Die Geschichte der Marke DKW/Auto Union DKW
Die Geschichte der Marke DKW hat ihren Ursprung in den Projekten des Dänen Jörgen Skafte Rasmussen (30. Juli 1878 – 12. August 1964), dessen mit einem Kompagnon in Chemnitz gegründete Firma sich zuerst mit Dampfkesselarmaturen beschäftigte. Während dem ersten Weltkrieg befasste sich Rasmussen kurzzeitig mit dampfgetriebenen Straßenfahrzeugen, in welchen das Kürzel DKW in Form des "Dampf-Kraft-Wagen" seinen Ursprung hat. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges fertigte Rasmussen einen Spielzeugmotor mit gerade einmal 18 ccm Hubraum und 0,25 PS "Höchstleistung", durch welchen das Kürzel DKW eine weitere Interpretation erhielt: "Des Knaben Wunsch"! 1919 bot Rasmussen einen Fahrrad-Hilfsmotor an, welcher aufgrund des Zweitakt-Prinzips zuerst als rückständig galt, aber durch seine Kraft und Haltbarkeit zu überzeugen wußte. Dies rief die dritte Interpretation des DKW-Kürzels als "Das Kleine Wunder" hervor, woraus die Werbetexter den bekannten Slogan "DKW, das kleine Wunder, läuft bergauf wie andere runter" kreierten. In den folgenden Jahren stieg DKW zur weltgrößten Motorradfabrik auf, fertigte allein in den Jahren 28/29 über 100000 Maschinen. Ebenfalls seit 1919 engagierte sich Rasmussen auf dem weiten Feld der vierrädrigen Automobile durch sein Mitwirken in der Firma eines Berliner Konstrukteurs namens Slaby, welcher einen vielbeachteten Elektrokleinwagen offeriert hatte. 1924 übernahm Rasmussen die Firma, mit dem P15 präsentierte er 1927/1928 einen von einem 600er Zweizylinder-Zweitaktmotor befeuerten heckgetriebenen Kleinwagen, auf dessen Grundlage verschiedene weitere Varianten entstanden. Ab 1930 liefen Versuche mit Frontantriebskonzepten, welche seitdem zu einem Charakteristikum der DKW-Wagen wurden. 1932 sicherte sich Rasmussen die Rechte an der Schnürle-Umkehrspülung, auf deren Grundlage alle weiteren DKW-Motoren konstruiert wurden, und der DKW bis zur Produktionseinstellung Jahrzehnte später treu bleiben sollte. Neben Frontantrieb und Zweitaktmotor verband noch ein für die jeweilige Zeit sehr fahraktives und sicheres Fahrwerk alle DKW-Fahrzeuge.
Die Weltwirtschaftskrise traf 1931/1932 alle Firmen hart, so dass auf Planung der Sächsischen Staatsbank am 29. Juni1932 die vier Automobilhersteller Audi, Horch, Wanderer und DKW zur AUTO UNION AG zusammengefasst wurden, symbolisiert durch die vier ineinandergreifenden AUTO UNION-Ringe. Rasmussen schied 1932 aus der AUTO UNION-Führung aus, da er nicht länger mit ansehen wollte, wie selbige das Naziregime hofierte.
Der Großteil der AUTO UNION-Produktionsanlagen lag im östlichen Teil des damaligen Deutschlands, weshalb die nach Kriegsende stattfindende Zwangsenteignung zur Zerschlagung der AUTO UNION AG führte. Im Osten lief die Nachfolgeproduktion rasch wieder an (unter dem Namen IFA), im Westen dauerte es bis Januar 1949 zur Gründung des "Zentraldepot für AUTO UNION-Ersatzteile GmbH" in Ingolstadt. Energisch angetrieben von Dr. Richard Bruhn und Dr. Carl Hahn, beide schon 1922 Mitarbeiter des DKW-Konzerns, entstanden ab 1949/1950 wieder Motorräder und ein Kleinlieferwagen in den Hallen des ehemaligen Rheinmetall-Borsig-Betriebes in Düsseldorf, ab August 1950 fertigte die AUTO UNION GmbH unter der einzigen noch wirklich aktiven Marke DKW mit dem F89 P wieder Personenkraftwagen. Die DKW-Produktion lief trotz den oft skeptisch beäugten Zweitaktmotoren mit beachtlichem Erfolg, 1958 übernahm die Daimler-Benz AG die Aktienmehrheit, was die Einstellung der Motorradproduktion und Umstrukturierung des gesamten Konzerns zur Folge hatte: Die Automobilproduktion wurde im Werk Ingolstadt zusammengefasst, das Werk Düsseldorf nutzte fortan Daimler-Benz für seine Nutzfahrzeugproduktion. Auch die Aufspaltung der Fahrzeugpalette in die Marken DKW und AUTO UNION vollzog sich unter der Regie der Daimler-Benz AG, DKW konzentrierte sich fortan auf die Kleinwagenmodelle, als AUTO UNION-Fahrzeuge wurde die größeren Wagen vertrieben. In der Zeit von 1964-1966 trat Daimler-Benz seine Aktienanteile schrittweise an den Volkswagen-Konzern ab, behielt lediglich das AUTO UNION GmbH-Stammwerk in Düsseldorf für seine Nutzfahrzeugproduktion. Volkswagen ließ schließlich die AUTO UNION-DKW Produktion bis Februar 1966 auslaufen, sicherlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge, schließlich hatte man mit Audi eine andere AUTO UNION- Marke im Jahre 1965 unter VW-Führung wiedergeboren und verwendete eine nur leicht retouschierte DKW F102-Karosserie als erstes Audi-Modell. Lediglich der Geländewagen Munga wurde wegen dem Einsatz in der Bundeswehr bis 1968 weitergebaut, mit seiner Einstellung fand die AUTO UNION-DKW-Produktion ihr Ende, geblieben ist lediglich das an die AUTO UNION-Ringe erinnernde Audi-Markenzeichen, die charakteristischen vier Ringe.
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