News - 03.03.08 12:02 Dax & Stoxx am Mittag: Banken-Aktien geraten unter die Räder
Miserable asiatische Vorgaben haben den Börsen zugesetzt. Vor allem Finanztitel wurden abgestraft - die Furcht vor höheren Abschreibungen trieb die Anleger aus ihren Engagements. Stark zeigten sich im Dax lediglich MAN-Aktien.
Der Dax gab um 1,6 Prozent auf 6646 Punkte nach, der Stoxx 50 fiel um 1,7 Prozent. In Paris sank der CAC 40 um 1,5 Prozent. Der Londoner FTSE 100 verlor ebenfalls 1,5 Prozent. Auf den Aktienmärkten lasteten nach den schlechten Konjunkturdaten vom Freitag vor allem US-Rezessionsängste. Auch der Eurokurs, der sich weiterhin auf Rekordniveau bewegt, verschärfte die Krise der Aktienmärkte.
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Riesiger Abschreibungsbedarf Sowohl im Dax als auch im Stoxx 50 standen Finanzwerte unter starkem Verkaufsdruck. Die Schweizer Bank UBS hatte am Freitag die Investoren damit geschockt, dass ihrer Berechnung zufolge der Abschreibungsbedarf aufgrund der Kreditmarktkrise von 160 Mrd. $ auf 600 Mrd. $ anwachsen werde. Schwächster Wert war die Commerzbank, die sich um 3,6 Prozent verbilligten. Hypo Real Estate, Deutsche Bank und Postbank verloren zwischen 2,3 und 3,3 Prozent. Deutlich zurück fielen auch ThyssenKrupp-Anteile, die sich um 2,8 Prozent verbilligten. Noch in der vergangenen Woche hatte der Stahlkonzern mit einem Plus von 5,9 Prozent auf Wochensicht den Dax angeführt.
Im Stoxx gaben UBS-Anteile um 4,5 Prozent nach. Gemeinsam mit den Titeln von HBOS bildeten sie das Schlusslicht. Credit Suisse, Barclays, ING, Royal Bank of Scotland verloren zwischen 3,1 und 3,8 Prozent.
Die Aktien der britischen Bank HSBC (plus ein Prozent) konnten sich dagegen behaupten. Der Vorsteuergewinn der größten Bank Europas stieg im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf 24,2 Mrd. $ und lag damit ungefähr im Rahmen der Erwartungen.
US-Konjunktursorgen drücken Japan tief ins Minus Die Börsen in Fernost sind überwiegend mit massiven Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Vor allem in Tokio drückten die Sorgen um die US-Konjunktur auf die Stimmung. Der Nikkei-Index schloss in Japan um 4,5 Prozent im Minus bei 12.992 Zählern - dem niedrigsten Stand seit dem 23. Januar. Der Topix-Index verlor bis Handelsschluss gut vier Prozent und sank auf 1271 Punkte. Am Montag standen in Tokio vor allem Exportwerte stark unter Druck: Canon-Titel gaben um 5,2 Prozent, die Aktien von Sony um 4,4 Prozent und Honda-Papiere um 5,8 Prozent nach. Doch die Kreditkrise setzte auch Finanzwerten zu. So schloss das Anleihehaus Takefuji um 6,6 Prozent leichter, nachdem es vor einem Millionenverlust gewarnt hatte. Auch die Börsen in Korea, Singapur, Hongkong und Taiwan gaben nach. Der Aktienmarkt in Schanghai lag dagegen um rund zwei Prozent im Plus.
Am Freitag hatten alle großen US-Indizes Verluste hinnehmen müssen: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 2,5 Prozent auf 12.266 Punkte, der breiter gefasste S&P gab 2,7 Prozent auf 1331 Zähler nach, und der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq rutschte 2,6 Prozent auf 2271 Punkte.
Von Thomas Spinnler (Frankfurt)
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