BYD will 50 Prozent aller Elektroautos im Ausland verkaufen und Datenzentren errichten
SHENZHEN (IT-Times) - Während der Gründer des chinesischen Technologiekonzerns BYD eine freie Marktwirtschaft propagiert, erhöhen westliche Länder ihre Zölle auf Elektroautos aus China.
Die Aussage von Wang Chuanfu, Gründer und Chairman der BYD Company Ltd. (ISIN: CNE100000296), kommt in einer Zeit, in der sich der Preiskampf auf dem chinesischen Automobilmarkt verschärft.
BYD forciert derweil die geografische Expansion in Übersee und strebt Auslandslieferungen an, die etwa 50 Prozent des Gesamtabsatzes ausmachen sollen.
Das Ausland soll in Zukunft fast die Hälfte des Gesamtabsatzes von BYD ausmachen, sagt Stella Li, Executive Vice President bei BYD, ohne jedoch einen konkreten Zeitplan zu nennen.
Dies deutet darauf hin, dass die Chinesen weitere Produktionszentren in Übersee aufbauen werden, um die hohen Zölle in vielen Ländern zu umgehen. Zudem sind enorme Steigerungen bei Produktion und Auslieferungen erforderlich.
BYD hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr etwa 3,6 Millionen batteriebetriebene Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge zu verkaufen, wobei die Auslandsverkäufe 500.000 Einheiten oder etwa 14 Prozent des Gesamtabsatzes erreichen sollen.
Um das globale Ziel zu erreichen, investiert das Unternehmen Milliarden von US-Dollar in neue Produktionsanlagen in Europa, Asien und Südamerika. So lassen sich lokale Märkte bedienen und Handelsbarrieren umgehen.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres verkaufte das Unternehmen 270.000 Fahrzeuge im Ausland.
Die Europäische Union hat Anfang August einen zusätzlichen Zoll von 17 Prozent auf BYD-Automobile erhoben, während Kanada und die USA jeweils 100 Prozent Aufschlag auf chinesische Elektrofahrzeuge erheben.
China wird vorgeworfen, durch die starke Subventionierung seiner Automobilindustrie unfaire Handelsbedingungen zu schaffen.
Die BYD Company hat just ein Werk in Thailand in Betrieb genommen, um die ASEAN-Region zu bedienen, und baut weitere Produktionsstätten in Ungarn, Brasilien und der Türkei auf.
Das chinesische Unternehmen hat sich zudem verpflichtet, ein Werk in Indonesien zu bauen, und steht kurz davor, einen Produktionsvertrag in Mexiko zu unterzeichnen.
BYD (Build Your DReams) unterzeichnete just einen Vertrag mit Uber Technologies Inc., um 100.000 Elektrofahrzeuge auf die Plattform des US-Fahrdienstanbieters zu bringen.
Um den Bekanntheitsgrad der Marke in Übersee zu steigern, war BYD in diesem Jahr zudem einer der Hauptsponsoren der Fußballturniere Euro 2024 und Copa America.
Darüber hinaus sagte Li, dass BYD im Zuge der Ausweitung seines Geschäfts mit selbstfahrenden und vernetzten Autos auch Rechenzentren in verschiedenen europäischen Ländern errichten will.
Damit soll die Rücksendung der gesammelten Daten nach China vermieden und so Datensicherheitsprobleme und -bedenken gelöst werden. (lim/rem)
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