Lieber Allenstein,
trösten glaube ich muß man Dich ja nicht angesichts Deines hübsch familiären Umfeldes und Deiner Übersicht. Eine Horrorgeschichte wie die von estrich neulich war das auch nicht (immerhin bist Du im Plus). Auch glaube ich, daß Du selbst sehr viel über die Börse weißt und nur wegen eines schlechten Jahres nicht in Selbstzweifel verfallen brauchst. So schlecht scheint's ja auch für Dich nicht gewesn zu sein, wenn Du Deine miesen so gut kompensiern kannst. Es ist doch auch erfreulich, wenn man das ganze hier mehr als Leidenschaft, die Leiden schafft oder Hobby betreibt und nicht als Fondmanager berufstätig ist. Nur dann müßte man sich wohl ernsthaftere Gedanken, weils den Job kosten kann.
Wenn Du es wirklich schaffst, Dich dem ganzen zu entsagen, dann hast Du meinen Respekt. Wenn Du's nicht schaffst mein Verständnis. Ich bewundere übrigens auch HAHAHA, was er für seine Freundin (und sich selbst) gemacht hat.
Meine realisierte "Performance" ist übrigens sogar noch schlechter als Deine. Immerhin bin ich mit 1500.-DM noch leicht im Minus. Teldafax und Endemann mit 60% Verlust, AAP (zum ATH gekauft bei 22E) mit 30% Verlust, CPU mit 25% Verlust und Brain Int. mit 63% Verlust verkauft. Articon stieg nach meinem Verkauf vor ein paar Monaten um 100%, Endemann und Medion sind nach meinen Verkäufen auch noch zwischen 10 und 20% gestiegen. Früher hatte ich auch schon mal einen Totalverlust durch Konkurs der AG (aber "nur" DM 2000.- Verlust).
Für eine gute Kompromißlösung für solche Leute wie uns halte ich die von MaMoe seinen jährlichen "Spieleinsatz" zu beschränken.
Zwei Gedanken möchte ich noch erwähnen, da sie trotz des langen threads noch nicht diskutiert wurden:
1. Der persönliche Zeiteinsatz läßt sich minimieren, wenn man weniger am NM und eher in grundsolide Werte investiert ist. Aber das machst Du ja überwiegend schon (abgesehen von Deinem Cinemedia Engagement).
2. Die optimale Anlagezeit läßt sich am NM nicht so abstrakt definieren. a) Wenn Verluste im Spekulationsjahr angefallen ist, muß man diese mit Gewinnen im Spekulationsjahr ausgleichen. b) Wenn ein Wert kurz vor Ablauf des Spekulationsjahres im nenneswerten Verlust ist, realisiere ich diesen, um ihn steuerlich zu verwerten. c) Wenn ich die Gefahr einer Korrektur oder Turbulenzen an allen Börsenplätzen für möglich halte, lasse ich meine Gewinne nicht mehr laufen, sondern realisiere diese.(Nachdem ich mit diesen Turbulenzen wegen y2k rechne bzw. deshalb nicht bangen will, baue ich meine Liqidität in letzter Zeit kontinuirlich auf. So habe ich allerdings Articon und Medion eigentlich zu früh verkauft. Heute stellte ich meinen Gewinn bei Augusta sicher.) d) Wenn ein NM-Wert stark im Plus ist und in der Vergangenheit sehr volatil war und die Spekulationsfrist abgelaufen ist, realisiere ich den Gewinn, da sich ggf. ein tieferer Wiedereinstiegszeitpunkt bieten könnte.
Ich richte meine Geschäfte so aus, daß kein zu versteuernder Gewinn anfällt.
Mit gemeinsamer Kraft und gemeinsamen Informationsaustausch werden wir auch die zukünftigen Schlachten an den Börsen meistern. Ich freue mich auf weiterhin angeregte Diskussionen mit Dir Allenstein und Euch allen.
Gruß furby
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