Wie es aussieht, hat Präsident Hollande das Siemens-MHI-Angebot verschmäht und Joe Kaeser übel auflaufen lassen: noch während Kaeser Monsieur Hollande sein Angebot erklärte, wurde bereits verlautbart, dass Hollande es ablehnt bzw. auf Nachbesserung besteht. Die aus Regierungskreisen genannte Begründung, wonach man in einem Teilerwerb eine Zerschlagung sehe, ist lächerlich anbetrachts der Tatsache, dass Hollande verlangt, dass die Angebote (auch das von GE) nachzubessern seien. Merkt Hollande nicht, dass er damit seine erste Begründung (Zerschlagung) unterminiert? Schließlich würde eine etwaige Nachbesserung an der "Zerschlagung" ja nichts ändern.
So bleibt mir keine andere Schlussfolgerung als die, dass Hollande dreist und unverschämt den Preis hochtreiben will. Ich frage: für wie dumm hält der die Bieter eigentlich? Ist Hollande wirklich in der Position, großspurige Forderungen zu stellen?Bisher habe ich den gegenteiligen Eindruck.
Ich hoffe, Joe Kaeser bleibt bockelhart und gibt keinen Cent nach, genauso wenig wie der deutsche Finanzminister den französischen Forderungen nach neuen Schulden (für die natürlich wir zu haften hätten). Siemens hat ein wirklich sehr gutes und gut durchdachtes Angebot vorgelegt. Alstom wäre Alstom geblieben und es hätte sich zudem die Chance für ein europäisches Projekt für den Schienenverkehr eröffnet. Hollande scheint unfähig, in solchen Dimensionen zu denken und würde wohl lieber Geld klimpern hören. Warum muss ich dabei an eine Krämerseele denken? Wenn die Franzosen damit nicht zufrieden sind, sollen sie eben bleiben lassen; wir brauchen die nicht.
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