...werden die USA die wirtschaftlich "harten Zeiten" überstehen. Der erste Schritt zur Überwindung der Krise sei die "Rettung des Finanzsystems", sagte Bush nach einem Gespräch mit Finanzminister Henry Paulson in Washington. Bush verwies auf das jüngste Milliarden-Rettungspaket für die Citigroup. Er habe seinen gewählten Nachfolger Barack Obama über die Maßnahmen zur Rettung der Bank informiert, betonte Bush. Paulson halte zudem engen Kontakt mit dem Wirtschaftsteam von Obama, sagte der US-Präsident. Seine Regierung sei willens, auch künftig mit mutigen Entscheidungen den Finanzsektor zu stabilisieren. Als eine seiner ersten Amtshandlungen plant der designierte US-Präsident Obama einem Medienbericht zufolge zu Beginn des Jahres 2009 ein massives Konjunkturprogramm. Das staatliche Programm könne sich auf bis zu 700 Mrd. Dollar (etwa 550 Mrd. Euro) binnen zwei Jahren belaufen, berichtete die "Washington Post". Das Paket solle unverzüglich nach der Konstituierung des neuen US-Kongresses Anfang Januar verabschiedet werden, so dass der neue Präsident es rasch nach seiner Vereidigung am 20. Januar unterzeichnen könne, berichtete das Blatt weiter. Die Maßnahme wäre demnach das größte staatliche Ausgabenprogramm seit der New-Deal-Politik des früheren Präsidenten Franklin D. Roosevelt nach der Weltwirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre. Details der Pläne Obamas wurden zunächst nicht bekannt. Die Summe von 700 Mrd. Dollar wurde laut "Washington Post" von Obamas Beratern Jon Corzine, dem Gouverneur von New Jersey, und Lawrence Summers, dem früheren Finanzminister, ins Spiel gebracht. Nach Bekanntgabe der staatlichen Rettungsaktion für die Citigroup schoss die Aktie der einst größten Bank der Welt rund 60 Prozent in die Höhe und gab auch anderen Finanztiteln einen deutlichen Schub. Die US-Regierung bewahrte das Institut mit einem gigantischen Rettungspaket vor dem Kollaps. Nach fieberhaften Verhandlungen unter Beteiligung des künftigen Finanzministers Timothy Geithner erhält Citigroup eine direkte Kapitalspritze von 20 Mrd. Dollar und staatliche Bürgschaften für riskante Vermögenswerte im Volumen von über 300 Mrd. Dollar. Die Papiere der Rivalen Bank of America und Morgan Stanley zogen jeweils um etwa zwölf Prozent an. Die Aktien der ebenfalls angeschlagenen Autobauer zeigten ein gemischtes Bild. Während die GM-Aktie 1,3 Prozent fiel, legten die Papiere von Ford neun Prozent zu. General Motors (GM), Ford und Chrysler haben nur bis Anfang Dezember Zeit, um den Kongress von der Notwendigkeit neuer Zuschüsse aus der Steuerkasse zu überzeugen. Obama wollte am Montag (18.00 Uhr MEZ) auf einer Pressekonferenz in Chicago sein wirtschafts- und finanzpolitisches Team vorstellen. Bereits vorab wurde bekannt, dass er den Chef der New Yorker Notenbank, Tim Geithner, für den Posten des Finanzministers nominieren will. Geithner würde damit die Federführung bei der Bekämpfung der Finanzkrise übernehmen. Als Kandidat für den Posten des Handelministers gilt der Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson. Bereits am Wochenende hatte Obama ein Beschäftigungsprogramm angekündigt, dass in den kommenden beiden Jahren zur Schaffung von 2,5 Millionen Arbeitsplätzen führen solle. Die Stellen sollten unter anderem durch die Erneuerung von Brücken und Straßen, die Modernisierung von Schulen und den Ausbau der erneuerbaren Energien entstehen. Nach Handelsbeginn stehen in den USA zudem die jüngsten Verkaufszahlen bestehender Häuser auf dem Plan. Marktteilnehmer erwarten, dass sie im Oktober um 2,5 Prozent gefallen sind. Die Zahl der Häuser, die zum Verkauf stehen, wird wegen der zunehmenden Zwangsvollstreckungen deutlich in die Höhe getrieben. Der Technologiekonzern Hewlett-Packard (HP) legt nach Handelsschluss seine endgültigen Zahlen für das vierte Quartal vor. Dabei werden alle Augen auf Mark Hurd ruhen, der in den vergangenen drei Jahren an der Spitze des Unternehmens gezeigt hat, welche Fähigkeiten er hat, Kosten zu senken. Das Unternehmen hatte bereits vergangene Woche seine besser als erwartet ausgefallenen Zahlen veröffentlicht und mit der Prognose für das kommende Jahr ebenfalls die Erwartungen übertroffen. Die Aktien notierten im frühen Handel 1,3 Prozent im Plus. Johnson & Johnson legten mit 0,4 Prozent nur leicht zu. Der US-Konsumgüterhersteller stärkt sein Diagnostik- und Medizintechnikgeschäft mit dem Kauf des Biopharmaunternehmens Omrix. Johnson & Johnson werde Omrix für rund 438 Mio. US-Dollar übernehmen, kündigte der Konzern an. Zudem werden Campbell Soup mit Zahlen zum dritten Quartal erwartet. Nach dem Handelsstart gab die Aktie 5,2 Prozent ab. In den USA sind im Oktober wieder weniger Eigenheime aus dem Bestand heraus verkauft worden. Aufs Jahr hochgerechnet sank ihre Zahl um 3,1 Prozent auf 4,98 Millionen, wie die Vereinigung der Immobilienmakler mitteilte. Im September waren es 5,14 Millionen. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 5,00 Millionen Eigenheime gerechnet. Zugleich verschärfte sich der Preisverfall. Im Mittel kostete ein Haus 183.300 Dollar, das sind 11,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Rückgang war damit nach Angaben der Maklervereinigung so groß wie nie zuvor.
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