Niemand weiß die Höhe, auf die die Gier den Kurs treibt. Klar wird Rheinmetall von höheren Verteidigungsausgaben profitieren - nur ist die Frage: Wer kauft was und wie viel? Der Ukrainekrieg nähert sich dem Ende und damit der Verbrauch an Material und Munition. Deutschland wird als wirtschaftlich stärkstes Land in der EU in den kommenden Jahren der Hauptabnehmer sein. Andere Länder werden, soweit das möglich ist, eigene Firmen beauftragen. Geld ist nicht da und Schulden kosten. Zinszahlungen sind der fünftgrößte Posten im Bundeshaushalt - knapp hinter den Personalkosten. Thema Personal: Der 2+4-Vertrag deckelt die Mannstärke der Bundeswehr und es ist nicht anzunehmen, dass man das ändern wird. Soldaten brauchen Waffen, aber das gilt auch umgekehrt. Wofür soll gekauft werden? Russland wird die NATO nicht angreifen, denn dann tritt der Bündnisfall ein. Man sieht ja aktuell, wie sehr darauf geachtet wird, dass genau das nicht eintritt. Ein realistisches Kriegsrisiko kann in Europa nur entstehen, wenn Soldaten aus NATO-Ländern die Kontaktzone zwischen der Ukraine und Russland schützen. Da lässt sich immer was arrangieren und am Ende ist unklar, wer wem die Rübe weggeballert hat und die Sache eskaliert. Möge Gott uns vor der Dummheit bewahren, dass sich ein Politiker darauf einlässt. Nächste Frage: Ist das Produktportfolie von RM zukunftsträchtig? Wie verwundbar sind teure, gepanzerte Waffen durch billige Drohnen? Bei der elektronischen Kriegführung und der Luftverteidigung sehe ich die Technologieführerschaft eher in den USA. Fazit: Allen Investierten wünsche ich weiter steigende Kurse, aber auf absehbare Zeit könnte der RM-Kurs dem von Lockheed Martin folgen. Nur meine Meinung - keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf.
|