der BlueGen anzusehen. Ihr Wettbewerbsvorteil ist einerseits, dass sie für Einfamilienhäuser ausgelegt sind und damit ein größeres Marktsegment im Visier haben und andererseits sind die beiden Marken Buderus und Viessmann jedem deutschen Hausbesitzer bekannt, weshalb man von einem deutlichen Vertrauensvorsprung ausgehen kann. Der zusätzlich integrierte Brennwertkessel schafft zusätzliches Vertrauen, weil man damit auf eine etablierte Technik zurückgreifen kann.
Harte Wettbewerber also für die BlueGen, da diese sich als NoName am Markt behaupten muss.
Diese Anlage hat bereits die Pilotphase im Rahmen von Enefield (europäische Union ) und Callux ( verschiedene Bundesministerien) verlassen und kann über zertifizierte Heizungsbauer gekauft und in Betrieb genommen werden.
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