gut ich kann mich nicht mit aller welt solidarisieren, zumindest was das finanzielle angeht. was mir aber wirklich auf den geist geht ist dieses plötzliche "wir/nation/volk"-getue. ganz ehrlich: ich habe von diesem unseren land nichts geschenkt bekommen, ich habe gelatzt und da wo ich support gebraucht hätte waren bereits andere da. ich höre mir den steuerirrsinn jahr für jahr an und die bedürftigkeit "unserer" h4-besatzung, die soli-bedürftigkeit des ostens und irgendeinen gärächtigkeits-talk, der auf die kohle zielt, die ich in meiner 60h woche erwirtschafte. "wir", "volk", all diese metaphern, wenn ich sie höre weiss ich, das kostet. keiner, der hier stütze bezieht, bedankt sich bei denen, die dafür ihren hintern morgens zum job schleppen und nun höre ich wiederum "wir", geäussert von menschen, die womöglich gestern noch selbst in der sozialen hängematte lagen. denen sei gesagt: es gibt kein "wir". ich verteile meine kohle nicht nach volkszugehörigkeit oder rasse, sondern an menschen, die WIRKLICH hilfe brauchen und an die die bereit sind mit anzupacken. bei mir kommen täglich türken, ukrainer, italiener, kurden und moldawier vorbei -viele gut ausgebildet- die pakete schleppen, putzen oder montagearbeiten erledigen. diese leute sind familiär und fleissig. ja glaubt ihr denn ich würde heute noch das hohelied auf die deutschen anstimmen, auf unsere einzigartigkeit?
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